Doppeltes Flottchen
Neuer BMW M3 und M4 im Fahrbericht
02.06.2014
So fahren sich die neuen, 431 PS starken Power-Mittelklassler aus Bayern.
Vor wenigen Wochen hat BMW den neuen M3 und dessen Coupé- bzw. Cabrio -Versionen, die nun auf den Namen M4 hören, vorgestellt. Nun kommen die geschlossenen Versionen in den Handel. Runden wir mal auf: Mit ein paar Extras landet man beim neuen M3, den es ab 85.900 Euro gibt,schnell bei 100.000 Euro. Das ist schon hart an der Grenze zum Obszönen. Erst recht für eine Mittelklasse-Limousine. Seit den zwei Tagen, die wir am Steuer des neuen M3 (und seiner Coupé-Version M4) verbracht haben, versuchen wir den stolzen Preis trotzdem zu rechtfertigen. Kein einfaches Unterfangen bei einem Auto, das sich jenseits aller Compliance-Richtlinien bewegt und im Kontext des politisch korrekten Verkehrsverständnisses schon motorisierungsbedingt keinen Spaß machen soll.
Fotos vom M4 Coupé
Zunächst ist der M3 einmal kein reinrassiger Sportwagen. Schläge in der Straße pflanzen sich nicht als Bandscheibenvorfall in der Wirbelsäule fort, Passagiere im Fond können aufrecht sitzen und in den 480 Liter großen (Coupé: 445 Liter) Kofferraum passt etwas, was für Autos mit vergleichbaren Fahrleistungen sehr ungewöhnlich ist: Ein Koffer. Und sogar noch ein zweiter und dritter. Wer will, kann den M3 also wie eine ganz normale, komfortable Limousine bewegen.
Fahrspaß-Garant
Allzu oft wird man das aber nicht wollen, denn unter der Haube warten 431 PS darauf, den Wagen in Supersport -Manier Richtung Führerscheinentzug zu katapultieren. Und am Lenkrad lockt der "M"-Knopf, der aus dem 3er einen M3 macht. Das nahezu perfekte Handling sorgt dann dafür, dass all die Power kraftschlüssig über die Hinterachse durch die Kurve gebracht wird. Befund: Viel Besseres wird sich derzeit in dieser Klasse nicht finden lassen. Nach gerade einmal 4,3 Sekunden fällt die 100 km/h-Marke, bei 250 km/h wird dem Vortrieb elektronisch ein Ende gesetzt. Die Lenkung agiert superpräzise und die Bremsleistung ist über jeden Zweifel erhaben.
Traummotor
Der Verlust von zwei Töpfen (der Vorgänger wurde noch von einem V8 befeuert) ist leicht zu verschmerzen. Auch wenn der nach wie vor tolle Sound nicht mehr ganz so atemberaubend klingt. Denn der doppelt aufgeladene Reihensechszylinder ist leichter, wovon das Einlenkverhalten profitiert. Die neue Generation schiebt deutlich weniger über die Vorderräder. Darüber hinaus liegt in jeder erdenklichen Situation mehr als ausreichend Power an. Kein Wunder, schließlich ist das immense Drehmoment von 550 Newtonmetern bereits bei niedrigen Touren verfügbar. Weiters positiv: BMW lässt den Kunden beim Getriebe freie Wahl. Neben dem optional erhältlichen, famosen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gibt es auch noch eine manuelle Sechsgang-Box. Für Puristen mit Sicherheit ein entscheidendes Kaufkriterium.
Mehr für weniger
Gleiches gibt es auch über das ident motorisierte und ebenfalls 4,67 Meter lange M4 Coupé zu berichten. Mit dem Unterschied, dass zwei Türen weniger fast 3.000 Euro mehr kosten (ab 88.050 Euro). Dafür sieht der Zweitürer noch etwas besser aus als die Limousine. Die zahlreichen M-Merkmale (ausgestellte Kotflügel, aggressive Schürzen, vierflutige Abgasanlage, etc.) und das leichte Carbondach, das den Schwerpunkt zusätzlich senkt, sind hier wie dort obligat. Im Herbst startet dann noch das M4 Cabrio, für das die Interessenten noch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.
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Fotos vom neuen M3
Fotos vom M4 Cabrio
Fotos vom 4er Gran Coupé