Koreanisches Kompakt-SUV
Der neue Kia Sportage im Test
21.07.2010
Schon bei der Weltpremiere vor einigen Monaten war klar, dass den Kia-Designern mit dem neuen Sportage ein großer Wurf gelungen ist. Nun konnten wir uns auch von den Fahreigenschaften und den inneren Werten vom Plattformbruder des Hyundai ix35 überzeugen.
Motoren und Fahrverhalten
Zu den Händlern rollt der neue Sportage Mitte September. Dann können sich die Kunden zwischen zwei Triebwerken entscheiden. Einerseits gibt es einen etwas angegrauten 2.0 Vierzylinder Benziner mit 163 PS, andererseits einen modernen Diesel mit 136 PS. In Österreich wird vor allem Letzterer die Mehrheit der Käufer überzeugen. Etwas später (Ende 2010) folgen dann noch zwei Einstiegsmotorisierungen. Eine echte Innovation für Kia stellt dabei der 1,6 l Benziner mit 140 PS (166 Nm) dar. Denn dieser kommt erstmals in der Konzerngeschichte mit Direkteinspritzung daher. Trotzdem wird der kleine Diesel (auch 1,6 l) mit 115 PS und 255 Nm sparsamer zu Werke gehen. Leider werden auch nur diese beiden schwächeren Varianten mit einem Start-Stopp-System ausgestattet. Der 184 PS starke Diesel bleibt bis auf weiteres dem Hyundai ix35 vorbehalten. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn der 136 PS starke Selbstzünder hat mit dem rund 1,5 Tonnen schweren SUV keine Mühe, ist im Unerhalt viel günstiger und schiebt ihn dank des Drehmoments von 320 Nm ordentlich vorwärts. Den Standardsprint absolviert er in 11,3 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit geben die Koreaner mit 181 km/h. Mehr braucht kein Mensch. Für den niedrigen Normverbrauch von 5,7 Liter ist auch das manuelle Sechsganggetriebe mitverantwortlich. Der starke Benziner muss sich mit fünf Gängen begnügen und wirkt ziemlich angestrengt. Sein Drehmoment liegt mit 191 Nm aber auch deutlich unter jenem des Diesels. Für den Diesel gibt es auf Wunsch auch ein Automatikgetriebe. Wer sich für den Allradantrieb entscheidet, macht auch keinen Fehler. Denn das moderne System Dynamax wurde von Magna in Österreich entwickelt. Bei der Federung hat Kia eine gute Mischung aus Komfort und Sportlichkeit gefunden. Nur kurze Stöße dringen etwas zu heftig in den Innenraum durch.
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Platz und Übersicht
Im Innenraum finden vier Erwachsene ausreichend Platz. Zu dritt wird es auf der Rückbank etwas eng. Der variable Kofferraum bietet ein Ladevolumen von bis zu 1350 Litern. Ein Tribut an die dynamische Karosserieform ist die schlechte Sicht nach hinten. Die breite D-Säule und die kleine Heckscheibe erschweren das Rangieren massiv. Das Cockpit überzeugt dann wieder auf ganzer Linie. Alles ist übersichtlich angeordnet, die Verarbeitungsqualität passt und die Materialien fühlen sich auch nicht billig an.
Preis und Ausstattung
Preislich bleibt sich der Sportage treu. Er ist zwar kein absoluter Billigheimer mehr, die Konkurrenten unterbietet er aber noch immer. So geht es bereits ab 21.990 Euro los. Dafür erhält der Kunde dann den frontgetriebenen 1,6 l Cool mit sechs Airbags, ESP, Klimaanlage (inkl. kühlbarem Handschuhfach), CD-Radio, Tempomat und Bluetooth. Das Top-Modell (2.0 l Diesel mit Allrad und Automatik) schlägt mit 34.690 Euro zu Buche. Hier sind dann auch noch 18-Zoll Alus, eine Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne und hinten, Xenonlicht, etc. mit an Bord.
Reaktionen der Konkurrenten
VW hat auf die bevorstehende Markteinführung bereits reagiert und neue Einstiegsmodelle für den Tiguan (ab 22.990) präsentiert. Und auch Toyota hat erst kürzlich dem RAV4 ein umfangreiches Facelift verpasst.