Q3 erstmals als SUV-Coupé
Das ist der völlig neue Audi Q3 Sportback
24.07.2019
Nun haben auch die Ingolstädter einen Gegner für X2, GLA, XC40 und E-Pace.
Audi erweitert seine umfangreiche SUV-Palette, die vom kleinen Q2 über Q3 und Q5 bis zum imposanten Q7 bzw. Q8 hinaufreicht, um einen neuen Coupé-Ableger. Dieser basiert auf dem aktuellen Q3 und setzt auf den etwas ungewöhnlichen Namen Q3 Sportback. Eigentlich müsste das Auto Q4 heißen, doch dieser Name ist bereits für das neue Elektro-SUV Q4 e-tron , das 2020 startet, reserviert. Deshalb hat man sich für den vom fünftürigen A1 und A3 bekannten Namenszusatz Sportback entschieden.
Design und Abmessungen
Der Newcomer soll künftig eine Alternative zu ähnlich konzipierten Konkurrenten wie BMW X2 , Volvo XC40 , Jaguar E-Pace oder Mercedes GLA darstellen. Letzterer kommt übrigens auch noch in diesem Jahr völlig neu – auf der Plattform des neuen GLB . Doch zurück zum Q3 Sportback. Dieser ist mit einer Länge von exakt 4,50 Metern um 1,6 Zentimeter länger als sein praktischeres Schwestermodell. Breite (1,84 m) und Radstand (2,68 m) bleiben unverändert. Optisches Highlight ist natürlich der stark nach hinten abfallende Dachverlauf. In Kombination mit der um drei Zentimeter geringeren Höhe (1,56 m), den flach geneigten D-Säulen und dem markanten Dachkantenspoiler sorgt das für eine wohlproportionierte, gestreckte Silhouette. Die Unterschiede gehen aber noch weiter. Audi hat dem SUV-Coupé über den vorderen und hinteren Radkästen starke Konturen ins Blech gepresst. Diese unterstreichen den sportlichen Anspruch. Für die gewünschte Robustheit sorgen wiederum die dunklen Anbauteile, die erhöhte Bodenfreiheit und die großen Räder. Vorne setzt der Q3 Sportback auf einen achteckigen Singleframe-Grill mit schwarzem Gitter sowie auf keilförmig nach innen verlaufende Scheinwerfer. Letztere gibt es in drei Ausführungen bis zur Matrix LED-Technologie. Am Heck stechen vor allem das niedrige Fenster mit seitlichen Aeroblenden, der sportliche Stoßfänger, der den Look der vorderen Lufteinlässe aufgreift, und der Diffusor mit vier integrierten Finnen ins Auge. Die ebenfalls keilförmigen LED-Rückleuchten betonen die Breitenwirkung des Fahrzeugs. Den Kunden stehen insgesamt elf Lackierungen zur Wahl.
Platzangebot
Wer schön sein will, muss leiden. Das trifft in gewissen Teilen auch auf den Q3 Sportback zu. Im Fond gibt es im Vergleich zum normalen Q3 eine geringere Kopffreiheit. Und auch das Kofferraumvolumen fällt kleiner aus. An der Variabilität gibt es aber nichts zu kritisieren. So kann die dreigeteilte Rückbank serienmäßig um 13 Zentimeter verschoben werden. So wächst das Standardkofferraumvolumen von 530 auf 625 Liter. Werden die Lehnen nach vorne geklappt, entsteht eine ebene Fläche, die bis zu 1.400 Liter Ladevolumen bereitstellt. Vorne gibt es keinerlei Einschränkungen. Hier geht es im Coupé-Ableger genauso üppig zu wie im praktischen Bruder.
Cockpit
Und auch das Cockpit stammt eins zu eins aus dem normalen Q3. Wie beim Schwestermodell gibt es auch hier ein digitales Kombiinstrument mit 10,25 Zoll großem Display serienmäßig. In der Mittelkonsole gibt es ab der zweiten Infotainment-Ausbaustufe (MMI Radio plus) einen 8,8 Zoll großen Touchscreen mit haptischem Feedback. In dieser Ausführung lässt sich auch das digitale Kombiinstrument zum „virtual cockpit“ aufrüsten. Dann können u.a. auch die Navikarte oder die gewünschten Songtitel hinter dem Lenkrad eingeblendet werden. Die Top-Version "MMI Navigation plus" spielt alle Stückeln. Hier wächst das virtual cockpit auf 12,3 Zoll und der Touchscreen zur Bedienung des Infotainments bringt es auf eine Diagonale von 10,1 Zoll. Für die Klimaanlage gibt es im Q3 Sportback ein separates Bedienfeld mit manuellen Tasten bzw. Drehreglern. Auf einen zweiten Touchscreen wie im A8, A7, A6 oder Q8 wird verzichtet. Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen, die Lenkradtasten oder per Spracheingabe. Letztere versteht mittlerweile auch natürliche Sätze. Man muss also keine Befehle mehr auswendig lernen. Wenn man sagt „Ich habe Hunger“, werden alle Restaurants in der Nähe angezeigt. Ist ein passendes dabei, kann man sich auch gleich direkt dorthin navigieren lassen. Darüber hinaus lernt die Software ständig dazu und merkt sich bestimmte Vorlieben des Fahrers. Laut Audi werden u.a. vorgeschlagenen Route ständig verbessert und sollen beim Zeitsparen helfen. Völlig neu ist die Integration von Amazons digitaler Assistentin „Alexa“. Außerdem verfügt das SUV-Coupé über die aus dem A4-Facelift bekannte Ampel-Vernetzung. In einigen europäischen Städten weiß das Auto damit, wie schnell der Fahrer fahren muss, um eine grüne Welle zu bekommen.
