Mit vier Elektromotoren
Maybach zeigt ein ultimatives Luxus-SUV
24.04.2018
"Vision Ultimate Luxury" als neuer Gegner für Bentley Bentayga und Rolls Royce Cullinan.
Bentley hat mit dem Bentayga bereits ein absolutes Luxus-SUV im Handel und Rolls Royce zieht noch in diesem Jahr mit dem Cullinan nach. Und nun bahnt sich ein weiterer Mitbewerber für dieses kleine aber äußerst feine Segment an. Denn Mercedes‘ Nobelmarke Maybach zeigt auf der „Auto China 2018“ in Peking (Publikumstage 29. April bis 4. Mai) die Studie "Vision Ultimate Luxury".
Design
Optisch ist das große Konzeptauto (Länge/Breite/Höhe: 5,26 x 2,11 x 1,76 Meter) eine opulente Erscheinung. Über Geschmack lässt sich streiten, aber dass der Ultimate Luxury mächtig Eindruck schindet, ist unbestritten. Vorne wird die Markenzugehörigkeit mit dem verchromten Kühlergrill inklusive senkrechten Streben untermauert. Dieses Grill-Design kennen wir bereits von den Studien „Vision Maybach 6“ (Cabrio und Coupé). Auch die in Genf präsentierte Facelift-Version der Maybach S‑Klasse setzt auf einen ähnlichen Look. Beim Luxus-SUV kommen noch flache Frontscheinwerfer mit drei Leuchteinheiten und große Lufteinlässe mit Chrom-Blades und Wabengitter hinzu. Ein echter Hingucker ist auch der durchgehende Zierstreifen, der sich von der geteilten Motorhaube über das Dach bis ins Heck zieht. In der Seitenansicht geht Maybach einen anderen Weg als die Konkurrenz. Denn die Studie verfügt über ein klassisches Drei-Box-Design inklusive angehängtem Kofferraum. Damit wirkt der Ultimate Luxury eher wie eine hochgestellte Limousine als ein klassisches SUV. Der lange Radstand sorgt für kurze Überhänge. In den ausgestellten Radhäusern sind üppige Räder im 24 Zoll Format untergebracht. Die flach in die Flanke integrierten Türgriffe fahren elektrisch aus. Am Heck nehmen die dreigeteilten Leuchten das Scheinwerfer-Motiv der Front auf. Darüber sitzt die vertikal geteilte Heckscheibe. Der Unterfahrschutz in Diffusor-Optik rundet den stattlichen Auftritt ab.
Innenraum
Im Innenraum kann sich der Maybach-Crossover mit seinen britischen Gegnern locker messen. Hier gibt es Luxus soweit das Auge reicht. Exklusive Materialien treffen auf ein großzügiges Raumgefühl und kontrastreiche Farbkompositionen. Da der Ultimate Luxury primär für den Chauffeurbetrieb konzipiert ist, ist sein Innenraum stark auf die Passagiere im Fond und deren Wohlbefinden ausgerichtet. Fahrerplatz und Cockpit sind hingegen auf das Wesentliche reduziert. Lüftungsdüsen, die das Kühlergrill-Motiv wieder aufnehmen, umrahmen das frei stehende Widescreen-Cockpit mit den aus vielen Mercedes-Modellen bekannten Doppel-Displays à 12,3 Zoll. Im Fond reist man wie in der ersten Klasse im Flugzeug. Bei den beiden Liegesitzen kann die Lehne erstmals separat verstellt werden, wodurch Fußraum und Sitzreferenzpunkt unverändert bleiben. In der kombinierten Neigungs- und Horizontalverstellung kann das Sitzkissen separat verstellt werden. Darüber hinaus gibt es noch extra weiche Kniepolster sowie eine Wadenauflage, die in der Länge und im Schwenkbereich frei eingestellt werden kann. Die breite Mittelkonsole setzt sich von vorne bis in den Fond fort. Sie ist mit einem integrierten, beheizbaren Tablett mit Teekanne und Tassen ausgestattet. Das handgefertigte Service aus feinstem Porzellan kann in der Konsole mit einem Schiebedeckel auf Knopfdruck elektrisch abgedeckt werden.
Moderne Technik
Das Luxus-SUV will auch in Sachen Bedienung und Intuition neue Maßstäbe setzen (Stichwort: User Experience). Es soll agieren wie ein Butler, der den Insassen die Wünsche von den Lippen ablesen kann. Das Konzeptauto spielt die Musik, die gerade zur Stimmung passt, kennt den Terminkalender und plant die Routen entsprechend. Im Fond können verschiedene Sorten Tee und Entspannungsprogramme angeboten werden. Aus der S-Klasse wurde die bereits bekannte Energizing Komfortsteuerung übernommen. Systeme wie Massage, Beduftung, Licht und Musik werden miteinander kombiniert. Dieses Komfort- und Infotainment-System soll für jeden Weltmarkt individuell programmier- und adaptierbar sein.
Highlight im Cockpit der User Experience des Ultimate Luxury ist das Touch-Bedienkonzept – eine Kombination aus Touchscreen, Touchpad auf der Mittelkonsole und Touch-Control Buttons im Lenkrad. Das Bedienkonzept auf dem Widescreen-Cockpit umfasst drei Ebenen mit steigender Informationsdichte: Homescreen, Basescreen und ein Untermenü. Die Sprachbedienung stellt sich laut Maybach auf den Benutzer und seine Stimme ein und adaptiert einen geänderten Sprachgebrauch.
Vier Elektromotoren
Über den Antrieb hat der Hersteller auch einige Details verraten. So ist der Ultimate Luxury als Elektroauto konzipiert. Dank seiner vier Permanentmagnet-Synchron-Elektromotoren, von denen jeder ein Rad antreibt, besitzt er vollvariablen Allradantrieb. Die Gesamtleistung des Antriebs beträgt 550 kW (750 PS). Der Akku im Unterboden hat eine nutzbare Kapazität von ca. 80 kWh und soll eine Reichweite von über 500 Kilometern (nach NEFZ) ermöglichen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Durch Gleichstromladen auf Basis des CCS-Standards ermöglicht das System Ladeleistungen bis zu 350 kW. In fünf Minuten soll sich so genügend Strom tanken lassen, um rund 100 Kilometer zusätzliche Reichweite zu erzielen. Die Studie kann nicht nur per Kabel sondern auch induktiv aufgeladen werden.
Fazit
Mit der Maybach-Studie zeigt Mercedes, dass man das kleine aber feine Segment von Highend-Luxus-SUVs nicht der (britischen) Konkurrenz überlassen will. Es ist so gut wie sicher, dass wir in absehbarer Zeit einen Crossover der Luxus-Marke auf der Straße sehen werden. Dieser dürfte aber deutlich konventioneller ausfallen. Die Serienversion soll nämlich auf der nächsten Generation des Mercedes GLS basieren. Bei der Maybach S-Klasse handelt es sich ja auch „nur“ um eine nochmals luxuriöser ausgelegte Mercedes S-Klasse. Gleiches dürfte auf den nächsten GLS zutreffen.
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