CO2-Steuer, weniger Fernflüge und mehr Biodiesel: die Regierung predigt längst den Klimaschutz. Die Minister selbst sind aber keine Vorbilder.
Ein Beispiel an der Regierung sollten sich klimabewusste Bürger nicht nehmen: Bis auf ein Ministerium liegt der CO2-Ausstoß der Dienstautos deutlich über dem Österreich-Schnitt von 163 Gramm pro Kilometer. Die Grüne Dritte Nationalratspräsidentin Eva Glawischnig wollte in einer Anfrage wissen, wie es mit der Klimafreundlichkeit der Autos ausschaut. Die Antworten lassen die Klima-Zeugnisse der Minister schlecht aussehen.
Fuhrpark
Den klimaschädlichsten Fuhrpark hat
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) mit 237 Gramm CO2 pro Kilometer.
Am besten liegt Erwin Buchingers Sozialministerium mit 158 Gramm.
Persönlicher Dienstwagen
Bei den persönlichen Dienstwagen
schneidet Justizministerin Maria Berger (SPÖ) am schlechtesten ab – ihr BMW
bringt es auf 260 Gramm CO2. Ihre Sprecherin weist daraufhin, dass „die
Altlast“ möglichst bald gegen ein klimafreundlicheres Auto getauscht werden
soll. Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) darf sich hingegen als Testsieger
küren: Sein mit Bioethanol betriebener Audi A 6 kommt auf tolle 45,8 Gramm.
Konsequenz
„Der Wille, konsequent auf klimaschonende Autos
umzusteigen, ist nicht erkennbar“, so Glawischnig. Sie fordert daher, dass
bei der Beschaffung Klimaschutz ein zentrales Kriterium sein müsse.
Das sollte für alle 5.979 Dienstautos des Bundes gelten, nicht nur für die Wagen der Minister. Auch für den Wagenpark des Bundesheeres. Dessen CO2-Ausstoß wurde nicht veröffentlicht. Der Grund: Militärisches Geheimnis.