Opel in der Schusslinie
Schummel-Software beim Astra entdeckt?
13.05.2016
Deutsches Kraftfahrtbundesamt untersucht Verdacht gegen den Autobauer.
Das deutsche Verkehrsministerium hat den Autohersteller Opel wegen Medienberichten über angebliche Abgasmanipulationen vorgeladen. Das Gespräch vor der Untersuchungskommission sei für nächste Woche terminiert, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin.
Schummelvorwurf gegen Astra
Zunächst haben sich die Vorwürfe nur gegen den Zafira gerichtet. Doch nun ist nach einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" der Astra
, der heuer u.a. zum Car of the Year
gekürt wurde, mit einer Software ausgestattet, die die Abgasreinigung in vielen Fahrsituationen ausschalten solle. Der Ministeriumssprecher sagte, die Berichte seien dem Kraftfahrtbundesamt bereits zur Prüfung vorgelegt worden.
Abgasreinigung erst ab 17 Grad Celsius?
Gemeinsame Recherchen mit dem ARD-Magazin "Monitor" und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hätten ergeben, dass die Abgase bei dem Massenmodell des Rüsselsheimer Autobauers erst ab einer Außentemperatur von 17 Grad gereinigt würden, berichtete "Der Spiegel" vorab. Auch bei schnellem Beschleunigen werde die Abgasreinigung abgeschaltet. Ähnliche Abschalteinrichtungen weise der Kompaktvan Zafira auf, hatten die Medien am Donnerstag berichtet.
Opel hatte den Vorwurf zurückgewiesen, beim Zafira eine illegale Abschalteinrichtung einzusetzen. Beim Astra wären deutlich mehr Fahrzeuge betroffen.