Überraschendes Ergebnis
Kostenvergleich: E-Autos schon günstiger als Benziner & Diesel
21.10.2020
Aktueller Index zeigt: Stromer werden immer leistbarer – auch in Österreich.
Der Fuhrparkmanagement-Spezialist LeasePlan hat seinen jährlichen „Car Cost Index“ veröffentlicht. Dieser erhebt die monatlichen Mobilitätskosten für Fahrzeuge aller Klassen in 18 europäischen Ländern. Der Car Cost Index 2020 zeigt, dass mittelgroße Elektrofahrzeuge in den meisten untersuchten Ländern kostenmäßig bereits konkurrenzfähig mit klassischen Verbrennern sind, so auch in Österreich. Konkret berücksichtigt der Index die tatsächlichen monatlichen Unterhaltskosten für Autos in 18 europäischen Ländern, einschließlich Treibstoff, Wertverlust, Steuern, Versicherung und Instandhaltung.
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E-Autos bei uns teils schon wirtschaftlicher
Durchschnittlich 718 Euro ohne Einbeziehen von Förderungen kostet hierzulande der Betrieb eines mittelgroßen Elektroautos im Jahr 2020. Im Vorjahr lagen die Kosten noch bei 854 Euro. Österreich rangiert damit laut LeasePlan Car Cost Index im oberen Mittelfeld der günstigsten Länder für Elektromobilität. Im Vergleich dazu liegen die durchschnittlichen monatlichen Gesamtbetriebskosten für Benziner bei 685 Euro und für Dieselfahrzeuge bei 672 Euro. Die Fahrkosten für Elektrofahrzeuge sind also bereits ohne Berücksichtigung staatlicher Subventionen konkurrenzfähig zu klassischen Verbrennern. Bezieht man diese mit ein, so reduzieren sich die monatlichen Kosten auf rund 614 Euro, womit der Betrieb von E-Autos schon heute deutlich wirtschaftlicher ist als jener herkömmlicher Pkw. Mit der temporär verfügbaren Investitionsprämie reduzieren sich die Kosten sogar noch weiter.
„Österreich hat ein Bündel an Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität auf die Straße gebracht. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen Mobilität. Unsere Analysen zeigen: Steuerliche Vorteile und Förderungen bringen einen klaren Anreiz, um auf E-Mobilität umzusteigen. Sie vergünstigen Elektrofahrzeuge deutlich und machen sie teilweise bereits wirtschaftlicher als klassische Verbrenner. Wichtig ist nun, auch die notwendige Ladeinfrastruktur weiter auszubauen, um diese positiven Entwicklungen nicht zu bremsen. Hier ist die österreichische Regierung gefragt, schnell zu handeln und so einen Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität für alle möglich zu machen“, sagt LeasePlan Österreich-Geschäftsführer Hessel Kaastra.
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Konkreter Kostenvergleich
Der Car Cost Index 2020 zeigt, dass mittelgroße Elektrofahrzeuge in den meisten untersuchten Ländern kostenmäßig inzwischen mit Benzin- und Dieselfahrzeugen konkurrenzfähig sind. Um vergleichbar zu bleiben, sind in der allgemeinen Studie die unterschiedlichen steuerlichen Vorteile je Land nicht berücksichtigt, mit denen der Einsatz von Elektroautos gefördert wird.
Monatliche Gesamtbetriebskosten für die Segmente Kleinwagen (B) und Kompaktklasse (C) (Daten für 18 Länder, sortiert nach Preis des Elektrofahrzeugs) gemäß Car Cost Index 2020:
Benzin Diesel Elektro
Griechenland 547 € 534 € 594 €
Ungarn 537 € 538 € 642 €
Schweden 643 € 655 € 646 €
Frankreich 598 € 633 € 654 €
Portugal 651 € 672 € 686 €
Irland 640 € 613 € 695 €
Österreich 685 € 672 € 718 €
Niederlande 711 € 806 € 721 €
Spanien 603 € 609 € 730 €
Deutschland 704 € 720 € 730 €
Italien 807 € 763 € 742 €
UK 727 € 731 € 744 €
Norwegen 851 € 913 € 750 €
Belgien 686 € 709 € 797 €
Dänemark 765 € 716 € 797 €
Tschechien 541 € 570 € 793 €
Finnland 767 € 794 € 944 €
Schweiz 960 € 925 € 949 €
Weitere Erkenntnisse für Lage in Europa
- Im Mittelklassesegment sind die Kosten von Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in diesen 14 Ländern voll wettbewerbsfähig: Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, und das Vereinigte Königreich.
- In der Kompaktklasse sind Elektroautos im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor in 8 Ländern voll wettbewerbsfähig: Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz und dem Vereinigten Königreich.
- Die gewichteten, durchschnittlichen Kosten für das Fahren eines Autos über alle Antriebsarten fallen in Europa sehr unterschiedlich aus und reichen von 491 Euro pro Monat in Ungarn bis 926 Euro pro Monat in der Schweiz. Österreich liegt mit 666 Euro im Mittelfeld.
- Das Fahren eines Verbrenners ist in Norwegen am teuersten. Die Differenz zum günstigen Elektroauto ist dort im Vergleich zu allen anderen Ländern am größten. Ungarn ist das günstigste Land für Benziner, Griechenland das günstigste für Diesel.
- Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt sind die Gesamtbetriebskosten in Italien und Portugal am höchsten und in Dänemark und Schweden am niedrigsten. Österreich liegt auch hier im Mittelfeld.