"Jota"-Version stellte neuen Rundenrekord auf der Nordschleife auf.
Den Nordschleifenrekord für Serienfahrzeuge hat sich der neue Aventador SVJ (Super Veloce Jota) unlängst noch als leicht getarnter Prototyp von Porsche zurückgeholt. Er umrundete die Grüne Hölle in 6:44,97 Minuten. Der bisherige Rekordhalter 911 GT2 RS brauchte für die Umrundung der rund 20,6 km langen Rennstrecke hingegen 6:47.3 Minuten. Jetzt hat der bisher schnellste Lamborghini auch sein Tarnkleid abgelegt. Konkret feiert er im Rahmen der Monterey Car Week in Kalifornien seine Weltpremiere.
Design
Der neue Aventador SVJ ist auf 900 Stück limitiert und sieht noch einmal deutlich aggressiver aus, als der ohnehin nicht gerade zurückhaltend gestylte Aventador S. Das Hauptziel beim Design war eine deutliche Verbesserung der Downforce im Vergleich zum Vorgängermodell Aventador SV: +40% auf beiden Achsen mit einem verbesserten Widerstandsbeiwert von -1%. Die Fahrzeugfront ist breiter ausgeführt: der neu gestaltete vordere Stoßfänger mit integrierten Seitenfinnen verfügt über einen neuen Lufteinlass. Das vom Huracán Performante bekannte „ALA 2.0 System“ mit aktiver Aerodynamik und Aero-Vectoring ist ebenfalls an Bord. Der komplett neue Schweller des SVJ greift das für Lamborghini typische Y-Design auf und soll an die Formen bei Kampfflugzeugen erinnern. Der Heckdiffusor setzt erstmals auf nach außen geschwungene Finnen. Absolutes Highlight ist jedoch der hoch montierte, frei stehende Auspuff, der etwas an den neuen McLaren 600LT erinnert. Er sorgt durch seine Nähe zum Motor für eine Gewichtseinsparung. Der riesige Heckflügel ist nicht unbedingt eine Schönheit, trägt aber einen großen Teil zur verbesserten Aerodynamik bei. Bei der Optik des neuen Top-Aventador lautete das Motto also eindeutig "Form follows function“.
Performance
Im Heck des Aventador SVJ verrichtet der bekannte 6,5-Liter-V12-Sauger seinen Dienst. Im aktuellen Aventador S (Roadster) leistet er 740 PS. Im limitierten Centenario bringt es das Triebwerk auf 770 PS. Genauso stark ist er auch im neuen SVJ. Lamborghini gibt das Leistungsgewicht mit 1,98 kg/PS an (Trockengewicht: 1.525 kg). Auch das Setup des SVJ wurde überarbeitet, um Allradantrieb, Hinterradlenkung, Siebengang ISR-Getrieb und ESC nachzuschärfen. Straffer als beim Aventador LP 750-4 SV wurde auch die Lenkung abgestimmt. Der SVJ ist standardmäßig mit einem eigens entwickelten Pirelli P Zero Corsa Reifen ausgerüstet. All diese Verbesserungen ermöglichen atemberaubende Fahrleistunen: Der SVJ liefert ein Drehmoment von 720 Nm, beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden und von 0 auf 200 km/h in 8,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 350 km/h. Auch die Bremsleistung kann sich sehen lassen. Denn Bremsweg von 100 auf 0 km/h geben die Italiener mit 30 Metern an. Da purzeln einem fast die Augen aus den Höhlen.
Innenraum
Mit den drei bekannten Fahrmodi – Strada, Sport und Corsa – sowie dem EGO-Modus, der eine zusätzliche Personalisierung des Fahrzeugsetups nach den Vorlieben des Fahrers ermöglicht, ist der Supersportwagen an die jeweiligen Anforderungen anpassbar. Das fahrerorientierte Cockpit ist mit einem leicht modifizierten digitalen Kombiinstrument ausgestattet. Dieses zeigt beim Top-Aventador sogar den aktuellen Status der ALA-2.0-Funktionen an. Das Navigations- und Infotainment-System mit Apple CarPlay ist ein kostenloses Extra. Im Normalfall ist es aufgrund der Gewichtsersparnis nicht mit an Bord. Das Lamborghini Telemetriesystem kostet hingegen Aufpreis: Mit der Aufzeichnung von Rundenzeiten und Streckenperformance sowie Fahrtdaten ist es vor allem für jene Besitzer interessant, die mit ihrem Fahrzeug des Öfteren auf die Rennstrecke fahren.
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Verfügbarkeit und Preis
Die ersten Kunden können ihren neuen Aventador SVJ Anfang 2019 in Empfang nehmen. Dafür müssen sie jedoch noch eine „kleine“ finanzielle Hürde überwinden. Denn der auf 900 Stück limitierte Supersportwagen kostet in Europa exakt 349.116 Euro - empfohlener Verkaufspreis, ohne Steuern (!) - versteht sich.
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Porsche hält Allzeitrekord
Den Allzeit-Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife hält aber nach wie vor Porsche. Dieser wurde erst vor wenigen Wochen mit dem Rennauto 919 Hybrid Evo aufgestellt. Die Zeit: 5:19,55 Minuten. Dagegen sieht selbst die neue SVJ-Zeit ziemlich alt aus. Dafür darf man mit dem neuen Lambo-Flaggschiff aber auch auf der Straße fahren.
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