Kompakt-Kombi
Neuer Honda Civic Tourer im Test
16.12.2013
Japaner belebt mit klugen Detaillösungen das Segment der Kompakt-Kombis.
Schon wieder ein Lifestyle-Kombi, bei dem das Laderaumvolumen auf dem Altar der schnittigen Optik geopfert wird. Dieser Verdacht drängt sich auf, sieht man den neuen Civic Tourer das erste Mal in natura.Die stark nach hinten abfallende Dachlinie, das kompakt geschnittene, sich verjüngende Heck, all das lässt nicht gerade auf einen üppig bemessenen Laderaum des kompakten Honda schließen. Großer Irrtum, wie sich schnell anhand einer Demonstration zeigt: Ein Mitarbeiter öffnet die Heckklappe und entlädt vier große Hartschalenkoffer. Aber damit nicht genug, hebt er den Ladeboden an und entnimmt dem darunter befindlichen Staufach zwei weitere Bordtrolleys. Raunen und Staunen im Fachpublikum. Lediglich die Sicht nach hinten, wird durch die ansteigende Seitenlinie ziemlich eingeschränkt.
Flexibilitäts-Wunder
In Zahlen gegossen sind es 624 Liter, die der Honda Civic Tourer mit aufgestellter Rücksitzbank aufzunehmen bereit ist. Klug gelöst auch die Variabilität: Ein einziger Handgriff genügt, um die Fondsitze umzulegen und einen brettebenen Laderaum mit einem Fassungsvermögen vom 1.668 Litern zu generieren.Die Laderaumabdeckung lässt sich schließlich bequem unter dem Kofferraumboden verstauen. So geht es also, wird bei der Konzeption eines Kombis ein Quäntchen mehr Grips eingesetzt. Diese zeigen auch die genialen „magic Seats“ der Rückbank. Wie im Fünftürer können die Sitzflächen (ähnlich wie bei Kinosesseln) einfach hochgeklappt werden. Dann kann man hinter den Rücksitzen ein Mountainbike oder höhere Pflanzen abstellen. Wieso das noch kein anderer Hersteller kopiert hat, bleibt weiterhin ein Rätsel. Wahrscheinlich ist den Herausforderern die Verschiebung des Tanks unter die Vordersitze dann doch zu aufwendig.
Gute Fahrleistungen, geringer Verbrauch
Fahrtechnisch wartet der Civic Tourer mit denselben Talenten auf wie bereits der Fünftürer. Da wären die Motoren in Form des 1,6-l-Diesel mit 120
und der 1,8-l-Direkteinspritzer mit 142 PS. Beide Aggregate bieten gute Fahrleistungen, wobei der Selbstzünder mit hoher Effizienz (3,8 l Normverbrauch), der Benziner dafür mit guter Laufruhe punktet.
Automatikgetriebe leider nur mit dem Benzinmotor
Die Qual der Wahl entfällt für Freunde automatisierten Schaltens: Das 5-Gang-Wandlergetriebe gibt es nur in Kombination mit Benzinmotor.Einen guten Eindruck vermittelt das Fahrwerk des Honda Civic Tourer, vor allem in Verbindung mit dem adaptiven Dämpfersystem (drei Modi: Normal, Dynamic und Comfort). Interessant: Die Unterschiede sind deutlich spürbar.
Hinterm Steuer fällt der Blick auf eine etwas zerklüftete Armaturenlandschaft mit analogen Rundinstrumenten, einem vorne versetzten Digitaldisplay und einem Touchscreen in der Mittelkonsole. Die Bedienung ist logisch und intuitiv. Die Verarbeitung passt in allen Belangen.
Verfügbarkeit und Preis
Die Preise für den Honda Civic Tourer starten bei gut kalkulierten 21.990 Euro. Marktdebüt am 25. Jänner. (zac)
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Technische Daten
Motoren: 1,6 i-DTEC: 4-Zyl.-Diesel; 1.597 ccm; 1,8 iV-TEC: 4-Zyl.-Direkteinspritzer,
1.798 ccm
Leistung: Diesel: 120 PS, 300 Nm, 0-100 km/h in 10,1 Sek; Benziner: 142 PS, 210 Nm, 0-100 km/h in 9,2 Sek
Gewicht: 1.388 bis 1.505 kg
Verbrauch: Diesel: 3,8 l/ 100 km; Benziner: 6,5 l/100 km
Kofferraum: 624 bis 1.668 Liter
Abmessungen: 4,53 x 1,77 x 1,48 Meter (L x B xH)
Preise: Diesel ab 21.990 Euro; Benziner ab 23.780 Euro.