Den "coolen Kasten" gibt es nur mehr rein elektrisch.
Einige Monate nach seiner Weltpremiere kann der völlig neu entwickelte e-Soul in Österreich ab sofort bestellt werden. Wie berichtet, bietet Kia seinen „coolen Kasten“ in Europa nur mehr als reines Elektroauto an. Beim Antriebsstrang greift der e-Soul auf die Technik des e-Niro zurück. Letzterer konnte in der starken Variante mit großem Akku in unserem Test bereits mit einer Praxisreichweite von 400 Kilometern punkten.
Bis zu 452 km Reichweite
Wie beim e-Niro sind die zwei Batterie-Motor-Kombinationen auch beim neuen e-Soul für alle vier Ausstattungslinien von Titan bis Platin erhältlich. Für längere Fahrten gibt es die 64 kWh Batterie, kombiniert mit dem 204 PS Elektromotor Long Range und einer Reichweite von bis zu 452 Kilometer. Hier lauten die Fahrleistungen wie folgt: 0 bis 100 km/h in 7,9 Sekunden und 167 km/h Spitze. Die kleinere 39,2 kWh Batterie, kombiniert mit einer 136 PS E-Maschine, bietet eine Reichweite von bis zu 276 Kilometer. Diese Variante sprintet in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und ist maximal 155 km/h schnell. Natürlich hängt die Reichweite von Faktoren wie zum Beispiel dem Fahrstil, Streckenprofil, der Temperatur, der Heizung/Klimatisierung oder der Vortemperierung ab. Die Reichweiten und der Stromverbrauch (15,7 bzw. 14,5 kWh pro 100 km) wurden dabei schon nach der neuen WLTP Richtlinie gemessen. Positiv: Der Stromer ist serienmäßig schnellladefähig und verfügt über den europäischen Standardstecker (CCS). Die Batterien beider Antriebsvarianten können an einer 100-kW-Station jeweils in nur 42 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden. An einer herkömmlichen Steckdose dauert eine Vollladung jedoch viele Stunden.
Vier Ausstattungslevels
Kia bietet den neuen e-Soul in vier Ausstattungsvarianten an. Dabei bietet bereits die Basisversion Titan Ausstattungsdetails wie etwa einen adaptiven Tempomaten inkl. Stop & Go-Funktion, autonomes Notbremssystem inkl. Fußgängererkennung, Drive Mode Select, Klimaautomatik, LED-Nebelscheinwerfer, Smart Key und Startknopf, Spurfolgeassistent, Kombiinstrument mit 7 Zoll TFT-LCD-Farbdisplay und Voll-LED-Scheinwerfer. Eine Stufe darüber wartet die Version Silber darüber hinaus mit Harman Kardon Soundsystem inkl. 10 Lautsprechern, 10.25 Zoll Navigationssystem inkl. 7 Jahre Kartenupdate, Lenkradheizung, Parksensoren hinten und Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer auf. Die Ausstattungslinie Gold beinhaltet zusätzlich abgedunkelte hintere Scheiben, Ambientebeleuchtung, Armaturenbrett mit Lederabdeckung, Außenspiegel elektrisch verstellbar, beheizt und anklappbar, elektrisch verstellbaren Fahrersitz, kabellose Smartphoneladestation in der Mittelkonsole, Parksensoren vorne und hinten, Regensensor, Sitzheizung in der zweiten Reihe sowie Teilledersitze (Kunstleder). Die Topversion Platin bietet überdies aktiven Totwinkelassistent, belüfteten Fahrer- und Beifahrersitz, Echtledersitze, elektrisch verstellbaren Beifahrersitz, Head-Up-Display und Querverkehrsassistent. Für aktive und passive Sicherheit sorgen neben sieben Airbags je nach Version unter anderem Frontkollisionswarner mit Notbremsassistent, Spurhalte- und Spurwechselassistent, Querverkehrswarner, Müdigkeitswarner und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion.
