Nutzt wieder die Technik vom X3, schärft diese aber deutlich nach.
Seit Ende 2017 ist der neue X3 im Handel. Auf dem Genfer Autosalon 2018 (8. bis 18. März) feiert nun dessen Coupé-Ableger seine Weltpremiere. Die Technik teilt sich der neue BMW X4 weitestgehend mit seinem herkömmlichen SUV-Bruder. Insgesamt liegt der Fokus aber deutlich stärker auf Dynamik. Von der ersten X4 Generation haben die Münchner übrigens 200.000 Stück an den Mann bzw. die Frau gebracht. Aufgrund des harmonischeren Stylings könnte der neue X4 (noch) mehr Kunden von sich überzeugen. Einzig echter Konkurrent ist nach wie vor das Mercedes GLC Coupé . „Normale“ SUVs wie Alfa Romeo Stelvio , Jaguar F-Pace sowie Porsche Macan sind aber ähnlich sportlich gezeichnet. Der kleinere Bruder X2 spricht eine andere Zielgruppe an.
Design und Abmessungen
Optisch legt die zweite Generation einen äußerst selbstbewussten Auftritt an den Tag. Dazu passt auch der enorme Größenzuwachs an Länge (4,75 m, +81 mm), Breite (1,91 m; +37 mm) und Radstand (2,86 m, +54 mm) im Vergleich zum Vorgängermodell . Dank Leichtbau bringt der X4 jetzt aber 50 kg weniger Gewicht auf die Waage. Am flach gedückten Dach wird festgehalten. Das sorgt für eine dynamische und gestreckte Seitenansicht, die wieder von der flach stehenden Heckscheibe geprägt wird. SUV-Merkmale wie erhöhte Bodenfreiheit und große Räder dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Schulterlinie führt über die Türöffner bis in die Heckleuchten. Weiter unten verläuft eine Charakterlinie zwischen den Radhäusern. Die Front wird wie beim neuen X3 von der großen Niere geprägt. Bei dem auf den Fotos und im Video zu sehenden, besonders sportlichen X4 M40d gibt es eine aggressiv gezeichnete Schürze mit großen Lufteinlässen. Die serienmäßigen LED-Schweinwerfer fallen etwas flacher aus als bisher, reichen aber nicht bis an die Niere heran. Bei vielen anderen aktuellen BMW-Modellen ist das ja der Fall. Die Heckgestaltung wirkt nun stimmiger. Sie erinnert etwas an den neuen 6er GT und an die zweite Generation des X6 . In die Kofferraumklappe ist eine Abrisskante integriert. Zu den weiteren Hinguckern zählen die zweigeteilten LED-Rückleuchten und der kleine Dachkantenspoiler. Beim M40d gibt es zudem eine Schürze mit Diffusoreinsatz und integrierter Sportabgasanlage. Mit den Modellvarianten xLine, M Sport X und M Sport sowie dem Angebot von BMW Individual lässt sich das Erscheinungsbild dem persönlichen Geschmack anpassen.
Innenraum und Ausstattung
Die drei Modellvarianten schaffen auch im Interieur ein ihrem jeweiligen Thema entsprechendes Ambiente. Das endlich mit hochwertigen Materialien aufwartende Cockpit des neuen X4 stammt nahezu 1:1 aus dem X3. Es erinnert optisch stark an jenes des aktuellen 5ers – insgesamt wurde das Interieur edler und luxuriöser. Der 10,2-Zoll-Monitor steht frei auf dem Armaturenträger und die Instrumente sind digital ausgeführt. Der Komfort lässt sich durch neue Ausstattungsoptionen wie eine 3-Zonen-Klimaautomatik, das Ambient Air Paket, die aktive Sitzbelüftung sowie das Panorama-Glasdach weiter steigern. Ebenfalls neu: der optionale Display Schlüssel, mit dem sich das SUV nicht nur per Funk öffnen und verriegeln lässt, sondern der darüber hinaus verschiedene Statusinformationen zum Fahrzeug anzeigt und als Bedieneinheit zum Beispiel für die optionale Standheizung dient. Durch das Umklappen der serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 geteilten Fondsitzlehne lässt sich der Stauraum von 525 auf bis zu 1.430 Liter erweitern. Zum Vergleich: der X3 schluckt bis zu 1.600 Liter.
