Neues SUV dürfte meistverkauftes Fahrzeug der Kompaktbaureihe werden.
Im Dezember 2019 hat Mercedes die zweite Generation des GLA vorgestellt. Das Kompakt-SUV bleibt zwar seiner dynamischen Auslegung treu, ist aber dennoch deutlich praktischer als der doch ziemlich enge Vorgänger. Wer noch mehr Platz braucht, kann neuerdings ohnehin zum GLB greifen. Wie berichtet, ist der neue GLA das insgesamt achte Modell der aktuellen Kompaktwagen-Generation von Mercedes. Aufgrund des SUV-Booms könnte er schnell zum meistverkauften avancieren.
Preise aller zum Start verfügbaren Versionen
In Österreich kann er ab sofort bestellt werden. Zur Einführung ab dem zweiten Quartal 2020 sind drei Benzin- und vier Dieselmodelle, die stets an ein Doppelkupplungsgetriebe (7- oder 8-Gang) gekoppelt sind, verfügbar. Der aus A 250 e und B 250 e bekannte Plug-in-Hybrid sowie der GLA AMG 35 folgen kurze Zeit später. Bei den Benzinern starten die Preise zunächst ab 40.900 Euro und reichen bis zu 49.300 Euro (ohne Extras):
Für den günstigsten Diesel werden mindestens 41.840 Euro fällig. Für das Selbstzünder Top-Modell, den GLA 220d 4Matic, verlangt Mercedes mindestens 48.450 Euro:
Design und Abmessungen
Während der erste GLA stark an eine aufgebockte A-Klasse erinnerte, wirkt die zweite Generation eigenständiger. Der Kühlergrill ist wie bei den anderen SUV-Modellen von Mercedes mit Durchbrüchen gestaltet und trägt eine Lamelle sowie einen Zentralstern. Die Scheinwerfer sind etwas größer als jene der A-Klasse und auf Wunsch mit LED Multibeam-Technologie ausgestattet. Die kraftvolle Schulterlinie und der coupéhafte Dachverlauf erinnern an den Vorgänger. Praktisch: Die Türen greifen nun über die Schweller. Das erhöht zum einen den Einstiegskomfort, hält zum anderen die Türausschnitte sauber. Die Heckleuchten sind zweiteilig, die Reflektoren nach unten in den Stoßfänger ausgelagert. Dadurch wirkt das Heck des GLA breiter. Der optische Unterfahrschutz vorne und hinten sorgt für den gewünschten Offroad-Charakter. Bei der Länge ist die neue Generation mit 4,41 Metern sogar um einen Zentimeter geschrumpft. Die Höhe legte jedoch gleich um 10,4 Zentimeter auf nun 1,61 Meter zu. In Kombination mit der auf 1,83 Meter gewachsenen Breite (+3 cm) und dem um drei Zentimeter längeren Radstand (2,73 m) ermöglicht das ein deutlich besseres Raumgefühl. Damit rückt der GLA deutlich näher an den BMW X1 und Audi Q3 heran. Für SUV Käufer spielt natürlich die Sitzhöhe und Übersicht eine wichtige Rolle. Im GLA sitzen Fahrer und Beifahrer 14 cm höher als in der A-Klasse und 5 cm höher als in der B‑Klasse. Im Vergleich zum Vorgänger wurde durch größere Fensterflächen und dünnere Säulen die Rundumsicht verbessert. Die Fondsitzanlage lässt sich optional um 14 cm verschieben und die Fondlehne in eine steilere Position bringen. Serienmäßig lässt sich die Fondlehne im Verhältnis 40:20:40 teilen und einzeln umklappen. Das Grundvolumen des Kofferraums legte um 14 Liter auf 435 Liter zu.
Cockpit
Das Interieur kennen wir im Großen und Ganzen aus den anderen Kompaktmodellen. Wie bei A-Klasse (Limousine), B-Klasse, CLA (Shooting Brake) und GLB gibt es auch hier serienmäßig eine Instrumententafel, die aus zwei Displays besteht. Die freistehende Bildschirmeinheit ist in drei Ausführungen erhältlich: mit zwei 7-Zoll-Displays (17,78 cm), mit einem 7- und einem 10,25-Zoll-Display (26 cm) und in der Widescreen-Version mit zwei 10,25-Zoll-Displays. Serienmäßig an Bord ist das Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience). Da wir das System bereits mehrmals ausgiebig vorgestellt haben, werden hier nur noch die Highlights (teils optional) angeführt. Der schnelle Prozessor, hochauflösende Anzeigen und Grafiken, individualisierbare Darstellung, vollfarbiges Head-up-Display, Navigation mit Augmented Reality, lernfähige Software und die mit dem Schlüsselwort „Hey Mercedes“ aktivierbare Sprachsteuerung sind die Kernelemente von MBUX. Zu den optischen Hinguckern im Cockpit zählen die fünf runden Lüftungsdüsen sowie das Türmittelfeld, das fugenlos in die Armauflage übergeht. Wie im GLB besitzt der Halte- und Zuziehgriff ein rohrförmiges Profil und verläuft wie eine Reling horizontal. Das soll den Offroad-Charakter unterstreichen. Das Ambientelicht passt den Innenraum an die gewünschte Stimmung an.