Motoren und Antrieb
Zum Marktstart in Österreich stehen für den Q3 Sportback ein Benziner und ein Diesel-Aggregat zur Wahl, die wir bereits aus anderen Modellen des VW-Konzerns kennen und die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen. Mit 230 PS ist der 2.0 TFSI der leistungsstärkste Motor (45 TFSI quattro S tronic). Der 2.0 TDI gibt 150 PS ab (35 TDI S tronic). Kurz nach dem Marktstart wird er auch als Handschalter mit quattro-Antrieb verfügbar sein. Weitere Motorisierungen folgen im Laufe des Jahres, darunter ein leistungsstärkerer Diesel (190 PS) und ein Einstiegsbenziner (150 PS), der mit einem 48 Volt Mild-Hybrid-System zusammenwirkt. Bei den Top-Motorisierungen übernimmt serienmäßig der Allradantrieb quattro die Kraftübertragung. Bei der S-tronic handelt es sich um ein Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen.
Fahrwerk
Serienmäßig ist im Q3 Sportback ein herkömmliches Fahrwerk verbaut. Um dem dynamischen Anspruch gerecht zu werden, bietet Audi eine Progressivlenkung, deren Übersetzung mit zunehmendem Lenkeinschlag immer direkter wird, und ein Sportfahrwerk an. Weiters gibt es auf Wunsch ein Fahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung, das die Spreizung zwischen Dynamik und Komfort vergrößert. Je nach Fahrsituation kann der Fahrer die Charakteristik des Autos über das Fahrdynamiksystem drive select in sechs Profilen variieren: auto, comfort, dynamic, offroad, efficiency und individual. Das System beeinflusst neben dem Motor- und Getriebe-Setup auch die elektronisch verstellbaren Stoßdämpfer und die Lenkunterstützung. Fürs Gelände ist der Q3 Sportback freilich nicht geschaffen. Optional unterstützt jedoch ein Bergabfahrassistent, der an einem steilen Gefälle die vom Fahrer gewählte Geschwindigkeit konstant hält.
Vernetzung und Assistenzsysteme
Bei der Konnektivität ist der Q3 Sportback ebenfalls auf Höhe der Zeit. So lädt die „phone box“ kompatible Smarthones induktiv auf und koppelt das Handy via Android Auto sowie Apple CarPlay mit dem Bordsystem. Neben einer gewöhnlichen USB-Buchse gibt es auch einen USB-C-Anschluss. Wer sich für Audi Connect entscheidet (Serie bei MMI Navigation plus), bekommt eine LTE-Internetverbindung und profitiert von Informationen wie aktuelle Verkehrslage, Point-of-Interests und zur Parkplatzsituation in großen Städten. Mit der myAudi-App lassen sich Navigationsdaten, Routen, Musik-Streamingdienste oder Kalendereinträge über das Smartphone drahtlos in das SUV-Coupé übertragen. Darüber hinaus lässt sich das Kompakt-SUV über die App auch fernentriegeln oder verschließen. Und auch der Fahrzeugstatus ist aus der Ferne abrufbar und die Standheizung bedienbar. Bei den Assistenzsystemen ist das Auto ebenfalls am aktuellsten Stand. Serienmäßig ist das Sicherheitssystem Audi pre sense front an Bord, das kritische Situationen mit Fußgängern, Radfahrern oder anderen Fahrzeugen erkennt und den Fahrer davor warnt. Falls nötig, leitet es auch eine Notbremsung ein. Ebenfalls zum Serienumfang gehört der Spurhalteassistent, der bei Bedarf selbstständig gegenlenkt. Optional dagegen sind der adaptive Fahrassistent (Kombination aus adaptiven Tempomat, Stauassistent und Spurführungsassistenten), der den Q3 teilautonom durch den Stop&Go-Verkehr oder über die Autobahn chauffiert, und der vollautomatische Ein- und Ausparkassistent.
Verfügbarkeit
Der neue Q3 Sportback fährt neben dem normalen Q3 im ungarischen Werk Győr vom Band. Zu den heimischen Händlern kommt er im Herbst 2019. Preise hat Audi noch nicht verraten, sie dürften aber rund 2.000 Euro über einem identisch motorisierten Q3 liegen. Wie gesagt: Wer schön sein will, muss leiden.
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