Wie u.a. im neuen 6er GT lassen sich diverse Funktionen des Navigations- oder Infotainmentsystems auf Wunsch auch mit Finger- und Handgesten steuern. Der iDrive Dreh- und Drückregler ist serienmäßig an Bord. Das große Display ist auch als Touchscreen erhältlich. Dem ebenfalls als Option erhältlichen Sprachassistenten sollen jetzt in Alltagssprache geäußerte Ansagen reichen, um diese entsprechend umzusetzen. Wenn man beispielsweise „Ich habe Hunger" sagt, werden automatisch Restaurants in der Umgebung eingeblendet. Die wichtigsten fahrrelevanten Informationen lassen sich über das optionale Head-Up Display direkt ins Sichtfeld des Fahrers projizieren. Apple CarPlay funktioniert auch ohne Kabel und Android Auto hat BMW ebenfalls integriert. Neue digitale Services von BMW ConnectedDrive bilden die Basis für die Nutzung von Angeboten wie Echtzeitverkehrs-Information, Parkplatzsuche (On-Street Parking) und Concierge Service. Der Mobilitätsassistent BMW Connected vernetzt das Fahrzeug über die Plattform „Open Mobility Cloud“ mit Smartphone, Smartwatch und Sprachassistent.
Antrieb und Fahrwerk
Das Motorenprogramm setzt sich aus drei Otto- und drei Dieselantrieben mit einem Leistungsspektrum zwischen 184 PS und 360 PS zusammen. Alle Modellvarianten bringen die Kraft serienmäßig über ein 8-Gang Steptronic Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad sowie über den Allradantrieb xDrive auf die Fahrbahn.
An der Spitze des Programms stehen zwei M Performance Modelle. Der Reihensechszylinder-Benzinmotor des X4 M40i erzeugt eine Höchstleistung von 360 PS. Der X4 M40d wird von einem 326 PS starken Reihensechszylinder-Dieselmotorangetrieben. Im X4 xDrive30d mobilisiert ein weiterer Reihensechszylinder-Diesel 265 PS. Außerdem umfasst das Antriebsportfolio zwei Vierzylinder-Diesel mit 231 PS im X4 xDrive25d und mit 190 PS im X4 xDrive20d sowie zwei Vierzylinder-Ottomotoren mit 252 PS im X4 xDrive30i und 184 PS im X4 xDrive20i.
Das völlig neu entwickelte X3-Fahrwerk wurde beim X4 neu abgestimmt. Neben dem M Sportfahrwerk und der Performance Control gehört auch die Variable Sportlenkung zur Serienausstattung. In Kombination mit dem tieferen Schwerpunkt soll das für ein deutlich agileres Fahrverhalten sorgen. Optional werden eine Sportbremsanlage und das Adaptive Fahrwerk mit elektronisch geregelten Dämpfern angeboten. Die beiden M Performance Modelle verfügen serienmäßig über 20 Zoll-Leichtmetallräder, eine spezifische Ausführung der Sportbremsanlage und über ein Sportdifferenzial mit Sperrwirkung an der Hinterachse.
Assistenzsysteme
Bei den Assistenzsystemen schließt der neue X4 zum 5er und 7er auf. So bietet das SUV-Coupé optional die aktuellste Generation der Active Cruise Control sowie das Sicherheitspaket Driving Assistant Plus inklusive Lenk- und Spurführungsassistent, Spurwechsel- und Spurhalteassistent mit Seitenkollisionsschutz. Auf Wunsch ist der X4 also teilautonom unterwegs. Er hilft aber nicht nur beim Spurwechseln und –halten, sondern warnt auch vor Querverkehr, vor Falschfahrern und soll zudem erkennen, wer Vorfahrt hat. Laut BMW setzt der Newcomer mit seinem Angebot an Assistenzsystemen im direkten Wettbewerbsumfeld den Maßstab. Hoffentlich bleibt bei so viel Technik, nicht die Freude am Fahren auf der Strecke. Doch die meisten Assistenten kosten ohnehin Aufpreis und sind zudem deaktivierbar.
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Verfügbarkeit und Preise
Laut BMW kommt der neue X4 am 14. Juli 2018 in den Handel. Los geht es ab 54.450 Euro. Beim Marktstart wird es folgende vier Motorisierungen geben: