Teilzeitstromer mit rein elektrischer Reichweite von bis zu 100 km (!).
Noch eine doppelte Plug-in-Hybrid-Weltpremiere von Mercedes auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage 12. bis 22. September 2019. Neben der A- und B-Klasse für die Steckdose enthüllt die Marke mit dem Stern auch den GLC und GLE mit Plug-in-Hybridantrieb (PHEV). Die beiden SUVs hören auf die Bezeichnung GLE 350 de 4Matic und GLC 300 e 4Matic. Die Kürzel geben auch gleich wichtige Informationen preis. So kommen beide Teilzeitstromer serienmäßig mit Allradantrieb (4Matic) daher. Und während der große Crossover auf eine Kombination aus Diesel und Elektromotor (de) setzt, kommt beim GLC ein Duo aus Benzin und Elektromotor (nur "e") zum Einsatz.
GLE mit Plug-in-Hybrid
Beim GLE 350 de 4Matic – das brandneue GLE Coupé gibt es vorerst nicht als PHEV - sorgen der aus vielen aktuellen Modellen bekannte 2,0 Liter Vierzylinderdiesel mit 194 PS (400 Nm) und ein 100 kW (440 Nm) starker Elektromotor für den Vortrieb. Gemeinsam bringen sie es auf eine Systemleistung von 320 PS sowie ein maximales Drehmoment von 700 Nm. So gerüstet, sprintet der große Allradler in 6,8 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Rein elektrisch fährt der Plug-in-Hybrid bis zu 160 km/h schnell. Den (wie bei allen Autos dieser Klasse unrealistischen) Normverbrauch gibt Mercedes mit 1,1 Liter auf 100 km an.
Absolutes Highlight ist jedoch die rein elektrische Reichweite. Während die meisten anderen Plug-in-Hybridmodelle mit voller Batterie zwischen 40 und 60 km weit kommen, soll der GLE 350 de bis zu 106 km schaffen (NEFZ); selbst im strengen WLTP-Messzyklus sind 90 bis 99 km drinnen. Grund dafür ist die Batterie, die mit einer Kapazität von 31,2 kWh auftrumpft. Im Gegensatz zur E-Klasse mit Diesel-Plug-in-Hybrid gibt es im GLE auch keine Stufe im Kofferraum. Das maximale Ladevolumen beträgt trotz großem Akku bis zu 1.915 Liter. Die 3,5 Tonnen Anhängelast sind auch nicht von schlechten Eltern.
Zum flotten Laden besitzt das SUV eine COMBO-Ladedose für Wechselstrom-/AC- und Gleichstrom-/DC-Laden. Sie befindet sich in der linken Seitenwand, symmetrisch zur Tankklappe auf der rechten Fahrzeugseite. An entsprechenden DC-Ladesäulen ist das Laden der Batterie in ca. 20 Minuten (10 - 80 Prozent SoC/Ladestand) bzw. in ca. 30 Minuten (10 - 100 Prozent SoC) möglich.
GLC mit Plug-in-Hybrid
Beim GLC 300 e 4Matic kombiniert Mercedes einen 211 PS (350 Nm) starken Vierzylinder-Turbobenziner mit einer 90 kW (440 Nm) starken E-Maschine. Die Systemleistung beträgt ebenfalls 320 PS und auch beim Drehmoment steht der GLC mit 700 Nm genauso gut im Futter wie sein großer Bruder. Aufgrund des geringeren Gewichts geht es hier in 5,7 Sekunden auf Tempo 100, die Spitze ist bei 230 km/h erreicht. Rein elektrisch sind bis zu 130 km/h möglich. Den Normverbrauch gibt der Hersteller je nach Bereifung mit 2,2 bis 2,5 Liter auf 100 km an.
Beim GLC 300 e bietet die Batterie eine Kapazität von 13,5 kWh. Damit liegt er auf dem Niveau von vielen anderen Plug-in-Hybridmodellen. Wird der Akku vor der Fahrt an der Steckdose voll aufgeladen, beträgt die rein elektrische Reichweite 46 bis 49 km (NEFZ) bzw. 39 bis 43 km (WLTP). Das sollte für die meisten Pendler reichen.
Der Kofferraum fällt zwar auch hier eben aus, doch mit einem Fassungsvermögen von 395 bis 1.445 Litern liegt er doch deutlich unter den GLC-Modellen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Die Anhängelast von bis zu zwei Tonnen (gebremst) ist hingegen sehr ordentlich.
E-Motor sitzt im Automatikgetriebe
Bei den Hybridantrieben der Fahrzeuge mit längs eingebautem Motor von C- bis S-Klasse, von GLC bis GLE handelt es sich bereits um die dritte Hybrid-Generation von Mercedes seit der Einführung des S 400 Hybrid im Jahr 2009. Der aktuelle Elektromotor wurde für das Plug-in-Hybridgetriebe 9G-Tronic neu konzipiert und ist nach dem Prinzip einer permanent erregten Synchronmaschine als Innenläufer aufgebaut. Der neue On-Board-Lader verdoppelt die Ladeleistung von 3,6 kW auf 7,4 kW. An einer Wallbox ist die leere Batterie laut Mercedes nach 1,5 Stunden wieder vollständig geladen. An einer üblichen Haushaltssteckdose soll dies innerhalb von ca. fünf Stunden gelingen. Beim GLE mit seiner großen Batterie dauert eine Vollladung freilich länger.
>>>Nachlesen: A- und B-Klasse starten als Plug-in-Hybrid
me Charge fürs Laden unterwegs
Natürlich ist das Laden nicht nur am heimischen Stromnetz, sondern auch unterwegs möglich. Auch hier will Mercedes seine Kunden so gut es geht unterstützen. So hilft das Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) bei der Suche nach Ladesäulen. Der derzeit beste Sprachassistent am Markt erlaubt es beispielsweise, die Suche mit den Worten „Hey Mercedes, finde Ladesäulen in der Nähe“ zu starten.
Über den Dienst me Charge erhalten Fahrer eines Plug-in-Hybrid-Modells optional Zugang zu einem der laut Mercedes weltweit größten Ladenetze mit allein in Europa über 300 verschiedenen Betreibern von öffentlichen Ladestationen (Stadt, Parkplätze, Autobahnen, Einkaufszentren usw.). Über die Navigation können die Fahrer diese Stationen finden und bekommen entweder über die Mercedes me Charge Ladekarte, per me App oder direkt aus dem Auto heraus Zugang zu den Ladesäulen. Hierfür seien keine unterschiedlichen Verträge notwendig. Neben einer einfachen Authentifizierung verspricht der Hersteller eine integrierte Bezahlfunktion inklusive Abrechnung. Dafür muss der Kunde einmal eine Zahlungsmethode hinterlegen. Jeder Ladevorgang wird automatisch abgebucht. Die einzelnen Ladevorgänge werden monatlich in einer Rechnung zusammengestellt.
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Verfügbarkeit
Der neue GLE 350 de 4Matic und der neue GLC 300 e 4Matic feiern in Frankfurt ihre Weltpremiere. Bestellungen sollen noch in diesem Jahr möglich sein. Preise gibt es aber noch nicht. Wir rechnen damit, dass die ersten Plug-in-Hybridmodelle Anfang 2020 zu den Kunden rollen.
Technische Daten