Beim Design gibt es eine Evolution, technisch eine Revolution.
Mit dem neuen A4 , der auf der IAA 2015 (ab 17. September) in Frankfurt seine Weltpremiere feiert, ist das deutsche Dreigestirn der Premium-Mittelklasse wieder auf Augenhöhe. Die aktuelle Mercedes C-Klasse kam erst im Vorjahr auf den Markt, und BMW hat dem 3er vor kurzem ein Facelift verpasst. Mit dem Jaguar XE und der kommenden Alfa Romeo Giulia wollen darüber hinaus auch noch zwei weitere hochkarätige Marken mitmischen. Kein Wunder, dass Audi bei seinem Bestseller, der das wichtigste Modell der noblen VW-Tochter sit, aus den Vollem schöpft. Auch wenn man es auf dem ersten Blick nicht sieht – der neue A4 ist eine völlige Neukonstruktion. Er ist erst nach dem Q7 das zweite Modell, das auf dem neuen modularen Längsbaukasten basiert. Da der Hersteller bei dieser Plattform voll auf Leichtbau setzt, hat der A4 um bis zu 120 kg abgespeckt. Das kommt nicht nur der Fahrdynamik, sondern auch dem Verbrauch zugute. In den Handel kommt der Neuling noch im Herbst 2015, die Kombi-Version (Avant) startet übrigens zeitgleich mit der Limousine.
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Im Herbst 2015 startet der neue Audi A4. Der Bestseller wird von Beginn an auch als Kombi (Avant) erhältlich sein.
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Vorne gibt es nun den aktuellen Audi-Grill, der etwas breiter ist und dessen obere Ecken stärker angeschrägt sind. Hinzu kommen nach innen spitz zulaufende Scheinwerfer, die den „bösen Blick“ quasi serienmäßig in sich tragen.
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In der Silhouette besticht die Limousine einmal mehr durch ihre Klarheit. Insgesamt wirkt das Auto sehr gestreckt und durchtrainiert.
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Gleiches gilt für den A4 Avant - Auf Effekthascherei wurde bewusst verzichtet. Hinten ist die neue Generation vor allem an den LED-Rückleuchten erkennbar, die schmäler ausfallen und sich weiter in die Heckklappe ziehen.
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Mit 4,73 Meter Länge und 2,82 Meter Radstand sind die Limousine und der Kombi im Vergleich zum Vorgängermodell nur leicht gewachsen.
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Der Gepäckraum des A4 Avant fasst jetzt im Normalfall 505 Liter. Klappt man die Rücksitzlehne stehen 1.510 Liter Volumen zur Verfügung.
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Wer links vorne Platz nimmt, dürfte vom neuen Cockpit von Anfang an begeistert sein. Als Haptik-Weltmeister ist Audi schon lange bekannt und nun stimmt auch das Design wieder.
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Wer sich das teure, aber ebenso umfassende System „MMI Navigation plus“ gönnt, bekommt auch einen 8,3-Zoll-Monitor in der Mittelkonsole sowie einen aufgewerteten Dreh-/Drück-Steller.
Design und Abmessungen
Optisch ist der neue A4 auf den ersten Blick als solcher zu erkennen. Hier stand Evolution statt Revolution im Lastenheft der Designer. Vorne gibt es nun den aktuellen Audi-Grill, der etwas breiter ist und dessen obere Ecken stärker angeschrägt sind. Hinzu kommen nach innen spitz zulaufende Scheinwerfer, die den „bösen Blick“ quasi serienmäßig in sich tragen. In der Silhouette besticht die Limousine einmal mehr durch ihre Klarheit. Insgesamt wirkt das Auto sehr gestreckt und durchtrainiert. Auf Effekthascherei wurde bewusst verzichtet. Hinten ist die neue Generation vor allem an den LED-Rückleuchten erkennbar, die schmäler ausfallen und sich weiter in die Heckklappe ziehen. Obwohl sich der A4 vom Vorgänger abgrenzt, könnte der Designsprung für viele Interessenten zu wenig radikal ausfallen. Wer sich eine angriffslustige Limousine mit progressiver Optik gewünscht hat, könnte vom Newcomer doch etwas enttäuscht sein. In einigen Jahren dürfte sich das zeitlose und durchaus elegante Kleid aber positiv bemerkbar machen. Mit 4,73 Meter Länge und 2,82 Meter Radstand sind die Limousine und der Kombi im Vergleich zum Vorgängermodell nur leicht gewachsen (+2,5 cm). Der Gepäckraum des A4 Avant fasst jetzt im Normalfall 505 Liter. Klappt man die Rücksitzlehne stehen 1.510 Liter Volumen zur Verfügung. Praktisch: Eine elektrische Laderaumabdeckung und die elektrische Heckklappe sind serienmäßig mit dabei. Vom längeren Radstand sollen auch die Fondpassagiere profitieren, die sich über eine verbesserte Kniefreiheit freuen dürfen.
