Premium-Kompakter
Neuer Mercedes B200 CDI im Test
13.02.2012
Der stärkere Diesel harmoniert gut mit dem kompakten "Stern".
In unserem ersten Fahrbericht konnten wir bereits Ende letzten Jahres einige Eindrücke von der neuen B-Klasse sammeln. Nun konnten wir das neueste Modell aus dem Hause Mercedes ausgiebiger testen. Mit der Neuauflage wollen die Stuttgarter das Biedermann-Image des Vorgängers aus der Welt schaffen. Mit dem B200 CDI ist ihnen dieses Vorhaben auch gelungen. Dennoch werden viele Besitzer der "alten" B-Klasse, die höhere Sitzposition und den komfortablen Einstieg etwas vermissen.
Testeindruck
Mercedes will den Spagat zwischen alt und jung vor allem durch ein gestrecktes Erscheinungsbild und dem hochwertiges Interieur mit iPad-ähnlichem Display in der Mittelkonsole schaffen. Und tatsächlich wirkt die B-Klasse optisch dynamischer denn je, als Sportwagen geht sie aber nicht durch. Das Fahrzeug wurde um neun Zentimeter länger und um fünf flacher, ist aber nach wie vor auf den ersten Blick zu erkennen. Mit seinen 136 PS ist der 1,8-Liter-Dieselmotor zwar kein Extremsportler (siehe Fahrleistungen), beeindruckt aber mit hoher Elastizität. Bei höheren Drehzahlen ist das Dieselgeräusch deutlich zu vernehmen, störend wirkt es jedoch nicht. Der Normverbrauch von 4,4 Liter war zwar nicht zu erreichen, dennoch gibt sich der Vierzylinder mit 5,5 Liter im Test genügsam. Die Start-Stopp-Automatik arbeitet mit warmen Motor selbst bei Kälte zuverlässig. In Kurven fällt die Seitenneigung nun deutlich geringer aus. So entsteht ein hohes Maß an Sicherheit. Dennoch wird auch die Komfortfraktion nicht vernachlässigt. Das harmonische Fahrwerk ist im Vergleich zu manch (äußerst hart abgestimmten) Konkurrenten eine wahre Freude. Weiters haben sich die Entwickler die Lenkung vorgenommen. Sie geht nun präziser zu Werke, könnte aber eine etwas bessere Rückmeldung bieten. Dank Frontantrieb gibt es an der Traktion selbst auf Schneefahrbahnen nichts auszusetzen.
Einen guten Eindruck hinterlässt auch das Cockpit: komfortable Sitze, hochwertige Materialien – die Bedienelemente sind ergonomisch optimal angeordnet. Auf den ersten Blick wirkt der große Monitor zwar etwas aufgesetzt, doch daran gewöhnt man sich schnell. Wenn man die Vorzüge einmal erkannt hat, will man ihn gar nicht mehr missen.
Raumwunder
An den praktischen Vorzügen hat das neue Modell nichts eingebüßt. Im Heck haben die Schwaben ein kleines Raumwunder geschaffen: die 486 Liter Kofferraumvolumen sind bis auf 1.545 Liter erweiterbar – da geht (fast) alles rein! Leider kosten die verschiebbare Rückbank und die umlegbare Beifahrersitzlehne extra. Doch diese Investition lohnt sich wirklich.
Fazit
Der Modellwechsel ist gelungen, im Einstiegspreis von 31.200 Euro ist zudem ein komplettes Sicherheitspaket
inklusive dem nützlichen Kollisionswarner inkludiert. Tobt man sich bei der Aufpreisliste aber ein wenig aus, kommt man wie bei unserem Testauto schnall auf 43.806 Euro. Doch billig war ein Mercedes ohnehin noch nie.
Technische Daten
Vierzylinder-Diesel mit 136 PS und 300 Nm
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 9,5 Sekunden; 210 km/h Spitze
Abmessungen: 4,36 x 1,79 x 1,56 (LxBxH in m), Gewicht: 1.475 kg
Preis: Basis: 31.200 Euro, Testwagen: 43.806 Euro
Weitere Fotos von der neuen B-Klasse: