Dieses Mal mussten sich fünf neue Autos dem EuroNCAP-Crashtest stellen.
Im aktuellen EuroNCAP-Crashtest haben der ÖAMTC und seine europäischen Partnerclubs fünf aktuelle Fahrzeuge gegen die Wand fahren lassen. Während die beiden Mercedes-Modelle EQA und GLA sowie der Cupra Leon die Bestnote von fünf Sternen einheimsen konnten, schnitten der Renault Kangoo und der Opel Mokka (inklusive Mokka-e ) etwas schlechter ab. Sie brachten es auf eine Gesamtwertung von „nur“ vier Sternen.
EQA und GLA
Sowohl der rein elektrische EQA als auch sein Verbrenner-Bruder GLA basieren auf der selben Plattform und punkten mit sehr guter Erwachsenensicherheit (97 bzw. 96 Prozent). Auch die Kindersicherheit beider Kompakt-SUV erreicht hohe 90 Prozent. Der Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer fällt mit 81 bzw. 79 Prozent gut aus, Verletzungspotenzial zeigen hier lediglich die A-Säulen und die Motorhaubenvorderkante. 75 Prozent erzielen beide bei den Assistenzsystemen – speziell der Spurhalteassistent funktionierte im Test nur mittelmäßig.
Cupra Leon
Das auf dem Seat Leon basierende und sportlicher angehauchte Cupra-Modell erzielte ebenfalls fünf Sterne und lieferte vor allem bei den Assistenzsystemen eine Galavorstellung ab. Der kompakte Spanier erzielt 91 Prozent in der Erwachsenensicherheit und 88 Prozent in der Kindersicherheit. Bei der Sicherheit vulnerabler Verkehrsteilnehmer kommt er auf 71 Prozent – die A-Säulen und die untere Windschutzscheibenkante sind zu steif. Dafür erreicht der Cupra bei den Assistenzsystemen in diesem Vergleich mit 80 Prozent den höchsten Wert – dank zahlreicher standardmäßig vorhandener und gut funktionierender Assistenten.
Renault Kangoo
Der Renault Kangoo kommt auf eine Gesamtwertung von vier Sternen. Die neue Generation des Hochdachkombis erzielt in der Erwachsenensicherheit 78 Prozent – hier zeigt er Schwächen beim Insassenschutz im Seitenaufprall: Die Insassen prallen hart auf die andere Seite des Fahrzeugs auf und sind auch nicht voreinander geschützt (fehlender Center-Airbag). Dafür fällt die Kindersicherheit mit 87 Prozent vergleichsweise gut aus. Aufholbedarf zeigt er mit 67 Prozent auch bei der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer – für sie besteht ein Verletzungsrisiko bei der unteren Windschutzscheibenkante, den A-Säulen und im mittleren Bereich der Motorhaubenvorderkante. Bei den Assistenzsystemen (72 Prozent) fehlt beispielsweise eine Müdigkeitserkennung des Fahrers.
Opel Mokka(-e)
Der Opel Mokka und sein elektrisches Pendant (Mokka-e) erreicht insgesamt ebenfalls vier Sterne im EuroNCAP-Test, bildet in diesem Vergleich jedoch das Schlusslicht in allen Kategorien. Bei der Erwachsenensicherheit (73 Prozent) fehlen Seiten-, Knie- und Center-Airbags. Beim Seitencrash prallen die Insassen hart auf die andere Seite des Fahrzeugs auf. Im Frontcrash weist der Fahrer ein mittleres Verletzungsrisiko im Brust- und Beinbereich auf. Bei der Kindersicherheit (75 Prozent) traten im Frontalaufprall mittelschwere Belastungen im Nackenbereich auf. In der Fußgängersicherheit erreicht der Mokka 58 Prozent – mit einem hohen Verletzungsrisiko für den Kopf im Bereich der unteren Windschutzscheibenkante und der A-Säulen. Bei den Assistenzsystemen (64 Prozent) zeigte der Notbremsassistent Schwächen beim Erkennen anderer Verkehrsteilnehmer.
Fazit
"Getreu dem Motto 'Das Bessere ist der Feind des Guten' (Voltaire) erhöht EuroNCAP laufend die Bewertungskriterien im Sinne der Sicherheit der Konsumenten. Es ist eine fortlaufende Entwicklung, die nach oben hin offen ist", sagt ÖAMTC Crashtest-Experte Max Lang abschließend zum Testergebnis der fünf Kandidaten.