Navigationsgeräte Test

Unterschiedliche Navi-Lösungen im Test

28.05.2010

Wie schneiden Smartphones und mobile Geräte im Vergleich zu den integrierten Herstellerlösungen ab? Der Test zeigte, dass es die Top-Geräte nur zum Spitzenpreis gibt.

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Im aktuellen Navigationsgerätetest des heimischen Autofahrerclubs ÖAMTC stand der Vergleich verschiedener Systeme im Vordergrund. Bewertet wurden die Vor- und Nachteile von vier integrierten und einem mobilen Gerät sowie drei Smartphones. Der Test machte klar, dass sich bei Navigationsgeräten die Premium-Systeme deutlich von der Konkurrenz absetzen. Die Sache hat jedoch auch einen Haken, denn Top-Qualität hat auch einen Spitzenpreis. Die beiden integrierten High-End-Geräte von BMW bzw. Mercedes kosten über 3.000 Euro. Wesentlich günstiger - dafür mit dem einen oder anderen Wermutstropfen - landen im Mittelfeld aus der Kategorie Smartphones das Apple iPhone mit den beiden Software-Lösungen von TomTom und Navigon sowie das einzige mobile Navi im Test, das Garmin Nüvi 1690. Enttäuschend sind die zwei weiteren integrierten Navis und das dritte Smartphone.

 

Higend-Navi im BWM - gut aber teuer! Bild: BMW AG

 
Integrierte Navis - Top-Qualität hat Spitzenpreis
Bei den integrierten Navis wurden die Geräte in vier Fahrzeugen unter die Lupe genommen. Die beiden Premium-Geräte (BMW 5er neu und Mercedes E-Klasse) überzeugen mit hoher Routenführungs- und Routendarstellungsqualität, hervorragendem Klang und zahlreichen Zusatzfunktionen. "Besonders benutzerfreundlich ist das Headup-Display beim BMW-Navi. Dabei werden alle relevanten Infos (Richtungswechsel, Strecke bis zur nächsten Kreuzung) auf die Windschutzscheibe projiziert, was die Ablenkung enorm reduziert. Empfehlenswert sind die Premium-Geräte aufgrund des Anschaffungspreises nur für Vielfahrer und Geschäftsleute. Weniger überzeugend sind die beiden weiteren integrierten Pkw-Navis. "Beim TomTom-Navi, das in einigen Renault-Modellen erhältlich ist, lässt die Navigationsleistung durch die im Testfahrzeug vorgefundene veraltete Software zu wünschen übrig. Es ist aber das günstigste Gerät in dieser Klasse", erklärt Czarnecki (Technikexperte des Autofahrerclubs). Bei Mitsubishi ist das MMC-HDD-Navigationssystem bei einigen Modellen serienmäßig. "Das System überzeugt weder durch gute Routenführung oder Sprachanweisungen noch durch die Routendarstellung", stellt der Experte fest.

 

iPhone mit Navisoftware; Bild: Hersteller

 
Smartphones - gute Qualität zum fairen Preis
Bei den Smartphones, die Telefon, Organizer und Navigationssystem in einem Gerät vereinen, wurden das Apple iPhone mit zwei unterschiedlichen Software-Paketen (TomTom und Navigon) sowie das Motorola Milestone (A1 Wisepilot) geprüft. Die beiden Navi-Apps von TomTom und Navigon für das Apple iPhone überzeugten im Test in zahlreichen Punkten  - u. a. bei der Bedienung, beim Navigieren und beim Anschaffungspreis von rund 100 Euro für die Europakarte. Durch die lokale Installation verursachen sie keine weiteren Kosten nach Erwerb der Software, außer es werden im Ausland Dienste in Anspruch genommen, die nicht durch den Mobilfunktarif gedeckt sind. Allerdings funktioniert die Navigation nur mit der richtigen Halterung. Im aktuellen Test wurden die beiden Geräte im TomTom Car-Kit untersucht. Diese spezielle Halterung hat einen zusätzlichen GPS-Empfänger eingebaut. Ohne Empfangsunterstützung hat das iPhone einen relativ schlechten Satellitenkontakt, der nur ein schlechtes oder gar kein GPS-Signal liefert. Das macht ein Navigieren im Fußgänger- bzw. Pkw-Modus nahezu unmöglich.

 
Beim Motorola Milestone mit A1 Wisepilot sind der Erwerb des Kartenmaterials und der zugehörigen Karten-Updates kostenlos. Diverse Zusatzpakete sichern ab, dass es bei grenzüberschreitender Navigation nicht zu unerwarteten Roamingkosten kommt. Allerdings muss der Nutzer Abstriche bei der Navigationsleistung hinnehmen. Für den Transfer relevanter Navigationsdaten (Karte, Material) fallen - je nach Tarifwahl - tägliche oder monatliche Kosten an. 

Mobiled Navi Garmin Nüvi - gute Leistung, holpriges Deutsch
Bei den mobilen Navigationssystemen wurde stellvertretend für die Kategorie nur das Garmin Nüvi 1690 getestet. "Bei diesem Gerät gibt es hinsichtlich der Navigationsleistung nichts auszusetzen. Es verfügt über gängige Funktionen wie Überkopfwegweiser, Fahrspur- und Kreuzungsassistent und kann mit einer SIM-Karte auf bestimmte Internetservices zugreifen", erklärt Czarnecki. Der Garmin-Onlineservice, der in Europa noch nicht flächendeckend verfügbar ist, verursacht keine weiteren Roaminggebühren. Alle Funktionen können bedenkenlos außerhalb Österreichs genutzt werden. Ein Schwachpunkt beim Garmin Nüvi 1690 ist die deutsche Ansage. Das Deutsch ist etwas holprig was im aktiven Gabrauch hin und wieder für Verwirrungen sorgen kann.
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