Münchner setzen ihr aufgewertetes Flaggschiff unter Strom.
Kurz nach der Präsentation der umfangreich überarbeiteten 7er Reihe, zeigt BMW nun auch die aufgefrischte Plug-in-Hybrid-Version seines Marken-Flaggschiffs. Diese kommt bereits im März 2019 auf den Markt. Den Kunden stehen dabei drei Varianten zur Auswahl: normaler 745e, Langversion 745Le und 745Le xDrive mit erweitertem Radstand und Allradantrieb. Den Antriebsstrang kennen wir bereits aus dem neuen X5 Plug-in-Hybrid , der ebenfalls in Kürze in den Handel kommt.
Antrieb und Performance
Konkret umfasst die komplexe Antriebseinheit der drei 745e-Modelle einen Reihensechszylinder-Ottomotor mit 286 PS, einen Elektromotor mit einer Leistung von 83 kW (113 PS) und einem Drehmoment von 265 Nm sowie eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit erweiterter Speicherkapazität. Der Elektromotor ist in das 8-Gang Steptronic Getriebe integriert. Im Modus Sport steht eine Gesamtsystemleistung von 290 kW (394 PS) zur Verfügung. Das maximale Systemdrehmoment erreicht satte 600 Nm. So gerüstet, erreicht die selbst in der Kurzversion deutlich über fünf Meter lange Limousine die Tempo-100-Marke aus dem Stand in 5,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit der drei Modelle wird elektronisch auf 250 km/h limitiert. Das ist auch bei der überarbeiteten Mercedes S-Klasse mit Plug-in-Hybird der Fall.
E-Eigenschaften und Verbrauch
BMW hat aber nicht nur bei der Dynamik sondern auch bei der Effizient nachgelegt. So weist die neue Hochvoltbatterie einen auf 12,0 kWh erhöhten Energiegehalt auf. Wird der Akku vor der Fahrt an der Steckdose oder Ladesäule voll aufgeladen (der Anschluss ist im vorderen linken Kotflügel untergebracht), beläuft sich die elektrische Reichweite des neuen 745e auf Werte zwischen 54 und 58 Kilometer, der 745Le soll auf 52 bis 55 Kilometer kommen und beim 745Le xDrive reicht die elektrische Reichweite von 50 bis 54 Kilometer. Der unrealistische Normverbrauch schwankt damit je nach Modell zwischen 2,1 und 2,6 Liter auf 100 km. In der Praxis ist das zwar utopisch, dennoch sparen sich heimische Käufer dadurch die NoVA. Im Fahrmodus Hybrid kann das Flaggschiff nun mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h – 20 km/h schneller als die Vorgängermodelle – rein elektrisch fahren. Im Modus Electric werden sogar bis zu 140 km/h ohne Benziner erreicht. In Brems- und Schubphasen übernimmt der E-Motor die Funktion eines Generators und speist mittels Rekuperation Energie in den Akku ein. Die Lithium-Ionen-Batterie dient auch zur Versorgung des Bordnetzes und kann auch zum Betrieb der serienmäßigen Standklimatisierung genutzt werden.
Innenraum
Auf den ersten Blick sieht das Cockpit wie bei allen „neuen“ 7er-Modellen aus. Im 745e bieten das volldigitale Kombiinstrument und der große Touchscrren jedoch spezifische Anzeigen. Der ausgewählte Betriebsmodus (Hybrid, Hybrid Eco Pro, Electric oder Sport) ist durch eine entsprechende Farbgebung identifizierbar. Das elektrische Fahren ist weiterhin durch blau gekennzeichnete Bereiche im Tacho und in der Leistungsanzeige/Powermeter erkennbar. Damit werden auch die Zustartgrenzen des Verbrennungsmotors sowie die Leistungs- und Geschwindigkeitsgrenzen des elektrischen Fahrens dargestellt. Beim Laden der Hochvoltbatterie werden in der Instrumentenkombination alle relevanten Informationen wie Ladelevel, Ladedauer, Ladestrom, aktuell verfügbare elektrische Reichweite und die nächste gewählte Abfahrtszeit einschließlich des festgelegten Klimatisierungslevels für den Fahrer angezeigt. Diese Infos sin per App auch über das Smartphone abrufbar. Die Batterie ist unterhalb der Fondsitze, der 46 Liter fassende Kraftstofftank über der Hinterachse positioniert. Dadurch verringert sich das Gepäckraumvolumen der Plug-in-Hybrid-Modelle auf 420 Liter. Positiv: Der Kofferraum kann mithilfe der serienmäßig im Verhältnis 40 : 20 : 40 teil- und umklappbaren Fondsitzlehne erweitert werden.
Weitere Besonderheiten
Für den akustischen Fußgängerschutz beim elektrischen Fahren wird über ein Lautsprechersystem ein speziell kreierter Sound ausgespielt. Die Einstellung Battery Control dient dazu, den Ladezustand des Akkus auf einem vom Fahrer festgelegten Niveau zu halten. So kann beispielsweise während einer Autobahnfahrt der Stromvorrat geschont oder erhöht werden, um diesen anschließend für lokal emissionsfreies Fahren in der Stadt zu nutzen. Natürlich ist auch der neue Sprachassistent („Hey, BMW“) mit an Bord. Mit ihm lassen sich u.a. verschiedene Innenraum-Themen als Kombination von Sitzklimatisierung, Sitzmassage, Innenraumtemperatur, Duft und Abschattung per Sprache aktivieren. Auch die Suche nach Park- und Lademöglichkeiten wird vom BMW Intelligent Personal Assistant unterstützt. Wie der digitale Assistent genau funktioniert, können Sie hier nachlesen. Darüber hinaus stehen vom Sommer 2019 an für die Plug-in-Hybrid-Modelle der 7er-Reihe neue digitale Services zur Verfügung, die das Aufladen vereinfachen sollen. Beim Auswählen einer öffentlichen Ladestation bekommt der Fahrer vom Navigationssystem auch Empfehlungen zu nahegelegenen Hotels, Restaurants, Cafés sowie Sehenswürdigkeiten aufgelistet. Darüber hinaus wird eine Prognose über den Belegungsstatus von Ladestationen geliefert.
Keine Abstriche bei Design und Ausstattung
Wer sich für die Plug-in-Hybrid-Version des BMW-Flaggschiffs entscheidet, muss keinerlei Einschränkungen in Sachen Luxus, Komfort, Sicherheit oder Design machen. So stehen im 745e, 745Le und 745Le xDrive sämtliche Fahrerassistenzsysteme, die vollständige Auswahl an Sonderausstattungen sowie mit Ausnahme der Option Executive Drive Pro auch alle Fahrwerkssysteme der neuen 7er Reihe zur Verfügung. Optional werden auch das Exterieurdesign Pure Excellence und das M Sportpaket angeboten.
>>>Nachlesen: Alle Österreich-Infos vom BMW 7er Facelift (2019)
Verfügbarkeit und Preis
Der „neue“ 7er mit Plug-in-Hybrid kommt in Österreich im März 2019 in den Handel. Der unrealistische Normverbrauch führt zum Entfall der NoVA und somit auch dazu, dass er sogar das zweitgünstigste Modell der Baureihe ist. Den 745e gibt es ab 103.550 Euro, für den 745Le xDrive werden mindestens 111.000 Euro fällig. Nur der neue 750d (265 PS Diesel), der in der Kurzversion mit Heckantrieb mindestens 100.900 Euro kostet, ist etwas günstiger zu haben.
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