Das jüngste Modell aus dem Hause Mini kann nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Bei Mini war man in den letzten Jahren sehr trickreich, um weitere Modelle in die Welt der stylischen Premium-Kleinwagen zu quetschen. Ein weiterer sportlicher gezeichneter Ableger des Mini-SUV " Countryman " ist der dreitürige Paceman . Wir konnten das jüngste Modell aus der britischen BMW-Tochter nun testen.
Der Testwagen mit auffälliger Kriegsbemalung. Es geht aber auch ohne.
Gesamtpaket nicht schlüssig
Der Vorteil des bequemen Einstiegs (in die erste Reihe), der besseren Übersicht über das Verkehrsgeschehen wird hier mit schnittiger Optik kombiniert. Das tröstet aber leider nicht über das etwas lieblose Gesamtpaket hinweg. Um in den Fond zu gelangen, sollte man zumindest etwas sportlich sein. Großen Personen "fällt" zudem noch rasch das Dach auf den Kopf. Durch Umklappen der hinteren Sitzlehnen lässt sich das Gepäckraumvolumen von 330 auf bis zu 1.080 Liter erweitern. Der 143 PS-Dieselmotor macht sich akustisch deutlich bemerkbar, sorgt aber trotzdem für nur durchschnittliche Fahrleistungen. Hier spürt man das höhere Gewischt und den schlechteren Luftwiderstandsbeiwert im Vergleich mit dem herkömmlichen Mini. Dafür sorgt der (optionale) Allrad "All4" jedoch für stets hervorragende Traktion.
Typisches Mini-Cockpit mit kleinen Bedienschwächen.
Direkte Lenkung und eine sehr knackige Schaltung
Die Federung ist hart, reicht kurze Stöße unerbittlich ans Kreuz der Passagiere weiter. Immerhin ist er markentypisch auf ein spaßiges Fahrerlebnis abgestimmt. Soll heißen: die Lenkung ist direkt, die Schaltung knackig, und Kurven durchfährt der allradgetriebene Paceman präzise. Ebenfalls auf der Habenseite: ein noch immer erfrischend unkonventionelles Cockpit, bei dem die Fensterheberschalter glücklicherweise in die Türverkleidungen gewandert sind. Die Verarbeitung passt, die Materialanmutung könnte hochwertiger sein.
Keine Okkasion
Der Preis des Mini Paceman SD ALL4 ist schon in der Basis mit 30.200 Euro alles andere als eine Okkasion. Die 40.466 Euro unseres Testwagens allerdings lassen einem dann doch den Atem stocken. Um diesen Preis bekommt man auch einen Audi Q5 oder BMW X3.
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Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Diesel mit 143 PS und 305 Nm
Fahrleistungen: 0 auf 100 km/h in 9,4 Sekunden; Spitze: 197 km/h
Abmessungen: 4.115 x 1.786 x 1.525 mm (L x B x H)
Leergewicht: 1.390 kg
Preise Paceman SD: ab 30.200 Euro (ohne Allrad)
Fotos vom Paceman
© Mini
Die Front übernimmt das SUV-Coupé vom Plattformbruder Countryman.
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Optisch fällt vor allem das steil abfallende Dach auf. Gemeinsam mit der schräg stehenden Heckscheiber ergibt sich eine besonders dynamische Formensprache.
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Die Heckklappe gibt aufgrund der - erstmals bei Mini - horizontal angeordneten und ungeteilten Rückleuchten nur eine schmale Öffnung frei.
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Die längeren Türen und die kurzen Überhänge sorgen für knackige Proportionen.
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Im Fond gibt es zwei vollwertige Einzelsitze - eine optionale 3er-Sitzbank wie im Countryman gibt es nicht.
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Durch Umklappen der hinteren Sitzlehnen lässt sich das Gepäckraumvolumen von 330 auf bis zu 1 080 Liter erweitern.
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Für einen Mini ist der Kofferraum ziemlich "maxi".