Die Koreaner haben auch beim Kompakten wieder ordentlich nachgelegt.
Mit einer offiziellen Skizze des neuen Ceed (wird jetzt nicht mehr „cee’d“ geschrieben) hat Kia vor Kurzem die Weltpremiere der neuen Generation seines Kompaktklassemodells angekündigt. Auf dem Genfer Autosalon (Publikumstage 8. bis 18. März) wird die dritte Generation - gemeinsam mit dem Rio GT-Line – offiziell enthüllt. Alle Informationen haben die Koreaner aber bereits vorab veröffentlicht.
Design
Optisch wirkt der neue Ceed zwar nicht ganz so progressiv wie die Skizze und die 2017er-Studie Proceed Concept, im Vergleich zum aktuellen cee’d geht es jetzt aber dennoch deutlich sportlicher zu. Länge (4,31 m) und Radstand (2,65 m) bleiben gleich, das neue Modell ist mit einer Höhe von 1,45 m allerdings etwas flacher (-23 mm) und mit 1,80 m auch etwas breiter (+20 mm). Insgesamt rückt der optische Schwerpunkt etwas nach hinten, was für stimmige Proportionen sorgt. An der Front sind klare Anleihen vom Stinger erkennbar. Hier gibt es den markentypischen "Tiger-Nose"-Grill und flachere Scheinwerfer, die auch mit LED-Technik erhältlich sind. In der Seitenansicht schimmert durch, dass der Ceed auf der Plattform des im Vorjahr eingeführten Hyundai i30 steht. Vor allem die Gestaltung der C-Säule erinnert an den Konzernbruder. Das Heck setzt wiederum auf Eigenständigkeit. Hier sorgen die geteilten Rückleuchten für einen sachlichen Abgang. Heckschürzen-Details wie die hochkant designten Reflektoren und der angedeutete Diffuser wirken wiederum dynamisch. Insgesamt steht der neue Ceed sehr stimmig auf den Rädern. Obwohl die Dimensionen nahezu identisch bleiben, verspricht Kia ein verbessertes Platzangebot. Zudem konnte das Kofferraumvolumen auf 395 Liter gesteigert werden.
Innenraum und Ausstattung
Beim Cockpit orientiert sich das Kompaktauto an seinen aktuellsten Markenbrüdern wie etwa dem Stonic . Alles wirkt aufgeräumt und hinterlässt einen wertigen Eindruck. Dafür sorgen u. a. Klavierlackblenden, Metalleinlagen und perforiertes Leder mit Kontrastnähten auf den Sitzen. Oberhalb der Mittelkonsole gibt es nun auch hier einen aufgesetzten Monitor. Serienmäßig misst er 5 Zoll, in der mittleren Variante gibt es einen 7-Zoll-Touchscreen. In der Top-Version des Multimedia- und Navigationssystems verfügt der Touchscreen über eine Diagonale von 8 Zoll. Positiv: Soundsystem, Klimaanlage sowie die optionale Sitzheizung und -belüftung werden über separate Bedienelemente mit „echten“ Knöpfen bedient. Die Elemente liegen in Griffnähe unterhalb des Touchscreens. In der Top-Ausstattung gibt es auch eine Smartphone-Integration (Apple Car Play und Android Auto) inklusive Sprachsteuerung. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung ist bereits im Basismodell mit dabei. Hinter dem kreisrunden Multifunktionslenkrad gibt es ein klassisches Kombiinstrument mit zwei analogen Anzeigen im Tubendesign. Dazwischen befindet sich eine große LCD-Anzeige. Zu den erwähnenswerten Extras zählen u. a. eine beheizbare Windschutzscheibe, eine Induktionsladeschale zum kabellosen Smartphone-Aufladen sowie ein Soundsystem von JBL.
