Facelift für Baby-Benz

„Neue“ A-Klasse mit bis zu 381 PS

02.07.2015

Mercedes hat sein Einstiegsmodell vor allem technisch aufgerüstet.

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© Daimler AG
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Jetzt hat Mercedes das Tuch von der überarbeiteten A-Klasse endgültig gelüftet. Nachdem zuletzt bereits offizielle Infos zum neuen Adaptiv-Fahrwerk veröffentlicht wurden und kurz davor ein Foto der überarbeiteten Version ins Netz „rutschte“, hat der Hersteller nun alle Informationen verraten. Weltpremiere feiert die aufgefrischte A-Klasse auf der IAA 2015 in Frankfurt (ab 17. September). Neben den normalen Modellen wird zeitgleich auch der überarbeitete AMG A 45 4Matic vorgestellt. Und die Top-Version hat es wirklich in sich. Mit einer Leistung von 381 PS hat sie sich den Thron für den stärksten Kompakten zurückgeholt. Audis neuer RS3 Sportback bringt es nämlich „nur“ auf 367 PS. Auch der neue Ford Focus RS kann mit seinen 350 PS nicht ganz mithalten. Aber auch am anderen Ende der Angebotspalette hat sich was getan. Mercedes erweitert nämlich das Motorenangebot nach unten: Der A 160 mit 102 PS ist das neue Einstiegsmodell.

Design
Optisch bleibt sich der Baby-Benz treu. Kein Wunder, schließlich verkauft sich das aktuelle Modell deutlich besser als sein hoch und schmal bauender Vorgänger. Auch wenn Letzterer viel praktischer war. Die überarbeitete Version ist lediglich am stärker gepfeilten vorderen Stoßfänger, dem neuen Diamantgrill, neuen Voll-LED-Scheinwerfern (Sonderausstattung; beim A 45 serienmäßig), den neu gestalteten Heckleuchten sowie den bündig in die Heckschürze integrierten Endrohrblenden erkennbar. Innen kommt nun das Cockpit vom CLA Shooting Brake (Diashow unten) zum Einsatz. Neu sind also das Kombiinstrument in Tubenoptik mit überarbeiteter Ziffernblattgrafik, galvanisierte Schalter sowie neue Oberflächen für das Zierelement in der Instrumententafel. Zudem fällt das freistehende und rahmenlose Display der Headunit jetzt auf Wunsch mit einer Diagonalen von 20,3 cm (8 Zoll) eine Nummer größer aus.

Adaptives Fahrwerk
Andere Hersteller bieten es in der Kompaktklasse schon seit Jahren an, nun zieht auch Mercedes nach: Dank der Überarbeitung bekommt die A-Klasse endlich ein Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung. Dieses kostet aber extra. Serienmäßig gibt es nun jedoch DYNAMIC SELECT mit dem sich die Fahrzeugcharakteristik auf Knopfdruck verstellen lässt. Das System ändert auf Wunsch des Fahrers die Charakteristik von Motor, Getriebe, Fahrwerk, Lenkung und Klimatisierung. Die vier Fahrprogramme „Comfort“, „Sport“, „Eco“ und „Individual“ lassen sich mit dem Schalter im oberen Bedienfeld einstellen. Ist das adaptive Fahrwerk mit an Bord, kann der Fahrer über diesen Schalter auch die Dämpfungseigenschaften des Fahrzeugs verändern. Er hat die Wahl zwischen dem Komfort-Modus mit komfortablerer Dämpfungscharakteristik und dem Sport-Modus für eine sportlich straffe Abstimmung.

>>>Nachlesen: Neue A-Klasse kommt mit Top-Fahrwerk

Multimedia und Assistenzsysteme
Die A-Klasse war schon bisher ordentlich vernetzt, geht nun aber noch einen Schritt weiter. Sie ist das erste Mercedes-Modell, das mit umfassender Smartphone-Integration erhältlich ist: Ab Anfang 2016 sind die Infotainmentsysteme Apple CarPlay (für iPhone Besitzer) und MirrorLink verfügbar. Unterstützt werden bei CarPlay beispielsweise Anwendungen wie Telefonieren, Navigieren und Musikhören, das Empfangen und Senden von SMS und E-Mails sowie die Sprachbedienung "Siri". Um eine Ablenkung des Fahrers während der Fahrt zu vermeiden, werden laut den Entwicklern nur die relevanten Smartphone-Inhalte auf den Fahrzeug-Bildschirm gespiegelt.

Mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen von der Müdigkeitserkennung bis zur Abstandsregelung war die A-Klasse bei ihrem Start vor drei Jahren bei den Kompakten ein echter Vorreiter. Jetzt wurden diese Assistenzsysteme zum Teil überarbeitet. So erweitert der serienmäßige Collision Prevention Assist Plus die Funktionen des bisherigen Collision Prevention Assist (radargestützte Abstandswarnung und Bremsunterstützung durch den Adaptiven Bremsassistenten) um eine autonome Teilbremsung zur Verringerung der Gefahr von Auffahrunfällen. Weiterentwickelt wurde ebenso der serienmäßige Aufmerksamkeits-Assistent: Er visualisiert jetzt mit fünfstufiger Balkenanzeige den aktuellen Aufmerksamkeitszustand des Fahrers und arbeitet in einem erweiterten Geschwindigkeitsbereich (von 60 bis 200 km/h).

Motoren
Bei den Antrieben können die Kunden tatsächlich aus den Vollem schöpfen. Insgesamt umfasst das Modellprogramm 17 Versionen. Eines vorab: Im Rahmen der Modellpflege führt Mercedes die neue Nomenklatur für den Antrieb in dieser Baureihe ein. Während die Benziner ohne Zusatz bleiben, löst der Kleinbuchstabe „d“ das Kürzel „CDI“ ab – aus dem A 200 CDI wird also beispielsweise der A 200 d. Der A 160 mit 102 PS ist der neue Einstieg in das Modellprogramm der A-Klasse. Neuer Sparmeister ist die 109 PS starke A 180 d BlueEfficiency Edition, die sich mit einem Normverbrauch von 3,5 l/100 km begnügt. Ebenfalls neu sind die Schaltgetriebe-Versionen der Modelle A 250 und A 250 Sport. Der A 220 d ist jetzt mit 177 PS etwas stärker als bisher (+7 PS), ebenso die Sportmodelle A 250 Sport und A 250 Sport 4MATIC mit nun 218 PS (bisher: 211 PS). In Kombination mit dem 7G-DCT Doppelkupplungsgetriebe verfügt die A-Klasse jetzt über den „Launch Assist“ für eine schnellere Beschleunigung aus dem Stand. Zudem präsentiert sich die „ECO-Anzeige“ in neuer Form. Die weiteren Benziner leisten 122 (A 180), 156 (A 200) und 184 PS (A 220). Als Diesel stehen noch die beiden Modelle A 160 d (90 PS) und A 200 d (136 PS) zur Wahl. Für einige Version gibt es neben dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe 7G DCT auch den Allradantrieb 4Matic.

AMG-Modell
Wie bereits oben erwähnt, wurde auch das Top-Modell AMG A 45 4Matic überarbeitet. Mit 381 PS Höchstleistung und 475 Nm maximalem Drehmoment ist das AMG-Einstiegsmodell wieder der leistungsstärkste Serienkompakte der Welt. Die Kraftkur beflügelt ihn zu einer beeindruckenden Fahrdynamik: Tempo 100 km/h ist aus dem Stand bereits nach 4,2 Sekunden erreicht - schneller als ein Porsche 911 Carrera. Gegenüber dem 360 PS starken Vorgängermodell beschleunigt der „Neue“ damit um 0,4 Sekunden schneller. Dabei konnte das Verbrauchsniveau mit 6,9 Liter je 100 Kilometer auf dem Niveau des bisherigen Modells gehalten werden. Zu den weiteren Highlights des AMG A 45 4Matic zählen die überarbeitete Getriebeabstufung des bekannten Speedshift DCT 7-Gang Sportgetriebes, Feinschliff bei der Aerodynamik sowie die neuen DYNAMIC SELECT Fahrprogramme, die im Top-Modell um den Modus "Sport+" ergänzt werden. Der serienmäßige Allradantrieb und das erstmals erhältliche, optionale Vorderachs-Sperrdifferenzial sorgen selbst in engen Kurven für hervorragende Traktion. Bremsen und Lenkung wurden im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls etwas nachgeschärft.

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Verfügbarkeit und Preise
Die „neue“ A-Klasse rollt noch im Herbst (Ende September) zu den heimischen Händlern. Die Preisspanne reicht von 25.170 Euro für den neuen A160 bis zu 58.180 Euro für den A 45 AMG 4Matic.

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