600 PS Kombi
Das ist der brandneue Audi RS6 Avant
21.08.2019
Vierte Generation der Oberklasse-Rakete legt in allen Belangen zu.
Vor wenigen Wochen hat Audi angekündigt, dass in diesem Jahr noch sieben neue RS-Modelle vorgestellt werden. Nun wissen wir, dass eines davon der neue RS6 Avant ist. Die vierte Generation des potenten Oberklasse-Kombis feiert auf der IAA in Frankfurt (ab 12. September) ihre Weltpremiere. Die Markteinführung erfolgt Ende des Jahres 2019. Ab diesem Zeitpunkt müssen sich der BMW M5 (gibt es nur als Limousine) und das Mercedes AMG E 63 S T-Modell auf einen harten Konkurrenten einstellen. Eines vorweg: Im Gegensatz zum neuen S6 Avant , den es nur mehr als Diesel gibt, schöpft die RS-Version ihre Kraft aus einem bärenstarken Benziner.
Antrieb
Konkret liefert der 4,0-Liter-Biturbo-V8 im neuen RS 6 Avant 600 PS und 800 Nm Drehmoment. Damit ist er etwas schwächer als die genannten Hauptkonkurrenten (M5 bis zu 625 PS; E 63 S: 612 PS), kann bei den Fahrleistungen dennoch mithalten. Darüber hinaus dürfte Audi in Zukunft auch noch eine „performance“-Version nachreichen, die um die 630 PS leisten könnte. Der Vorgänger (unser Testbericht ) brachte es auf 560 PS bzw. 605 PS (performance) . Doch zurück zum „normalen“ neuen RS6 Avant. In lediglich 3,6 Sekunden gelingt dem mit hecklastig ausgelegtem Allradantrieb und 8-Gang-Automatik ausgestatteten High-Performance-Kombi der Spurt von 0 auf 100 km/h. In exakt 12 Sekunden erreicht der RS6 Avant 200 km/h. Bei 250 km/h wird der Vortrieb elektronisch begrenzt. Mit optionalem Dynamikpaket läuft der potente Kombi bis 280 km/h beziehungsweise mit Dynamikpaket plus bis 305 km/h. Wie (fast) alle neuen A6-Modelle verfügt auch das RS-Modell über ein 48 Volt-Hauptbordnetz inklusive Mildhybrid-Systems (MHEV). Bei leichten Verzögerungen können damit bis zu 12 kW Leistung zurückgewonnen und in einem separaten Lithium-Ionen-Akku gespeichert werden. Im Alltagsbetrieb lassen sich damit laut Audi bis zu 0,8 Liter pro 100 Kilometer Kraftstoff einsparen. Darüber hinaus verfügt der Achtzylinder über eine Zylinderabschaltung (COD), die bei geringer bis mittlerer Last und Drehzahl in den oberen Gängen die Zylinder 2, 3, 5 und 8 deaktiviert. Beim Tritt auf das Gaspedal werden sie sofort wieder zugeschaltet.
Design
Optisch haut der neue RS6 Avant ordentlich auf dem Putz. Während die normalen S-Modelle ziemlich unscheinbar daherkommen, sieht man der High-Performance-Version ihre Kraft sofort an. Mit Ausnahme von Vordertüren, Dach und Heckklappe besteht das Exterieur ausschließlich aus RS-spezifischen Teilen. Die um rund 40 Millimeter je Seite (!) verbreiterte Karosserie mit den weit ausgestellten Radhäusern betont den eigenständigen Charakter. Serienmäßig rollt der 600 PS Kombi auf 21-Zoll-Rädern aus dem Werk (optional gibt es auch 22 Zöller). Absoluter Hingucker ist jedoch die Frontpartie. Neben einer neuen Haube samt Powerdome übernimmt der RS6 Avant auch die Scheinwerfer aus der A7-Baureihe. Diese sind nicht nur flacher, sondern bieten auch die Option des RS-Matrix LED-Laser-Scheinwerfer mit abgedunkelten Blenden. Unterhalb der standardmäßigen LED-Scheinwerfer öffnen sich am neuen RS-Stoßfänger seitliche Lufteinlässe. In Kombination mit dem brachial wirkenden Grill ist für maximales Überholprestige gesorgt. Die dreidimensionale Wabenstruktur innerhalb des Singleframes ist in Schwarz gehalten. In der Seitenansicht stechen neben den fetten Rädern die markanten Schweller mit schwarzen Einlegern ins Auge. Den passenden Heckabschluss bilden ein Dachkantenspoiler sowie ein Stoßfänger mit Diffusor und schwarzen Designelementen. RS-typisch mündet die Abgasanlage auf beiden Seiten in armdicken ovalen chromfarbenen Endrohren – wahlweise ist eine Sportabgasanlage mit schwarzen Endrohren verfügbar. Dreizehn Farben hält der Lackfächer bereit, darunter die beiden RS-spezifischen Farbtöne Nardograu und Sebringschwarz Kristalleffekt.
Fahrdynamik
Obwohl der neue RS6 Avant rund zwei Tonnen auf die Waage bringt, soll er dennoch extrem agil um die Ecken gehen. Bei der neuen Generation verarbeiten eine jeweils als Fünflenker-Konstruktion ausgeführte Vorder-und Hinterachse die einwirkenden Längs- und Querkräfte getrennt voneinander. Die Lenker bestehen ebenso wie die Hilfsrahmen in weiten Bereichen aus Aluminium. Die serienmäßige Luftfederung RS-adaptive air suspension mit geregelter Dämpfung wurde spezifisch abgestimmt und erlaubt dank neuem Luftfedermodul mit einer um 50 Prozent höheren Federrate erstmals die Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Sie lässt sich in mehreren Modi einstellen und integriert einen automatischen Niveauausgleich. Die Karosserie des neuen RS6 Avant liegt 20 Millimeter tiefer als bei einem A6 Avant mit Serienfahrwerk, ab Tempo 120 km/h senkt sie sich um weitere 10 Millimeter. Ein "lift"-Modus hebt das Fahrzeug bei niedriger Geschwindigkeit um 20 Millimeter an. Die besonders weite Spreizung des Luftfederfahrwerks soll dem Fahrer die freie Wahl zwischen Langstreckenkomfort und maximaler Performance bieten. Alternativ steht das RS-Sportfahrwerk plus mit Dynamic Ride Control (DRC) zur Wahl. Es arbeitet mit Stahlfedern und dreistufig einstellbaren Dämpfern, die über diagonale Ölleitungen und ein Zentralventil miteinander verbunden sind. So sollen Nick- und Wankbewegungen auf ein Minimum reduziert werden. Zur Serienausstattung zählt eine direkt übersetzte Progressivlenkung. Optional bietet Audi die empfehlenswerte Allradlenkung mit mit- oder gegenlenkenden Hinterrädern an. Mit dem Fahrdynamiksystem Audi drive select kann der Fahrer den Charakter seines Sport-Kombis verändern. Sechs Profile stehen zur Wahl: comfort, auto, dynamic, efficiency, und die individuell konfigurierbaren RS-spezifischen Modi RS1 und RS2, die sich direkt über eine Lenkradtaste „RS-Mode“ aktivieren lassen. Die Sättel der mächtigen Stahlbremsanlage mit innenbelüfteten gelochten Scheiben (420 Millimeter vorn, 370 Millimeter hinten) sind serienmäßig schwarz lackiert, auf Wunsch in rot. Bei der optionalen Keramikbremse sind die Sättel wahlweise in Grau, Rot oder Blau ausgeführt.