Cockpit – auf Wunsch virtuell
Wer links vorne Platz nimmt, dürfte vom neuen Cockpit von Anfang an begeistert sein. Als Haptik-Weltmeister ist Audi schon lange bekannt und nun stimmt auch das Design wieder. Während der aktuelle A4 nach fast acht Jahren Bauzeit innen schon stark angegraut daherkam, setzt die neue Generation auf Hightech. Auf Wunsch ist sogar das geniale virtuelle Cockpit erhältlich, das wir bereits aus TT, Q7 und R8 kennen. Auch hier ist der hochauflösende 12,3 Zoll Bildschirm individuell anpassbar und rückt jene Informationen in den Vordergrund, die der Fahrer sehen will. Sei es eine riesige Navigationskarte, oder alle relevanten Fahrzeugdaten. Im Basismodell kommt aber ein herkömmliches Armaturenbrett mit analogen Rundinstrumenten zum Einsatz. Weiters sticht die horizontale Linienführung mit dem breiten Luftauslassband ins Auge. Das neue Ambientelicht (Türen und Mittelkonsole) soll den noblen Anspruch untermauern. Wer sich das teure, aber ebenso umfassende System „MMI Navigation plus“ gönnt, bekommt auch einen 8,3-Zoll-Monitor in der Mittelkonsole sowie einen aufgewerteten Dreh-/Drück-Steller. Letzter unterstützt Funktionen wie Zoomen sowie Zeicheneingabe per Handschrift. Darüber hinaus verfügt das Top-Navi serienmäßig über das Modul Audi connect, das die den neuen A4 per schnellem LTE-Standard mit dem Internet verbindet. Dann können auch die Mitfahrer mit ihren Smartphones oder Tablets per WLAN-Hotspot surfen. Zudem kann der Fahrer alle Dienste von Audi connect nutzen. Völlig neu ist das sogenannte Audi smartphone interface, das die Integration von iOS- und Android-Handys mit dem Fahrzeug-System ermöglicht. Dann können kompatible Apps direkt über die Audi-Steuerung bedient werden. Ein Hingucker ist auch der breite Automatikwählhebel bei den Versionen mit Doppelkupplungsgetriebe.
Technik und Ausstattung
Technisch spielt der neue A4 natürlich in der absoluten Oberliga mit. Features, die vor kurzem noch nicht einmal in der Luxusklasse denkbar waren, sind jetzt schon in der Mittelklasse angekommen. Neben den bereits erwähnten Neuerungen gibt es natürlich auch zahlreiche Assistenzsysteme. Hier markieren ein Spurhalteassistent, der adaptive Tempomat inklusive Stauassistent (lenkt, bremst und fährt bis zu 65 km/h automatisch), die City-Notbremsfunktion, ein Parkassistent, der in Längs- und Querlücken findet, eine Verkehrszeichenerkennung sowie der Querverkehrassistent die Highlights. Natürlich gibt es auf Wunsch auch intelligente Voll-LED-Scheinwerfer, die den Gegenverkehr trotz eingeschaltetem Fernlicht nicht blenden. Darüber hinaus bietet Audi im neuen A4 auch ein farbiges Head-up-Display, eine kabellose Smartphone-Ladefunktion (per Induktion) und ein 3D-Soundsystem von Bang & Olufsen. Zur allgemeinen Serienausstattung gehören nun Xenon-Scheinwerfer, Keyless-Go, eine Bluetooth-Schnittstelle und ein 7-Zoll großes MMI-Farbdisplay. Adaptive Dämpfer sind ab den 190 PS-Motorisierungen serienmäßig mit dabei. Die lange Extralist lässt keinerlei Wünsche offen.
Motoren und Antrieb
Unter der Haube ist auch alles neu. Die Motoren sind zwar nach wie vor längs eingebaut und übertragen im Normalfall ihre Kraft an die Vorderräder, doch ansonsten bleibt kein Stein auf dem anderen. Zum Markstart kommen der A4 und der A4 Avant mit sieben Motoren (3 Benziner und 4 Diesel) in den Handel. Das Leistungsspektrum reicht von 150 bis 272 PS. Später folgen noch neue Einstiegs- (Diesel mit 120 PS; Benziner mit 125 PS) und Topmotorisierungen. Alle Triebwerke erfüllen die Euro 6 Norm und sind mit einem Start-/Stopp-System gekoppelt. Laut Audi wurden sie um bis zu 21 Prozent sparsamer. Absoluter Sparmeister ist der 2.0 TDI ultra, der auf 100 Kilometer nur 3,7 Liter (Avant: 3,8 Liter) Diesel verbrauchen soll. Als Topmotorisierung fungiert zunächst der 3,0l TDI-Sechszylinder mit 272 PS, der serienmäßig über den Allradantrieb quattro und ein Doppelkupplungsgetriebe verfügt. Die 2,0l-Vierzylinder-Diesel leisten 150 und 190 PS. Als vorläufiger Basismotor kommt 1.4 TFSI Benziner mit 150 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment zum Einsatz. In der Topversion leistet der 2.0 TFSI 252 PS und 370 Nm Drehmoment. Später folgen noch die stärkeren S4 und RS4 Versionen. Audi kündigte bei den Benzinern bereits vor einigen Wochen eine Innovation an. Konkret ist dabei vom 2.0 TFSI ultra mit 190 PS
die Rede, der auf ein neues Brennverfahren setzt, das ihn besonders effizient machen soll. Die Normwerte können sich wirklich sehen lassen: Die Entwickler versprechen ein CO2-Emission von 109 g (Avant: 114 g) sowie einen Verbrauch von 4,8 Liter (5,0 l) auf 100 km. Später folgt ein g-tron-Modell, das Erdgas tanken kann. Die Siebengang S tronic ist jetzt auch für die Versionen mit Frontantrieb.
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Verfügbarkeit
Weitere Informationen wird Audi kurz vor der Premiere in Frankfurt verraten. Im Herbst 2015 rollen A4 Limousine und A4 Avant zu den heimischen Händlern. Die Preise orientieren sich trotz vieler neuer Funktionen und einer besseren Serienausstattung an den aktuellen Modellen. Es wird also knapp über 30.000 Euro losgehen.