Knackiges SUV-Coupé

So fährt sich der neue BMW X2

Teilen

Als sportliche Version des X1 soll der Newcomer die X-Klientel verjüngen. 

BMW ist Weltmeister darin, höchste Begehrlichkeiten für Dinge zu schaffen, die eigentlich niemand braucht. Nehmen wir etwa die GT-Versionen des 3er und 5er (mittlerweile  6er GT ): Eine Mischkulanz aus Limousine und Kombi, deren Mehrwert sich hauptsächlich im Anschaffungspreis niederschlägt. Ähnlich ist es bei den sportiven X-Modellen: Ein SUV-“Coupé“ wie den  X6  oder den X4 hat sich sicherlich niemand dezidiert so gewünscht. Dass diese Nischenprodukte letztlich reißenden Absatz finden und es so scheint, als habe die Welt nur darauf gewartet, ist ein marketingtechnischer Coup.

So fährt sich der neue BMW X2
© oe24
× So fährt sich der neue BMW X2
Mit dem BMW-Emblem auf der C-Säule huldigt der Hersteller seine Ikonen 3.0 CSL und 2000 CS.

Teurer und enger als der X1

Selbstredend also, dass BMW auch der neue X2, der seit Ende letzten Jahre in Österreich bestellt werden kann, als dynamische Version des X1 aus den Händen gerissen wird. Und das, obwohl die Aufzahlung von mehr als 2.000 Euro keinerlei added values mit sich bringt. Der X2, der auch an seiner Niere, die erstmals unten breiter ist als oben, erkennbar ist, ist mit 4,36 Metern bei gleichem Radstand fast acht Zentimeter kürzer als der X1 und nimmt ihm in der Höhe rund sieben Zentimeter ab.

Sportlicher Look auf Kosten des Platzangebots

Das fördert den sportiven Look, aber nicht den Nutzwert. So bietet der  X2  mit 470 um 35 Liter weniger Kofferraumvolumen als der X1. Bei umgelegten Rücksitzen erhöht sich dieser Nachteil sogar auf über 200 Liter (X2: 1.335; X1: 1.550 Liter). Und auch auf den Plätzen, vor allem im Fond, geht es – vor allem über dem Scheitel - etwas beengter zu. Aber das wird die angepeilte Kundschaft vermutlich ohnehin nur peripher tangieren.

So fährt sich der neue BMW X2
© oe24
× So fährt sich der neue BMW X2
Heck mit Dachkantenspoiler und zweiflutiger Abgasanlage.

Kurvenräuber

Im Zentrum des Interesses steht wohl eher, ob der Fahrcharakter eine Äquivalenz zur rescheren Optik bietet. Diese Frage kann man eindeutig mit ja beantworten. Der X2 ist deutlich direkter abgestimmt als der X1 – besonders mit dem um 10 Millimeter tieferen M-Sportfahrwerk. Der klassische SUV-Bonus des hoch Sitzens, geht damit allerdings komplett flöten. Wenn es also tatsächlich nur um Sportlichkeit geht, stellt sich schon die Frage, ob man in dieser Größenordnung mit einem 1er nicht besser bedient wäre. Aber wie gesagt: Die Bayern sind Weltmeister . . . (siehe erster Satz).

So fährt sich der neue BMW X2
© oe24
× So fährt sich der neue BMW X2
In Kombination mit einem Navisystem kann das 8,8“Display auch per Toucheingabe bedient werden.

Moderne Ausstattung

Technisch ist der Newcomer, der künftig auf Konkurrenten wie Jaguar  E-Pace , Volvo  XC40 , Range Rover  Evoque , Mercedes GLA oder Audi Q4 (evt. auch VW T-Roc und Audi Q2) trifft voll auf Höhe der Zeit. Das Cockpit stammt zwar fast eins zu eins aus dem X1, verfügt aber über einige Neuerungen. Dazu zählt u.a. die Möglichkeit den Zentralbildschirm über Touchscreen zu steuern. Außerdem ist Apple CarPlay wie im 5er kabellos nutzbar, kompatible Smartphones können induktiv geladen werden und ein LTE WLAN-Hotspot ist ebenfalls erhältlich. Auf Wunsch parkt der X2 auch selbstständig ein und kann im Autobahnstau bis zu 60 km/h autonom fahren.

So fährt sich der neue BMW X2
© BMW Group
× So fährt sich der neue BMW X2
Direkte Lenkung und straffes Fahrwerk animieren zum Kurvenräubern.

Verfügbarkeit und Preise

In den Handel kommt der neue X2 am 3. März 2018. Zum Marktstart sind drei Motoren verfügbar, die an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (Benziner) oder an eine 8-Stufen-Automtik gekoppelt sind. Für das vorerst günstigste Modell, den X2 sDrive20i A (192 PS Benziner mit Frontantrieb), werden mindestens 39.700 Euro fällig. Bei den beiden Dieselvarianten müssen die Käufer noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Sie sind nämlich zusätzlich an den Allradantrieb xDrive gekoppelt. So geht es beim 190 PS starken X2 xDrive20d A erst ab 44.400 Euro los. Für das vorläufige Topmodell, den X2 xDrive25d A mit 231 PS, verlangt BMW mindestens 46.100 Euro. (Christian Zacharnik/set)

Mehr Infos über die Modelle von BMW finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten (Modelle zum X2-Marktstart)

  • sDrive20i A: 192 PS, 280 Nm, 0-100: 7,7s, Vmax: 227 km/h, 5,5-5,9l/100km
     
  • xDrive20d A: 190 PS, 400 Nm, 0-100: 7,7s, Vmax: 221 km/h, 4,6-4,8l/100km
     
  • xDrive25d A: 231 PS, 450 Nm, 0-100: 6,7s, Vmax: 231 km/h, 5,1-5,3l/100km
     
  • Leergewicht: ab 1.460 kg
  • Kofferraum: 470 bis 1.355 Liter 
  • Abmessungen: 4,36 x 1,82 x 1,53 m (L x B x H); Radstand: 2,67 m
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten