Comeback des Luxus-Coupés

So sportlich wird der neue BMW 8er

26.05.2017

Seriennahe Studie gibt Ausblick auf die 2018 startende Neuauflage.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Als BMW vor wenigen Wochen das Comeback der 8er-Reihe offiziell angekündigt hat, gab es zur zugehörigen Studie nur ein unscheinbares Teaser-Bild. Doch nun wissen wir, wie der neue 8er in etwa aussehen wird, wenn er 2018 in den Handel kommt. Die Münchner haben nämlich im Rahmen des diesjährigen Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See (bis 28. Mai) die seriennahe Studie "Concept 8 Series" vorgestellt. Dabei zeigt sich, dass sich in Zukunft nicht nur der Hauptgegner, das Mercedes S-Klasse Coupé, sondern auch Rivalen von Aston Martin oder Bentley warm anziehen müssen.

© BMW Group

Design

Egal, aus welcher Perspektive man die 8er-Studie ansieht, sie schaut stets atemberaubend aus. In dem Fahrzeug sind alle aktuellen Designelemente der Marke enthalten, wurden dabei aber um eine (dynamische) Stufe weitergedacht. Bei einem Coupé spielt natürlich die Seitenansicht eine wichtige Rolle. Hier setzt BMW auf eine niedrige und kraftvolle Formensprache mit langer Motorhaube, fließender Dachlinie und einem markanten Schwung im Heckabschluss. Trotz der großen Flächen kamen die Designer mit wenigen, dafür aber scharf gezeichneten Linien aus. Hinter dem vorderen Kotflügel sitzt der markentypische Luftauslass (AirBreather) und in den weit ausgestellten Radkästen finden schicke 21 Zöller Platz. Von vorne ist der 8er auf den ersten Blick als BMW erkennbar. Die breite Doppelniere liegt hier jedoch extrem tief und wird von äußerst schmalen Doppelscheinwerfern mit Laser-Technologie und eckiger Lichtsignatur flankiert. Die beiden per durchgehenden Rahmen miteinander verbundenen Nierenelemente sind eine Hommage an das 1989 gestartete erste 8er Coupé. Große seitliche Lufteinlässe im unteren Teil der Frontschürze lassen das Auto extrem breit wirken. Insgesamt wirkt der neue 8er äußerst angriffslustig und dürfte somit eine Dauerkarte auf der linken Fahrspur der Autobahn abonniert haben. Am Heck wollten die Designer auch eine maximale Breitenwirkung erzielen, was ihnen durchaus gelungen ist. Dazu tragen vor allem die kraftvollen Radhäuser, die schmalen und langgestreckten Heckleuchten in markentypischer L-Form sowie der angedeutete Diffusor aus Carbon im unteren Bereich der Heckschürze bei.

Innenraum

Im Cockpit geht es zwar futuristisch zu, dennoch dürften wir den Großteil der in der Studie verbauten Elemente auch im 2018 startenden Serienmodell sehen. Für einen harmonischen Eindruck sorgen die fließenden Übergänge von Instrumententafel zu den Türen. Die extrem breite Mittelkonsole ist leicht dem Fahrer zugewandt. Erstmals setzt BMW beim Concept 8 Series auf ein volldigitales Kombiinstrument. Wie bei anderen Herstellern, die so etwas bereits in Serie verbauen, sind die virtuellen Anzeigen vom Fahrer frei programmierbar. Ein weiterer Hingucker ist das Lenkrad mit rot eloxierten Schaltpedals und tiefem Pralltopf, das zur Hälfte aus gebürstetem Aluminium gefertigt und zur anderen Hälfte mit beige/braunem Alcantara bezogen ist. Aufgrund des fehlenden Airbags hat es aber keine Chance auf Serienproduktion. Auf der Mittelkonsole sitzt neben dem geschliffenen Automatik-Wählhebel auch der bekannte iDrive-Schalter, der in der Studie aus Swarovski-Glas in Rauchquarz-Optik gefertigt ist. Gekrönt wird sie von einem hochauflösenden Display, das neben Touchbedienung auch Gestensteuerung (kennen wir bereits aus 5er und 7er) beherrscht. Fahrer und Beifahrer nehmen auf völlig neu entwickelten Sportsitzen mit Carbonschale und feinem Lederbezug Platz. Im Fond des 2+2-Sitzers sollten es zwei nicht allzu große Passagiere auch auf längeren Etappen aushalten.

© BMW Group

Antrieb

Einen Blick unter die lange Haube gewährt BMW (leider) noch nicht. Da der 8er aber auf dem aktuellen 7er basiert, dürften hier große Überraschungen ausbleiben. Wahrscheinlich dient der 326 PS starke 840i als Einstiegsmodell. Darüber dürfte der 850i mit 450 PS und Allradantrieb xDrive rangieren. In Europa könnte sogar ein 850d, der dank 4-Turboladern 400 PS aus dem Reihensechszylinder-Diesel holt, angeboten werden. Und da schon der erste 8er in seiner zehnjährigen Bauzeit (1989 bis 1999) mit 12 Zylindern angeboten wurde, könnte auch der aktuelle V12 mit 610 PS aus dem M760i zum Einsatz kommen. Für sportliche Naturen wäre auch ein M6 mit dem 608 PS starken BiTurbo-V8 aus dem kommenden M5 denkbar. Doch bis BMW die genaue Motorenpalette für das Serienmodell vorstellt, bleibt das alles reine Spekulation.

© BMW Group

Fazit

Mit dem neuen 8er kehrt BMW in das kleine, aber feine Segment der Luxus-Coupés zurück. Für eine angesehene Weltmarke ist das auch ein absolutes Muss. Zum einen wirkt sich ein derartiges Modell positiv auf das gesamte Image des Herstellers aus, zum anderen kann man so auch solvente Kunden bedienen, die bisher zu anderen Marken ausweichen mussten. Da Mercedes auch ein S-Klasse-Cabrio im Angebot hat, muss man wohl kein Hellseher sein, um vorhersagen zu können, dass auch BMW von der 8er-Reihe eine offene Variante anbieten wird. Auf das 8er-Cabrio werden wir aber wahrscheinlich noch bis 2019 warten müssen. Preislich halten sich die Münchner noch bedeckt. Unter 100.000 Euro wird man aber wohl keinen neuen 8er bekommen.

Mehr Infos über BMW finden Sie in unserem Marken-Channel.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel