Agile Wuchtbrumme
Neuer BMW X6 im Fahrbericht
01.12.2014
So fährt sich die zweite Generation des bayerischen SUV-Sportlers.
Steht man vor dem neuen X6 , mag man es für einen plumpen Marketing-Gag der Bayern halten, wenn sie Hymnen auf den sportiven Charakter des 2-Tonnen-Trums anstimmen. Sitzt man dann aber drinnen und fährt, stimmt man unversehens in diese Ode ein. Denn der große Bayer kann fahrdynamisch weit mehr als sein bulliges Äußeres verspricht.
Fotos vom neuen X6
Agiler, als man glaubt
Den dicken Münchner gibt es in fünf Leistungsklassen, wobei bereits der Einsteiger 30d 258 PS und 560 Nm Drehmoment zum Abruf bereitstellt. So richtig absurd wird es dann im 450 PS starken Achtzylinder 50i, der die Blechlawine in 4,8 Sekunden auf 100 peitscht. In ähnlicher Manier geht der 381 PS starke 50d-Sechszylinder mit Tri-Turbo zu Werke, der mit bombastischen 740 Nm Drehmoment unter Volllast voranprescht, als gäbe es kein Morgen. Wer noch mehr will, wird ab kommenden Jahr bedient. Denn dann schickt BMW den neuen X6 M
mit irrwitzigen 575 PS ins Rennen. Doch zurück zu den ab 6. Dezember 2014 erhältlichen Versionen. Dank Highend-Elektronik und Allradantrieb erweist sich der X6 auch in kurvigem Gelände oder auf Eis und Schnee als sehr versiert und gut handlebar - auch wenn mit etwas physikalischem Grundverständnis stets ein Rest an Skepsis im Hinterkopf mitfährt. Der intelligente und extrem schnell reagierende Allradantrieb xDrive und die famose 8-Stufen-Automatik sind beim X6 obligat. Die Motorcharakteristik und das Fahrwerk lassen sich über den Fahrerlebnisschalter auf die persönlichen Vorlieben abstimmen. Wer es eilig hat, wählt den Modus Sport+, wer hingegen möglichst effizient unterwegs sein will, sollte EcoPro aktivieren. Im Comfort-Modus wird das SUV-Coupé zum König der Langstrecke. Eine echte Sänfte darf man sich aber selbst dann nicht erwarten. Eine gewisse Grundagilität bleibt stets erhalten.
Fotos vom X5 M und X6 M
Entschärftes Design
Ein zentraler Kritikpunkt beim 2008 inaugurierten X6 war das hoch aufragende, grobschlächtig wirkende Heck. Dem rückten die Designer mit einer Absenkung der Abrisskante und schmäleren Rückleuchten zu Leibe. Und siehe da: Der neue X6 versprüht sogar so etwas wie verhaltene Eleganz. Das Cockpit wird fast eins zu eins aus dem X5
übernommen. Es ist äußerst gelungen designt, wirkt bis in die letzte Ecke hochwertig und ist trotz der zahlreichen Funktionen relativ einfach zu bedienen. Dem gelungenen iDrive sei´s Dank. Trotz des hohen Grundpreises (ab 74.500 Euro) ist die Ausstattung alles andere als Komplett. Erst mit dem empfehlenswerten Österreich-Paket kommt etwas Luxus in die Bude. Empfehlenswerte Extras wie das Highend-Navi mit Online-Funktionen oder eine schicke Lederausstattung gehen dann noch einmal so richtig ins Geld. Doch für die meisten X6-Käufer dürfte Geld ohnehin eine eher untergeordnete Rolle spielen. (zac)
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Technische Daten
Motoren: 2 Benziner (35i, 50i) und 3 Diesel (30d, 40d, 50d)
Leistung: Benziner: 306,450 PS; Diesel: 258,313,381 PS
Verbrauch: 6,0 bis 9,7 l auf 100 km
Abmessungen: 4,91/1,99/1,70 Meter (L/B/H)
Kofferraum: 580 bis 1.525 Liter
Gewicht: 2.100 bis 2.260 kg
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