Daimler-Entwicklungschef fordert einheitliche Regeln für Crashtests.
Mittlerweile gibt es zwar fast keine unsicheren Fahrzeuge mehr, dennoch gelten für viele Autofahrer nach wie vor die Modelle von Volvo und Mercedes als besonders sicher. Kein Wunder, schließlich haben die beiden Hersteller in der Vergangenheit immer wieder bahnbrechende Neuerungen im Sicherheitsbereich zur Serienreife gebracht. Der deutsche Premiumhersteller möchte dieses Image nun weiter untermauern. Dafür wurde nun ein neues Zentrum für Fahrzeugsicherheit in Sindelfingen bei Stuttgart gebaut. Laut Mercedes handelt es sich dabei um das modernste Crashtest-Zentrum der Welt. Die Investitionssumme beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
Das neue Gebäude mit seinen zahlreichen Prüfeinrichtungen biete ganz neue Möglichkeiten, etwa bei Fahrzeug-Fahrzeug-Tests, bei der Auslegung von Assistenzsystemen und bei der Absicherung von Fahrzeugkonzepten mit alternativen Antrieben, so der Autobauer. Durch das neue Technologiezentrum will Mercedes auch in Zukunft bei der Fahrzeugsicherheit einer der wichtigsten Taktgeber der globalen Autoindustrie bleiben. Das kann natürlich nur mit Vergleichen und Tests bewiesen werden.
Forderung nach einheitlichen Regeln
Passend dazu hat sich Daimlers Entwicklungschef Thomas Weber für eine stärkere Angleichung von Crashtests weltweit ausgesprochen. "Wir wünschen uns natürlich weltweit harmonisierte und standardisierte Regeln, weil es uns helfen würde, Komplexität einzugrenzen", sagte Weber bei der Einweihung des neuen Zentrums. Die Anforderungen an Sicherheit seien in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, sagte Weber. Die Zahl der bei Daimler in Sindelfingen pro Jahr durchgeführten realen Crashtests habe sich in den vergangenen 15 Jahren auf 700 verdoppelt und gehe in Zukunft in Richtung 900 bis 1.000. Hinzu kommen tausende Simulationen. Jedes Land habe andere Anforderungen. Russland beispielsweise fordere als einziges Land einen Unfalltest mit Überschlag auf dem Dach. Schuld seien aber auch die Ratinginstitute, die ein Interesse an möglichst komplexen und teuren Verfahren haben, sagte Thomas Merker, der bei dem Autobauer für das Thema Fahrzeugsicherheit zuständig ist.
Sindelfingen als wichtig(st)er Entwicklungsstandort
Daimler hat in den vergangenen Jahren in Sindelfingen rund 600 Millionen Euro in neue Entwicklungseinrichtungen investiert. Nach einem Windkanal und neuen Prüfständen wird nun das Crashtestzentrum eingeweiht. Das allein hat 200 Millionen Euro gekostet. Dort sind im Gegensatz zum alten Testzentrum Crashtests für seitliche Aufprallsituationen, Unfälle mit zwei Autos, mit Lastwagen aber auch mit Elektroautos möglich.
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