Stuttgarter Alleskönner mit Supersauber-Diesel lässt SUVs schwerfällig aussehen.
Wenn bei SUVs immer die hohe Sitzposition als der große Vorzug ins Treffen geführt wird, bleibt eines immer unerwähnt: Der Hochsitz muss ja auch erklommen werden. Da ist es mitunter ganz lustig anzusehen, wie so mancher mit Schwung seine vier Buchstaben in den automobilen Hochstand befördert. Das gelingt bei den um einen Halbstock tiefer liegenden Offroad-Kombis doch bedeutend eleganter. Und mit Verlaub: Das gilt auch fürs Aussteigen, weil man nicht mit einem Satz vom SUV-Kutschbock springen muss.
Oper-tauglich
Freilich, das ist überspitzt dargestellt. Fraglos hingegen ist der bedeutend noblere Gestus der Gelände-Kombis, wobei die E-Klasse All Terrain , die seit dem Vorjahr im Revier von Volvo V90 Cross Country und Audi A6 Allraod wildert, diesbezüglich ein besonders anschauliches Beispiel abgibt – fluide in der Form und dezent beplankt. Vor der viel zitierten Oper macht man mit diesem Mercedes tatsächlich eine gute Figur. Wobei dieses Szenario ohnehin ein für alle Mal eingemottet gehört. Zur Oper fährt man öffentlich oder parkt in der Tiefgarage.
Offroad-Theorie
Nicht unähnlich die Sache mit der Geländetauglichkeit. Ja, die E-Klasse All Terrain ist zum Ritt ins Unterholz absolut befähigt. Dafür spricht natürlich der Allradantrieb, und auch die Bodenfreiheit ist mit 156 Millimeter absolut ausreichend. Bei Bedarf lässt sie sich dank serienmäßiger Luftfederung und Offroad-Programm auf Knopfdruck um weitere drei Zentimeter erhöhen. Nur: Fahren Sie mal mit einem Auto in Österreich dezidiert offroad. So schnell können Sie gar nicht schauen und es regnet Anzeigen wegen Besitzstörung und Regressansprüche wegen Flurschadens usw. . . .
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Onroad-Praxis
Dort, wo die E-Klasse All Terrain, sowie alle anderen offroadfähigen Autos, in 99,9 Prozent der Fälle tatsächlich unterwegs sein wird, nämlich auf der Straße, ist er ein Gedicht: Luftgefedert, wankstabil, spurtreu – ein eleganter Reisewagen mit eingebauter Unwägbarkeitsreserve, gewissermaßen. Eine kleine Ode noch an den Motor: der 220d, der uns schon im Test des normalen T-Modells auf ganzer Linie überzeugen konnte, ist bekannt als sauberster Diesel der Welt. Das ist ebenso fein wie der geringe Verbrauch, bei doch absolut ausreichender Performance. Ein Tausendsassa – passend zum Rest des Autos, dessen nobler Innenraum, moderne Technik und optionale Luxus-Features dem gehobenen Preisniveau gerecht werden. (Christian Zacharnik)
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Technische Daten
Motor: 4-Zyl.-Turbodiesel; 1.950 ccm
Leistung: 194 PS; 400 Nm;
Fahrleistungen: 0 bis 100 kmh: 8,0 Sek.; Spitze: 231 km/h
Antrieb: Allrad, 9-Gang-Wandlerautomatik
Leergewicht: 1.920 kg
Normverbrauch: 5,3 l/100 km; Test: 7,1 l/100 km
Abmessungen: 4,95/1,86/1,50 m (L/B/H)
Kofferraum: 670 bis 1.820 Liter
Preis: ab 62.430 Euro; Testwagen: 90.920 Euro