Interieur
Den Innenraum haben die Designer ebenfalls auf Dynamik getrimmt. Am grundlegenden Cockpit-Layout ändert sich aber nichts. Auch im RS6 Avant gibt es das digitale Kombiinstrument sowie die beiden Touchscreens in der Mittelkonsole. Neu sind u.a. die Dekoreinlagen in Aluminium und die Anzeige „RS-Monitor“. Mit Letzterer erhält der Fahrer auf Wunsch im oberen Display einen Überblick über den Temperaturstatus der Antriebskomponenten, die maximalen g-Beschleunigungswerte sowie Informationen über Reifendruck und -temperatur. Im virtual cockpit informieren spezielle RS-Anzeigen über Reifendruck, Drehmoment, Leistung, Motoröltemperatur, Ladedruck, Rundenzeitmessungen, Beschleunigungsmessungen und g-Kräfte. Besonders cool ist die Schaltblitz-Darstellung, die den Fahrer beim Erreichen der Drehzahlgrenze zum Hochschalten auffordert. Das optionale Head-up-Display bietet ebenfalls einige RS-spezifische Grafikdarstellungen. Das unten abgeflachte vollperforierte Sportlederlenkrad mit großen Schaltwippen aus Aluminium verfügt über Multifunktionstasten, mit denen der Fahrer auch die neuen Modi RS1 und RS2 direkt anwählen kann. RS- und R 6-Schriftzüge finden sich im Innenraum an Lenkrad, Sitzen und den beleuchteten vorderen Einstiegsleisten. Die Sportsitze in schwarzem Perlnappa Leder/Alcantara haben eine RS-Prägung und Rautensteppung. Als Option gibt es Sportsitze in Leder Valcona perforiert mit Wabensteppung und RS-Prägung. Die beiden RS-Designpakete rot und grau, bringen auf Wunsch etwas Farbe in den Innenraum.
Praktikabilität
Obwohl bei dem Auto natürlich die Performance im Vordergrund steht, zählt für die Käufer auch die Praktikabilität. Ansonsten könnte man sich ja auch einen herkömmlichen Sportwagen in die Garage stellen. Das Platzangebot im Interieur des neuen RS6 Avant gleicht jenem der normalen Avant-Modelle . Im Vergleich zum Vorgänger ist es also gewachsen. Der Gepäckraum hält 565 bis 1680 Liter Volumen bereit, die Durchladebreite zwischen den Radhäusern ist im Vergleich zum Vorgänger um 14 Millimeter auf 1,05 Meter gewachsen. Die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Fondsitzanlage lässt sich vom Gepäckraum aus entriegeln und umklappen – die Gepäckraumlänge wächst dadurch auf rund zwei Meter. Die Gepäckraumklappe und die Laderaumabdeckung sind serienmäßig elektrisch angetrieben, auf Wunsch gibt es in Verbindung mit dem optionalen Komfortschlüssel eine Sensorsteuerung per Geste mit dem Fuß. Die optionale, schwenkbare Anhängevorrichtung verfügt über eine elektrische Entriegelung. Je nach gewählter Ausstattung unterstützt der kamerabasierte Anhängerassistent den Fahrer beim Rückwärtsfahren und Rangieren mit Anhänger.
Extras und Assistenzsysteme
Bei den Extras und Assistenzsystemen müssen RS6 Avant-Käufer keinerlei Abstriche machen. So gut wie alle für die herkömmlichen Modelle verfügbaren Optionen sind auch für die High-Performance-Variante erhältlich – teils sind sie hier bereits serienmäßig an Bord. Für Komfort sorgen u.a. ein Premium-Soundsystem, belüftete Vordersitze und alle erdenklichen Connectivity-Features. Für die aktive Sicherheit stehen wiederum mehr als 30 Assistenzsysteme zur Verfügung – darunter der Adaptive Fahrassistent, der Kreuzungsassistent, die Spurwechselwarnung, die Bordsteinwarnung und die Umgebungskameras. Für ein noch exklusiveres Außendesign gibt es drei Optik-Pakete (Aluminium, Schwarz oder Carbon). Zahlreiche weitere und teils richtig teure Individualisierungsmöglichkeiten bietet das Programm von Audi exclusive.
Verfügbarkeit des neuen Audi RS6 Avant
In Österreich und weiteren europäischen Ländern kommt der neue RS6 Avant Ende des Jahres 2019 in den Handel. Der Bestellstart erfolgt im September. Los geht es ab ab 148.390 Euro.
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