Jetzt werden die neuen fehlenden Exemplare von 1957 nachgebaut.
Auf der Los Angeles Auto Show 2016 (bis 27. November) steht bei Jaguar zwar eindeutig der neue i-Pace Concept im Mittelpunkt, die britische Nobelmarke hat aber noch eine weitere Neuheit, die eigentlich alles andere als neu ist, an die amerikanische Westküste mitgenommen. Konkret hat Jaguar Classic im Petersen Museum von Los Angeles den ersten seit fast 60 Jahren neu gebauten XKSS vorgestellt. Hintergrund der Neuauflage des Oldies ist, dass Jaguar im Jahr 1957 nach einem Feuer im Stammwerk Browns Lane die auf 25 Exemplare ausgelegte Serie nach nur 16 Fahrzeugen einstellen musste. Mit den identischen Spezifikationen des Originals und fortlaufenden Chassisnummern gehen die neun „fehlenden“ XKSS für rund 1 Millionen Pfund (rund 1,16 Millionen Euro) ab Anfang kommenden Jahres an bereits ausgewählte Kunden.
Fast alles wie beim Original
Der als erster Supersportwagen der Autogeschichte geltende XKSS wurde ursprünglich als Straßen-Version des Le Mans-Siegers D-Type konzipiert. Im März dieses Jahres hatte Jaguar bekanntgegeben, die neun „fehlenden” XKSS-Modelle auf Basis der Originalzeichnungen und –dokumente in reiner Handarbeit nachzubauen und sie etablierten Sammlern und Kunden zum Kauf anzubieten. Der erste jetzt in Los Angeles vorgestellte „neue” XKSS ist das Produkt einer 16 Monate langen Entwicklungs- und Bauzeit – und dient gewissermaßen als Blaupause für die nun folgenden Modelle. Für die Fertigstellung eines Fahrzeugs vergehen laut Berechnungen von Jaguar Classic 10.000 Stunden. Abweichungen von der historischen Vorlage gab es nur dort, wo die Sicherheit für Fahrer und Beifahrer erhöht werden konnte. Wie zum Beispiel beim Tank, der aus einem moderneren und robusteren Material gefertigt ist.
Antrieb und Cockpit
Unter der Haube sorgt der 3,4 Liter große Reihensechszylinder aus dem dreimaligen Le Mans-Sieger D-Type für Vortrieb. Der 262 PS starke Motor kommt mit komplett neuem Block und Zylinderköpfen aus Gusseisen sowie drei Weber Vergasern vom Typ DCO3. Für die Original-Version des in erster Linie für nordamerikanische Kunden gedachten XKSS nannte Jaguar 1957 eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Auch im Interieur wurde darauf geschaut, ein möglichst zeitgenössisches Cockpit-Feeling zu erzeugen. Vom Holz für das Lenkrad über die Narbung der Ledersitze und die Messing-Knöpfe am Armaturenbrett bis zu den Smiths-Rundinstrumenten ist exakt alles so wie vor fast 60 Jahren.
Fazit
Mit dem Projekt zeigt Jaguar wie wichtig der Marke ihre Historie ist. Aufgrund des Erfolgs der aktuellen Modelle kann sich die Marke das mittlerweile auch leisten. Vor einigen Jahren, als Jaguar in einer tiefen Krise steckte war das nicht denkbar. Erst seit der Übernahme durch den indischen Tata Konzern haben die Briten in die Erfolgsspur zurückgefunden. Nun wollen sie ihren Fans mit dem XKSS etwas zurückgeben. Auch wenn dieser nur für neun auserwählte und äußerst betuchte Sammler gebaut wird, poliert er das Image von Jaguar weiter auf.
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