Fünftürer, Limousine und Kompaktvan bieten E-Reichweite von bis zu 69 km.
Wie fast alle großen Hersteller hat auch Mercedes eine große Elektro-Offensive am Laufen. Beim Stuttgarter Autobauer firmieren die elektrifizierten Modelle unter dem Label „EQ“. Und dieses wird nun um drei Newcomer erweitert. Mercedes bringt nämlich die A-Klasse (Fünftürer und Limousine) sowie die B-Klasse mit Plug-in-Hybridantrieb auf den Markt. Das sind quasi die Gegenspieler zu den neuen AMG 45er-Modellen mit 421 PS , die mit Öko sogar nichts am Hut haben. Äußerlich sind die drei Teilzeitstromer nur an der Typbezeichnung (A 250 e und B 250 e), der zusätzlichen Klappe für den Ladeanschluss und dem Kürzel „EQ“ am vorderen Kotflügel erkennbar. Trotz der unscheinbaren Optik haben sie es technisch faustdick hinter den Ohren.
Antrieb, Performance und Reichweite
Technisch sind die drei Modelle weitestgehend identisch, die unterschiedlichen E-Reichweiten und Verbräuche (siehe Tabelle unten) liegen ausschließlich am Gewicht und der Aerodynamik. Beim Antrieb kombiniert Mercedes den bekannten, gemeinsam mit Renault entwickelten 1,33 Liter großen Vierzylinderbenziner (160 PS) mit einem 75 kW starken Elektromotor, der im Gehäuse des 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebes (8F-DCT) sitzt. Das Motorenduo bringt es auf eine Systemleistung von 160 kW (218 PS) und ein Systemdrehmoment von 450 Nm. Die Fahrleistungen fallen dementsprechend beachtlich aus: So braucht der A 250 e beispielsweise nur 6,6 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h, und seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 235 km/h. Rein elektrisch sind maximal 140 km/h möglich. Die Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit einer Gesamtkapazität von ca. 15,6 kWh kann mit Wechsel- oder Gleichstrom aufgeladen werden. So sind die kompakten Plug-in-Hybride an einer 7,4-kW-Wallbox mit Wechselstrom (AC) binnen 1 Stunde 45 Minuten von 10 bis 100 Prozent aufgeladen. Beim Gleichstromladen (DC) beträgt die Ladezeit etwa 25 Minuten von 10 bis 80 Prozent. Wird die Batterie vor der Abfahrt voll aufgeladen, verspricht Mercedes folgende WLTP-Reichweiten: A 250 e 60 bis 68 km; A 250 e Limousine 61 bis 69 km und B 250 e 56 bis 67 km. Für die meisten Pendler sollten diese Werte locker ausreichen.
Spezielle Plug-in-Funktionen
Wie bei allen Fahrzeugen der aktuellen Kompakt-Generation ist auch bei den Plug-in-Hybriden das schlaue Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) inklusive Sprachasssitenten („Hey Mercedes“) an Bord. Hier sind jedoch zusätzlich die Plug-in-Betriebsarten integriert. Dazu zählt u.a. die intelligente, streckenbasierte Betriebsstrategie - sie berücksichtigt u.a. Navigationsdaten, Geschwindigkeitsvorschriften und Streckenverlauf. Umliegende Ladesäulen kann man sich durch den Sprachbefehl „Hey Mercedes, finde Ladesäulen in der Nähe“ anzeigen lassen. Zudem stehen die neuen Fahrprogramme „Electric“ und „Battery Level“ zur Verfügung. In „Electric“ wird der Verbrennungsmotor nur zugeschaltet, wenn der Fahrer beim Fahrpedal auf Kickdown geht. Zudem lässt sich im Programm „Electric“ die Stärke der Rekuperation über Paddles hinter dem Lenkrad in fünf Stufen (automatisch, +, normal, - und --) wählen. Außerdem verfügbar sind die Modi Comfort, ECO und Sport. Damit kann der Fahrer je nach Bedarf entweder elektrisches Fahren priorisieren, die Fahrdynamik durch den kombinierten Antrieb betonen oder verbrennungsmotorische Fahrt bevorzugen, um beispielsweise elektrische Reichweite aufzusparen. Serienmäßig ist auch die Vorklimatisierung vor dem Start des Fahrzeugs verfügbar - dem elektrischen Klimakompressor sei Dank. Die Vorklimatisierung (Kühlung oder Heizung) kann auch über ein Smartphone aktiviert werden.
Innovativer Auspuff schafft Platz
Um die Batterie möglichst platzsparend unterzubringen, haben die Mercedes-Ingenieure ziemlich viel Hirnschmalz aufgebracht. So ermöglicht eine innovative Abgasanlage ein ziemlich geschicktes Packaging: Der Auspuff ist nicht bis ans Fahrzeugende geführt, sondern mündet zentral unter dem Fahrzeugboden, der Endschalldämpfer wurde in den Mitteltunnel gepackt. Die Integration des Kraftstofftanks in den Achsbauraum schafft Platz unter den Rücksitzen für die Hochvoltbatterie. So kommt es bei A 250 e und B 250 e laut Mercedes zu keinerlei Einschränkungen beim Platzangebot für die Insassen. Lediglich das Kofferraumvolumen schrumpft gegenüber den nicht hybrid-motorisierten Schwestermodellen etwas. Auch die Anhängelast der kompakten Hybriden kann sich sehen lassen: Sie beträgt 1.600 kg (gebremst).
Verfügbarkeit
Der neue A 250 e und B 250 e feiern auf der IAA 2019 (ab 12. September) ihre Weltpremiere. Bei der elektrifizierten A-Klasse starten die Preise ab 41.830 Euro. Den Preis der B-Klasse hat Mercedes noch nicht verraten. Die Markteinführung in Europa soll Ende 2019 über die Bühne gehen.
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Technische Daten