Testfahrten am Polarkreis
Neuer BMW X3 als Erlkönig unterwegs
15.03.2017
Münchner scheuchen ihr erfolgreiches Kompakt-SUV durch Eis und Schnee.
BMW trägt im Feld der kompakten Premium-SUVs momentan die rote Laterne. Die Hauptkonkurrenten des seit 2010 gebauten X3 wurden nämlich bereits allesamt neu aufgelegt. Jüngster Zugang ist der brandneue Volvo XC60 der seit Dienstag bestellt werden kann, kurz davor brachte Alfa mit dem Stelvio sein erstes SUV in den Handel, Ende 2016 schickte Audi den neuen Q5 an den Start und der Mercedes GLC ist auch noch taufrisch. Kein Wunder, dass die Münchner aktuell mit Hochdruck am X3-Nachfolger arbeiten. Dieser wird größentechnisch nur leicht zulegen, soll dank längerem Radstand und modernem Packaging aber deutlich mehr Platz bieten. Darüber hinaus verspricht das geringere Gewicht ein Plus an Fahrdynamik und niedrigere Emissionen. Und dank diversen Technologien vom neuen 5er und der aktualisierten 4er-Baureihe dürfte der neue X3 auch bei den Assistenzsystemen und Connectivity wieder ganz vorne mitspielen.
Trotz starker Tarnung ist erkennbar, dass BMW an der Grundform festhält.
Feinabstimmung auf Eis und Schnee
Einige Monate vor der Weltpremiere gibt BMW nun erstmals offizielle Informationen zum nächsten X3 preis. Dieser absolvierte gerade ein hartes Erprobungsprogramm in Schweden. Wie jeder Hersteller testet auch der deutsche Premiumanbieter kommende Modelle unter extremen klimatischen Bedingungen wie etwa in heißen Wüsten oder eben eiskalten Winterlandschaften. Durch Letztere zogen vor wenigen Tagen noch stark getarnte X3-Prototypen (Erlkönige) ihre Spuren. Die weitläufigen Eisflächen der zugefrorenen Seen und die zahlreichen einsamen Straßen mit ihren festgefahrenen Schneedecken bieten beste Bedingungen für die Feinabstimmung der über den Fahrerlebnisschalter aktivierbaren Einstellungen und damit für die Applikation von Fahrspaß und Fahrsicherheit. Dadurch sind die Ingenieure in der Lage, das Fahrverhalten viel genauer zu erspüren, und können die Regelarbeit von Fahrsystemen wie der Dynamic Stability Control (DSC) oder der Dynamic Traction Control (DTC) präziser aufeinander synchronisieren und auf das Fahrzeug als Ganzes zuschneiden. Diese akribische Entwicklungsarbeit soll dem Kunden später ein ausgewogen abgestimmtes Fahrwerk liefern. Die Entwickler sprechen dabei natürlich gerne von der BMW-typischen „Freude am Fahren“.
Abschließende Wintererprobung
Im Rahmen der abschließenden Wintererprobung absolvierte jetzt ein Testteam des Herstellers ein umfangreiches Prüfprogramm im winterlichen Nordschweden. Rund um den kleinen Ort Arjeplog mussten die Vorserienmodelle des neuen X3 beweisen, dass ihnen auch Kälte, Eis und Schnee nichts anhaben können. In der Provinz Lappland nur knapp 56 Kilometer südlich des Polarkreises gelegen, bietet Arjeplog hierfür ideale Bedingungen. Reichlich Schnee und Temperaturen von minus 20 Grad und darunter lassen die zahlreichen Seen der Umgebung unter Eisdecken erstarren. Die so entstandenen, riesigen ebenen Flächen dienen als Teststrecken, auf denen die Eigenschaften von Lenkung, Fahrwerk und Antrieb feinfühlig erfahren und unterschiedliche technische Lösungen miteinander verglichen werden können. Dabei kann der Allradantrieb xDrive seine Vorteile ausspielen, indem er nicht nur für problemlosen Vortrieb auf glattem Untergrund sorgt, sondern mit seiner vollvariablen Momentenverteilung auch die Agilität des Handlings und damit sowohl die Fahrdynamik als auch die aktive Fahrsicherheit optimiert.
Die Front mit der deutlich größeren Niere rückt näher in Richtung X5.
Antrieb und Design
Weitere offizielle Infos gibt es (noch) nicht. Beim Marktstart wird es aber die bekannten Vier- und Sechszylindermotoren (Benzin und Diesel) geben, die zunächst ein Leistungsspektrum von rund 190 bis knapp 330 PS abdecken werden. Bis auf den Basisdiesel werden wohl alle Varianten mit der Achtstufenautomatik kombiniert. Der Allradantrieb (xDrive) gilt am Anfang ebenfalls als gesetzt. Später werden noch die 150 PS starken Einstiegsmodelle mit Heckantrieb nachgereicht. Darüber hinaus wird es auch (Plug-in-)Hybrid-Versionen geben. Aufgrund der starken Tarnung lässt sich über das neue Design noch nicht allzu viel sagen. Er dürfte sich aber eher am X5 als am X1 orientieren. Die Niere scheint deutlich größer zu werden. Sie wird von Voll-LED-Scheinwerfern flankiert. Im unteren Bereich der Frontschürze gibt es drei Lufteinlässe. Die Fensterlinie steigt nach hinten stark an und verfügt in der D-Säule über den Marken-typischen Hofmeisterknick. Hinten sind die flach stehende Heckscheibe und die zweigeteilten LED-Rückleuchten erkennbar. Der X3 bleibt also auch in Zukunft seiner dynamischen Linienführung bei. Da es aber auch wieder einen neuen X4-Ableger geben wird, steht beim normalen Modell dennoch auch der Nutzwert im Fokus.
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