Neue Gran Turismo Version steigt in die nächste Klasse auf.
BMW sorgt beim Nachfolger des 5er GT für eine Überraschung. Die neue Generation basiert zwar wie der Vorgänger auf dem 5er, firmiert künftig jedoch in der 6er-Baureihe. Nach der 5er Limousine und dem 5er Touring ist der neue 6er Gran Turismo das dritte Modell, das auf der völlig neuen Plattform, die viele Teile vom 7er übernimmt, basiert. Die anderen Modelle der 6er-Reihe (Coupe, Cabrio und Gran Coupé) basieren noch auf der Vorgängergeneration. Das spielt aber keine allzu große Rolle mehr. Denn das 6er Cabrio und Coupé werden 2018 von der neuen 8er -Reihe (inklusive M8) abgelöst.
Design und Abmessungen
Die Technik des neuen 6er Gran Turismo ist also bereits bekannt. Bei der Optik und beim Raumgefüge geht der große Gleiter aber einen anderen Weg als (5er) Limousine und Kombi. Beim Außendesign vertraut BMW weiterhin auf einen nach hinten lange auslaufenden Dachverlauf, der fast bis zur Abrisskante der Heckklappe reicht. Insgesamt liegt er nun aber näher am 3er GT als an seinem direkten Vorgänger, der von schräg hinten doch etwas plump und füllig wirkte. Der 6er GT sieht jedenfalls deutlich eleganter und graziler aus. Zum imposanten Auftritt tragen die neuen Abmessungen bei. Mit einer im Vergleich zum Vorgängermodell um 87 auf 5.091 Millimeter gewachsenen Außenlänge, einer unveränderten Breite von 1.902 Millimetern und einer um 21 auf 1.538 Millimeter reduzierten Höhe zeigt er ausgewogenere Proportionen und dringt fast in die Dimensionen des 7ers vor. Der lange Radstand von 3.070 Millimetern sorgt nicht nur für ein üppiges Platzangebot auf allen Plätzen sondern auch für kurze Überhänge, was der Optik hinsichtlich der Dynamik guttut. Wie beim neuen 5er reichen die Abdeckungen der serienmäßigen LED-Scheinwerfer bis an die größer dimensionierte Niere heran. In der Seitenansicht stechen auch die lange Motorhaube, die zurückversetzte Fahrgastzelle, die Türen mit rahmenlosen Scheiben sowie die gestreckte und weit ins Heck reichende Fenstergrafik ins Auge. Die dreidimensional geformten LED-Heckleuchten setzen auf die markentypische L-Form. Hinter der nun einteiligen und serienmäßig elektrischen Hecklappe wartet ein Gepäckraumvolumen von 610 Liter – ein Plus von 110 Liter gegenüber dem Vorgänger. Ebenfalls positiv: Die Ladekante wurde um mehr als 5 Zentimeter abgesenkt und liegt nun auf einer Höhe mit dem Gepäckraumboden. Das Umklappen der im Verhältnis 40 : 20 : 40 teilbaren Fondsitzlehne kann mittels elektrischer Fernentriegelung per Tastendruck vom Kofferraum aus aktiviert werden. Der Stauraum wächst damit auf bis zu 1.800 Liter – 100 Liter mehr als beim Vorgänger. In der Normalausführung gibt es im Fond drei vollwertige Einzelsitze. Die optional angebotenen elektrisch einstellbaren Komfortsitze für den Fond ermöglichen eine Justierung der Lehnenneigung per Tastendruck.
Fahrwerk
Trotz des Größenzuwachses bringt der 6er GT um rund 150 Kilogramm weniger auf die Waage als der 5er GT. Kein Wunder, dass BMW ein äußerst agiles Fahrverhalten verspricht. Beim neuen 5er wurde dieses Versprechen ja bereits eingelöst . Wie beim 5er Touring gibt es auch beim 6er GT serienmäßig eine Hinterachs-Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung. Als Sonderausstattung steht das adaptive Fahrwerk mit Zweiachs-Luftfederung und Dynamischer Dämpfer Control zur Verfügung. Ein zusätzliches Plus an Sportlichkeit soll die Option Executive Drive bewirken, die darüber hinaus auch eine aktive Wankstabilisierung beinhaltet und in Kombination mit der Integral-Aktivlenkung (mitlenkende Hinterräder) angeboten wird. Die Zweiachs-Luftfederung ermöglicht auch eine manuelle Einstellung des Höhenniveaus, dank der sich die Bodenfreiheit per Knopfdruck um 20 mm erhöhen lässt. Eine Absenkung um 10 Millimeter wird ebenfalls per Knopfdruck, im Modus „Sport“ des Fahrerlebnisschalters sowie automatisch bei Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h ausgelöst. Alle optionalen Fahrwerkssysteme sind auch in Verbindung mit dem Allradantrieb xDrive erhältlich.
Motoren
Beim Marktstart im November sorgen drei Triebwerke aus der jüngsten Motorengeneration, die serienmäßig mit einem 8-Gang Steptronic Getriebe kombiniert werden, für Vortrieb. Der 2,0 Liter große Vierzylinder-Ottomotor des neuen 630i Gran Turismo erzeugt eine Höchstleistung von 258 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Er ermöglicht eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 6,3 Sekunden und kommt auf einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 6,6 bis 6,2 Liter (abhängig von der Bereifung) je 100 Kilometer. Auf eine Spitzenleistung von 340 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Nm bringt es der 3,0 Liter große Reihensechszylinder-Ottomotor, der den 640i GT in 5,4 und den 640i xDrive GT in 5,3 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch der beiden Modelle beläuft sich auf 7,4 bis 7,0 Liter beziehungsweise 8,2 bis 7,7 Liter je 100 Kilometer.
Auch der 3,0 Liter große Reihensechszylinder-Dieselmotor mit 265 PS und einem maximalen Drehmoment von 620 Nm ist optional in Verbindung mit Allradantrieb erhältlich. Der neue 630d GT spurtet in 6,1 Sekunden, der 630d xDrive GT in 6,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die kombinierten Verbrauchs- und Emissionswerte betragen 5,3 bis 4,9 Liter (Heckantrieb) bzw. 5,9 bis 5,5 Liter je 100 Kilometer (Allrad).
Cockpit und Vernetzung
Im Cockpit fühlen sich Fahrer von aktuellen BMW-Modellen – vor allem jene eines neuen 5ers oder 7ers – auf Anhieb wohl. Die breite Mittelkonsole ist leicht dem Fahrer zugeneigt und wird vom hochauflösende 10,25 Zoll Bildschirm gekrönt. Zur Steuerung von Fahrzeug-, Navigations-, Kommunikations- und Infotainmentfunktionen stehen gleich mehrere Bediensysteme zur Verfügung. Zentrales Element bleibt der bewährte iDrive-Touch-Controller auf der Mittelkonsole. Hinzu kommen der freistehende Monitor, der als Touchscreen genutzt werden kann, die Spracheingabe und eine Gestensteuerung. Ein weiteres Highlight im Cockpit stellt die neue Generation des Head-Up Displays mit einer um 70 Prozent vergrößerten Projektionsfläche dar. Der Konnektivitätsdienst BMW Connected soll den 6er Gran Turismo zum digitalen persönlichen Mobilitätsassistenten machen, der den Fahrer sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fahrzeugs unterstützt. Dazu können zum Beispiel Kalendereinträge aus dem Smartphone für die Routenplanung genutzt, der ideale Zeitpunkt zur Abfahrt anhand von Echtzeit-Verkehrslagedaten ermittelt und das Navigationsziel ins Fahrzeug übertragen werden. Im Fahrzeug lassen sich Kalender-, Mail- und Kontaktdaten über Microsoft Exchange verwalten (in Österreich erst ab 2018 möglich). Neben der kabellosen Einbindung über Bluetooth besteht auch die Möglichkeit zum induktiven Laden des (kompatiblen) Smartphones. Die Echtzeit-Verkehrsinformationen zeigen Staus und stockenden Verkehr an, die On-Street Parking Information soll bei der Suche nach freien Stellflächen am Straßenrand helfen.
Assistenzsysteme
Bei den Assistenzsystemen bedient sich der 6er GT ebenfalls beim aktuellen 5er. Eine ganze Armada an elektronischen Helfern macht den fast 5,10 Meter langen Gleiter zum teilautonomen Fahrzeug. Die verfügbaren Fahrerassistenzsysteme nutzen die serienmäßige Stereokamera sowie optional auch Radar- und Ultraschallsensoren zur Überwachung des Fahrzeugumfelds. Die Serienausstattung umfasst die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, optional ist die weiterentwickelte, zwischen null und 210 km/h nutzbare Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion erhältlich. Der im gleichen Geschwindigkeitsbereich nutzbare Lenk- und Spurführungsassistent stellt einen weiteren Schritt in Richtung automatisiertes Fahren dar. Er orientiert sich an Fahrbahnmarkierungen und an vorausfahrenden Fahrzeugen und unterstützt den Fahrer bei der Spurführung in der erkannten Fahrspur. Auch die Spurverlassens- und die Spurwechselwarnung sowie die Seitenkollisionswarnung und die Ausweichhilfe sollen den Komfort und die Sicherheit durch korrigierende und unterstützende Lenkeingriffe erhöhen. Die Querverkehrs-, die Vorfahrts-, die Kreuzungs- und die Falschfahrwarnung tragen dazu bei, potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden. Darüber hinaus steht auch das Ferngesteuerte Parken per Schlüssel (mit integriertem Touch-Display) für den 6er Gran Turismo zur Verfügung. Wem das alles zu viel des Guten ist, kann aber aufatmen. Zum einen kosten viele dieser Systeme Aufpreis, zum anderen lassen sie sich großteils deaktivieren. Schließlich soll bei der Marke auch weiterhin die "Freude am Fahren" und nicht die "Freude am Chauffiert werden" dominieren.
Verfügbarkeit
Der neue 6er Gran Turismo feiert seine Publikumspremiere auf der IAA 2017 in Frankfurt (September). In den Handel kommt er am 4. November 2017. Preise hat BMW noch nicht verraten.
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