Offener Zweisitzer
Neuer Audi TT Roadster im Test
14.07.2015
Mit der dritten Generation kratzen die Ingolstädter an der Perfektion beim Offenfahren.
Nachdem Audi Ende letzten Jahres die dritte Generation des TT Coupés von der Leine gelassen hat, folgte pünktlich zum Start der Cabriosaison 2015 die Roadster-Variante . Auch diese profitiert von den zahlreichen Verbesserungen, der neuen, deutlich leichteren Plattform. Dank der Möglichkeit das Dach zu öffnen, kann man den gebotenen Fahrspaß hier jedoch noch intensiver genießen. Apropos Verdeck: Dieses spielt ja bei Roadstern eine entscheidende Rolle. Und Audi wird dabei seinem hoch gesteckten Anspruch gerecht. Die knappe, hervorragend gedämmte Stoffmütze schließt und öffnet sich in gerade einmal neun Sekunden vollautomatisch. Das funktioniert auch während der Fahrt (50km/h) und sorgt dafür, dass man selbst die kürzesten Sonnenphasen ausnutzen kann.
Sogar der Diesel passt
Obwohl für einen offenen Zweisitzer ein Benziner geradezu prädestiniert erscheint, passt auch der im Testwagen verbaute 2,0l-TDI - inklusive einem knackig zu schaltendem 6-Gang-Getriebe - gut zum TT Roadster. Dank 184 PS und einem Drehmoment von 380 Nm schiebt er den 1,4-Tonner spielerisch nach vorne. Zudem haben die Sound-Ingenieure einen hervorragenden Job gemacht. Denn der Diesel ist akustisch nur äußerst schwer als solcher zu erkennen. Weiterer Vorteil: der Verbrauch ist selbst bei forcierter Fahrweise kaum über 6,5 Liter auf 100 Kilometer zu bringen. Von solchen Werten können die beiden Benzin-Versionen (230 oder 310 PS) nur träumen. Dafür können die Ottomotoren aber auch mit Allradantrieb kombiniert werden (beim TTS Roadster Serie), was einen deutlichen Traktionsvorteil bringt und so für noch mehr Fahrspaß sorgt. Mit der präzisen Lenkung und dem straffen aber nicht zu harten Fahrwerk lässt sich aber auch der Fronttriebler hervorragend durch kurviges Geläuf zirkeln. Die souveränen und fadingfreien Bremsen runden den gelungen Auftritt ab.
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Der Innenraum ist ein Genuss
Beim Blick ins Cockpit zeigt sich dann, wie Audi die hohen Preise rechtfertigt. Materialien und Verarbeitung sind über jeden Zweifel erhaben. Eines der vielen genialen Details ist die Steuerung von Klimaautomatik und Sitzheizung, die direkt in die Lüftungsringe integriert ist. Intuitiver und platzsparender geht es kaum. Absolutes Highlight ist jedoch das sogenannte „virtual cockpit“. Statt den klassischen Instrumenten gibt es einen hochauflösenden 12,3-Zoll-Bildschirm, der alle Stückeln spielt. Man kann etwa eine riesige Navigationskarte (mit Google Maps 3D-Ansicht) ins Blickfeld holen, oder digitale Rundinstrumente einblenden. Die Bedienung erfolgt übers Lenkrad, den MMI-Schalter auf der Mittelkonsole oder per Spracheingabe. In Verbindung mit dem großen Navi unterstützt der MMI-Schalter auch Handschrifterkennung. Damit erfolgt die Eingabe von Navigationszielen besonders einfach.
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Fast perfekt, aber teuer
Trotz der kompakten Abmessungen gibt es für die beiden Insassen viel Platz. Und der Kofferraum reicht mit gut nutzbaren 280 Litern (offen und geschlossen) sogar für einen mehrtägigen Kurzurlaub. Leider lässt sich Audi das hohe Maß an Perfektion gut bezahlen. Mit ein paar netten Extras wie Navi, Leder oder LED-Scheinwerfer werden schnell deutlich über 50.000 Euro fällig. Eine starke Ansage für einen zweisitzigen Roadster, der eher als Zweitauto gedacht ist.
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Technische Daten
Motor: 2,0l-Vierzylinder-Turbodiesel mit 184 PS und 380 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 7,3 Sekunden; Spitze: 237 km/h
Testverbrauch: 6,0 Liter Diesel auf 100 km (Norm: 4,4l/100km)
Abmessungen: 4,17 x 1,83 x 1,35 Meter (L x B x H)
Leergewicht: 1.435 kg
Kofferraum: 280 Liter
Preis: ab 45.770 Euro