Auch das sportliche Top-Modell wird von Magna in Österreich gebaut.
Auf der Detroit Auto Show 2018 war die völlig neue G-Klasse, die wieder bei Magna in Graz gebaut wird, der ganz große Star. Bei der Weltpremiere in Nordamerika wurde die zweite Generation der Geländeikone in der Motorisierung G500 (422 PS) vorgestellt. Nun legt Mercedes nach. Auf dem Genfer Autosalon 2018 (8. bis 18. März) wird nämlich nicht nur die brandneue A-Klasse vorgestellt, sondern auch der neue AMG G 63. Und das vorläufige Top-Modell der Baureihe hat es wirklich in sich.
Performance
Zwar bietet auch der AMG G 63 die legendären Geländefähigkeiten, abseits befestigter Straßen dürfte er aber kaum zum Einsatz kommen. Deshalb konzentrieren wir uns bei dieser Variante auf die (Straßen-)Performance. Unter der kantigen Haube kommt der aktuelle 4,0-Liter-V8-Biturbomotor zum Einsatz. Dieser löst nun auch im G 63 den bisherigen 5,5-Liter-V8-Biturbomotor ab. Er leistet hier 585 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 850 Nm bereit. So gerüstet, ist der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 km/h in irrwitzigen 4,5 Sekunden erledigt. Der Vortrieb reicht bis zur abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h, mit AMG Driver‘s Package bis 240 km/h. Für die Kraftübertragung zeigt sich das AMG Speedshift TCT 9G Getriebe verantwortlich. Durch die eigenständige Software-Applikation gibt es sehr kurze Schaltzeiten. Die Mehrfachrückschaltung ermöglicht schnelle Zwischenspurts und in den Fahrprogrammen „Sport“ und „Sport Plus“ gibt es sogar eine Zwischengasfunktion. Die Gangwechsel können auch manuell über die Schaltpaddles am Lenkrad ausgeführt werden. Um die Trinksitten zumindest etwas einzudämmen, verfügt der 4,0-Liter-V8 über ein Start-Stopp-System, eine Segelfunktion und eine Zylinderabschaltung. Im Teillastbereich mutiert er quasi zum Vierzylinder. Den Normverbrauch gibt Mercedes mit 13,2l/100km an. Bei schwerem Gasfuß dürften es aber schnell über 20 Liter werden.
Antrieb und Fahrwerk
Der serienmäßige Allradantrieb (AMG Performance 4Matic) setzt bei der AMG-Version auf eine heckbetonte Momentenverteilung von 40 Prozent an die Vorderachse zu 60 Prozent an die Hinterachse. Diese Auslegung soll für gesteigerte Agilität auf der Straße sowie verbesserte Traktion beim Beschleunigen sorgen. Beim Vorgänger war die Verteilung neutral (50:50). Wie eingangs erwähnt, sind auch alle Offroad-Features (Geländeuntersetzung, Sperren an Mitten-, Vorder- und Hinterachsdifferenzial, drei Offroad-Fahrprogramme, etc.) mit von der Partie. Mit den fünf DYNAMIC SELECT Onroad-Programmen „Glätte“, „ Comfort“, „Sport“, „Sport+“ und „Individual“ werden je nach Lust und Laune des Fahrers Parameter wie das Ansprechverhalten von Motor, Getriebe, Fahrwerk und Lenkung modifiziert. Apropos Lenkung: Die erstmals im G 63 verbaute elektromechanische Parameterlenkung ist variabel übersetzt. Bei hohen Geschwindigkeiten nimmt die Lenkkraftunterstützung ab, bei niedrigerem Tempo wird sie kontinuierlich gesteigert. Ebenfalls serienmäßig ist das AMG Ride Control Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung. Dieses vollautomatisch arbeitende, elektronisch gesteuerte System passt die Dämpfung an jedem Rad kontinuierlich dem momentanen Bedarf an. Über einen Schalter in der Mittelkonsole hat der Fahrer die Wahl zwischen den unterschiedlichen Dämpfer-Kennfeldern „Comfort“, „ Sport“ und „Sport+“.
Design
Optisch sieht der neue G 63 seinem Vorgänger (zum Glück) zum Verwechseln ähnlich. Vom Basismodell unterscheidet er sich durch einige sportliche Details. Das „Gesicht“ wird geprägt von der AMG-spezifischen Kühlerverkleidung sowie dem eigenen Stoßfänger mit großen seitlichen Lufteinlässen und Zierteilen in iridiumsilber matt. Serienmäßig sind Hauptscheinwerfer, Blinker und Rückleuchten in LED-Technologie ausgeführt. Die Multibeam-Scheinwerfer kosten extra. Zu den weiteren Erkennungsmerkmalen zählen die Radlaufverbreiterungen vorn und hinten, Trittbretter, eigenständige Zierteile an Front- und Heckstoßfänger, die „V8 BITURBO“ Schriftzüge an den vorderen Kotflügeln, das AMG G 63 Typschild an der Hecktür sowie die serienmäßige Metalliclackierung. Rote Bremssättel, gelochte Bremsscheiben, Sidepipes-Auspuffanlage unter den hinteren Türen und erstmals erhältliche 22-Zoll-Felgen runden das Exterieurdesign ab.
Innenraum
Im Cockpit ist wie beim normalen Modell kein Stein auf dem anderen geblieben. Hier sticht auch beim AMG G 63 sofort die völlig neu designte Instrumententafel ins Auge. Sie enthält serienmäßig analoge Tuben als Rundinstrumente. Optional kommt das volldigitale Widescreen-Cockpit mit virtuellen Instrumenten sowie dem Zentraldisplay über der Mittelkonsole zum Einsatz. Optisch verschmelzen die beiden 12,3-Zoll-Displays unter einem gemeinsamen Deckglas zu einer Einheit. Der Fahrer kann drei verschiedene Ansichten wählen – „ Klassisch“, „Sportlich“ und „Progressiv“. Ein weiterer Hingucker ist das Nappaleder-Lenkrad mit stark konturiertem Kranz. Es ist unten abgeflacht und im Griffbereich perforiert. Die Lenkradschaltpaddles sind galvanisiert. Mit den integrierten Touch Control Buttons lassen sich die Funktionen des Kombiinstruments (links) und des Multimediasystems (rechts) durch horizontale und vertikale Wischbewegungen des Fingers bedienen. Wie in der S-Klasse (Coupé/Cabrio / Limousine) werden der Aktive Abstands-Assistent Distronic und der Tempomat in den Bedienfeldern links eingestellt. In den Bedienfeldern rechts befinden sich die Aktivierung der Sprachsteuerung, des Telefons und die Regulierung von Lautstärke, Titelauswahl sowie weiterer Funktionen des Multimediasystems.
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Verfügbarkeit
Der neue AMG G 63 feiert seine Weltpremiere im Rahmen des Genfer Automobil Salon. Die Markteinführung startet laut Mercedes ab Juni 2018, die Verkaufsfreigabe des 196.180 Euro teuren Performance-Offraoders erfolgt am 18. März 2018. Der neue G500 (422 PS) ist mit einem Preis ab 142.890 Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen. Einen AMG G 65 mit V12 wie beim Vorgänger wird es übrigens nicht mehr geben.
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