Motoren
Die verfügbaren Antriebsvarianten kennen wir bereits vom Hyundai i30. Einige Motoren hat auch Kia bereits im Angebot. Konkret gibt es für den neuen Ceed den bekannten 1.0-l-Dreizylinder-Benziner mit 120 PS. Darüber rangiert ein 140 PS starker 1,4-Liter-T-GDI, der das bisherige 1,6-Liter-Triebwerk ersetzt. Ein 1,4-Liter-Saugbenziner mit 100 PS markiert den Einstieg. Bei den Dieselmotoren gibt es einen 1,6-Liter-CRDi, der 115 oder 136 PS leistet und zwischen 3,4 und 4,0 Litern verbrauchen soll. Dank modernsten SCR-Kat erfüllen die Selbstzünder die strengste Abgasnorm Euro 6d TEMP. Auf Wunsch gibt es für die beiden Diesel und den 1,4-Liter-T-GDI ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe. Alle Versionen verfügen über Frontantrieb. Ebenfalls interessant: Kia bietet für den neuen Ceed ein "Eco Pack" an, das das Auto effizienter machen soll. Das Paket verfügt über einen aktiven Kühlergrill (öffnet seine Klappen nur bei Bedarf und sorgt für bessere Aerodynamik), eine erweiterte Unterbodenverkleidung und eine Tieferlegung um fünf Millimeter.
Assistenzsysteme
Bei den Assistenzsystemen geben sich die Koreaner auch keine Blöße. Moderne Helfer wie Toter-Winkel-Warner, Müdigkeitswarner, aktiver Spurhalteassistent, Rückfahrkamera und autonomer Notbremsassistent mit Fußgängererkennung sind in dieser Klasse mittlerweile ohnehin ein Muss. Doch der Ceed kann noch mehr. Auf Wunsch gibt es nämlich einen Stauassistenten, der den Koreaner teilautomatisiert durch den Verkehr zirkelt. Konkret hält der Ceed bis zu einem Tempo von 130 km/h selbstständig die Spur und den Abstand zum Vordermann ein. Bei Bedarf bremst er dabei bis zum Stillstand ab. Die Hände müssen jedoch am Lenkrad bleiben.
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Verfügbarkeit
Der Produktionsstart im europäischen Kia-Werk (Zilinia) startet im Mai. Zu den Händlern rollt der neue Ceed im Sommer. Los geht es als Fünftürer und Kombi. Darüber hinaus wird in Genf noch eine weitere Variante enthüllt – möglicherweise ein Shooting Brake. Denn einen Dreitürer wird es nicht mehr geben. Preise stehen noch nicht fest. Bewährte 7 Jahre Werksgarantie (150.000km) werden beibehalten.
Technische Daten Benziner
Ceed 1.4: Vierzylinder; Hubraum: 1396 ccm; Leistung: 100 PS; Drehmoment: 172 Nm; Getriebe: Sechsgang-Handschaltung; Verbrauch: 5,8 l/100 km
Ceed 1.0 T-GDi: 3-Zylinder-Turbo; Hubraum: 999 ccm; Leistung: 120 PS; Drehmoment: 172 Nm; Getriebe: Sechsgang-Handschaltung; Spitze: 190 km/h; 0-100 km/h: 11,1 s; Verbrauch: 4,4 l/100 km
Ceed 1.4 T-GDi: 4-Zylinder-Turbo; Hubraum: 1396 ccm; Leistung: 140 PS; Getriebe: Sechsgang-Handschaltung/7-Gang-Dopplekupplungsautomatik; Verbrauch: 5,5 l/100 km (Automatik), 5,4 l/100 km (Schaltung).
Technische Daten Diesel
Ceed 1.6 CRDi 115: 1,5l-Vierzylinder-Turbo; Leistung: 115 PS; Drehmoment: 280 Nm; Getriebe: Sechsgang-Handschaltung; Verbrauch: 3,8 l/100 km
Ceed 1.6 CRDi 136: 1,5l-Vierzylinder-Turbo; Leistung: 136 PS; Drehmoment: 280 Nm; Getriebe: Sechsgang-Handschaltung/7-Gang-Dopplekupplungsautomatik; Verbrauch: 4,1 l/100 km (Automatik), 3,9 l/100 km (Schaltung)