Design und Abmessungen
Obwohl sich beim Design einiges getan hat, ist auch der nun 4,19 m lange, 1,80 m breite und 1,60 m hohe e-Soul sofort als solcher zu erkennen. An der fast schon legendären Grundform des Vorgängers mit den kantigen Konturen hat Kia nämlich festgehalten. Das Kofferraumvolumen lässt sich von 315 auf 1.339 Liter vergrößern. Die Front- und Heckstoßfänger sind nun aerodynamischer gestaltet, was der Reichweite zugutekommen soll. Ein markantes Merkmal an der Front sind die besonders schmalen LED-Scheinwerfer, die zudem erstmals durch eine Chromleiste verbunden sind. In Kombination mit den weit außen angeordneten Nebelscheinwerfern, wirkt die Front nun breiter. Wie bei der Elektro-Variante des Vorgängers ist der Ladeanschluss in die Blende integriert, die den Kühlergrill ersetzt. Seitlich sticht die nach hinten ansteigende Fensterlinie, die in einer weit nach oben gezogenen C-Säule mündet, ins Auge. Die Heckscheibe wird nahezu komplett von Leuchteinheiten umrahmt. Oben zieht sich die dritte Bremsleuchte über die gesamte Breite und seitlich ragen die hochgestellten Rückleuchten weit in die Karosserie hinein. Im unteren Teil werden sie über eine schwarze Blende verbunden. Einen Auspuff gibt es freilich nicht. Die Farbpalette des Stromers wird mit der neuen Generation um neue Ein- und Zweifarblackierungen erweitert. Insgesamt stehen 14 Farbvarianten zur Wahl: sieben einfarbige Lackierungen und sieben Zweifarb-Kombinationen, bei denen das Dach und die Außenspiegel in Kontrastfarbe lackiert sind. Der Crossover-Charakter des e-Soul lässt sich noch durch das bei Version Platin erhältliche „SUV-Design-Paket“ steigern. Es beinhaltet Radlaufverbreiterungen, Seitenschwellerverkleidungen und Stoßfänger mit Unterfahrschutz-Design.
Innenraum und Ausstattung
Im Interieur hat sich einiges getan. Das Cockpit wirkt nun deutlich moderner als bisher. Die vielen runden Formen erinnern fast etwas an die aktuellen Mini-Modelle. Absoluter Blickfänger ist der Gangwahl-Drehschalter (Shift by Wire), der statt eines konventionellen Wählhebels verbaut ist. Dreh- und Angelpunkt des neuen Infotainmentsystems ist ein 10,25-Zoll-Touchscreen inklusive Rückfahrkamera. Hinter dem runden 3-Speichen-Multifunktionslenkrad sitzt ein volldigitales Kombiinstrument, auf dem sich der Fahrer alle fahrrelevanten Daten einblenden lassen kann. Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto, ein Soundsystem mit 6 Lautsprechern und USB-Anschluss sowie Bluetooth mit Spracherkennung sind im e-Soul ebenfalls serienmäßig an Bord. Zudem setzt Kia bei seinem neuen Stromer erstmals in Europa das neue Telematiksystem „UVO“ ein, das auch beim Facelift der Niro-Hybrid-Modelle an Bord ist und mit dem der Fahrer zahlreiche Fahrzeugfunktionen beobachten und kontrollieren kann. Es liefert u.a. Echtzeitinformationen zu Ladestationen und bietet auch die Möglichkeit, das Laden zu programmieren. Im Notfall kann das System einen Alarm an einen Server schicken, Rettungsdienste benachrichtigen und die GPS-Daten des Fahrzeugs übermitteln. Über die „Send2Car“-Funktion von UVO lassen sich zudem geplante Routen und Stationen (POI) vom Computer oder Smartphone direkt an das Navigationssystem des e-Soul schicken.
Fahrverhalten
Die potente(n) E-Maschine(n) bieten deutlich bessere Fahrleistungen als beim Vorgänger. Passend dazu, setzt das neue Fahrwerk auf eine aufwendige Mehrlenkerhinterachse statt der bisherigen Verbundlenkerhinterachse. Die Dynamik kann durch die neue Fahrmodus-Wahl noch intensiviert werden. Sie bietet vier Einstellungen (Komfort, Sport, Eco undEco+), je nachdem, ob Fahrspaß oder Energieeffizienz im Vordergrund stehen sollen. Die Fahrmodi haben auch Einfluss auf das regenerative Bremssystem, die Klimatisierung und die mögliche Höchstgeschwindigkeit. Wer will, kann den neuen e-Soul auch wie ein „1-Pedal-Auto“ bewegen. Das regenerative Bremssystem, das beim Bremsen oder Ausrollen die Batterie lädt, kann über Wippen am Lenkrad unterschiedlich eingestellt werden (vier Stufen). Es beinhaltet eine „Brake and Hold“-Funktion, die ebenfalls über die Lenkradwippen aktiviert wird und das Elektroauto ausschließlich per Rekuperation bis zum Stand abbremst. Denn Druck aufs Bremspedal kann man sich somit sparen.
Noch mehr Infos über Kia finden Sie in unserem Marken-Channel.
Verfügbarkeit und Preise
Die Markteinführung in Österreich ist laut Kia im April 2019 vorgesehen. Der e-Soul startet als Titan mit 39,2 kWh starkem Akku bei 34.990 Euro, mit 64 kWh Akkukapazität bei 39.390 Euro. Die Topversion Platin Long Range schlägt mit 46.590 Euro zu buche. Zum Vergleich: Beim etwas größeren e-Niro reicht die Preisspanne von 36.690 bis 47.290 Euro. Die 7 Jahre Werksgarantie bzw. 150.000 km sind wie bei allen Modellen der Marke auch hier dabei und schließen die Akkus mit ein.