Antrieb und Fahrwerk
Bei der Antriebspalette gibt es keinerlei Überraschungen. Motoren und Getriebe kennen wir aus den anderen Kompaktmodellen. Der GLA ist auf Wunsch mit dem Allradsystem 4Matic mit vollvariabler Momentenverteilung ausgerüstet. Zu den Komponenten des Systems gehören der in das Doppelkupplungsgetriebe integrierte Nebenabtrieb zur Hinterachse und das Hinterachsgetriebe mit integrierter Lamellenkupplung. Über den Dynamic Select Schalter kann der Fahrer den Allradantrieb beeinflussen. Es stehen drei Kennfelder zur Verfügung. Im regulären Fahrbetrieb ist für das Fahrprogramm „Eco/Comfort“ eine Verteilung von 80:20 (Vorderachse:Hinterachse) die Basis, in „Sport“ von 70:30. Im Offroadmodus wird die Allradkupplung als Längssperre verwendet, die Basis-Aufteilung beträgt gleichmäßige 50:50. Zudem verfügen die 4Matic Modelle serienmäßig über das Offroad-Technik-Paket. Dieses umfasst ein zusätzliches Fahrprogramm, eine Bergabfahrhilfe, eine Offroad-Animation im Media-Display sowie in Kombination mit Multibeam Scheinwerfern eine spezielle Lichtfunktion fürs Gelände. An der Vorderachse verfügt der neue GLA über eine MacPherson-Konstruktion. Hinten ist eine Vierlenker-Hinterachse montiert. Die drei Quer- und ein Längslenker pro Hinterrad sollen für hohe Fahrstabilität, ordentlichen Komfort sowie eine gute Querdynamik sorgen. Auf Wunsch gibt es eine adaptive Verstelldämpfung. Mit dieser kann der Fahrer über den Dynamic Select Schalter zwischen mehr Komfort oder einer etwas sportlicheren Abstimmung wechseln.
Motoren
Der neue GLA greift auf die bewährten vierzylindrigen Otto- und Dieselmotoren zurück. Zunächst geht es aber nur mit zwei Benzinern los. Der Einstieg in die Benziner-Palette ist der GLA 200 mit 1,33 Liter Hubraum und 163 PS sowie 250 Nm Drehmoment. Er überträgt seine Kraft über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 dauert 8,7 Sekunden, maximal sind 210 km/h möglich. Den Normverbrauch gibt Mercedes mit 5,6 bis 5,9 Liter auf 100 km an. Das obere Ende markiert - wie beim GLB (AMG 35) - der AMG GLA 35 4Matic mit 306 PS und 400 Nm. Der 2,0-Liter-Turbomotor beschleunigt das Kompakt-SUV in 5,1 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeregelt. Die Kraft wird serienmäßig über ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an alle vier Räder weitergeleitet. Der Kraftstoffverbrauch wird mit 7,5 bis 7,4 Liter auf 100 km angegeben. Später kommen noch ein 224 PS starker Benziner (GLA 220) sowie drei Dieselvarianten mit 116 PS, 150 PS und 190 PS hinzu. Darüber hinaus wird es für das SUV auch den Plug-in-Hybridantrieb aus A 250 e und B 250 e geben.
Assistenzsysteme
Bei den Fahrassistenzsystemen kann das kompakte SUV dank Kamera- und Radarsysteme bis zu 500 Meter vorausschauen und in bestimmten Situationen teilautomatisiert fahren, zum Beispiel durch die Anpassung der Geschwindigkeit vor Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren durch den Aktiven Abstands-Assistenten Distronic unter Rückgriff auch auf Karten- und Navigationsdaten. Hinzu kommt u.a. als neue Funktion des Aktiven Lenk-Assistenten ein Aktiver Spurwechsel-Assistent. Ist zusätzlich der Aktive Park-Assistent mit Parktronic an Bord, verfügt der GLB über die Funktion erweitertes automatisches Wiederanfahren auf Autobahnen. Die sogenannte „Energizing“ Komfortsteuerung vernetzt verschiedene Systeme im Fahrzeug und nutzt Licht- und Musikstimmungen sowie verschiedene Massagen für unterschiedlichste Programme.
Waschstraßenfunktion
Eine Besonderheit hat der GLA noch zu bieten. Wie im GLS ist auch hier eine Waschstraßenfunktion an Bord. Für die Kompaktklasse ist das eine echte Premiere. Dabei werden mit nur einem Befehl die Außenspiegel eingeklappt und die Seitenscheiben sowie das Schiebedach geschlossen. Die Information des Regensensors wird unterdrückt, damit die Scheibenwischer in der Waschanlage ausgeschaltet bleiben. Die Klimaanlage schaltet auf Umluftbetrieb, und nach einigen Sekunden wird bei entsprechender Ausstattung mit einer 360-Grad-Kamera deren Frontbild eingeblendet, um das Einfahren in die Waschstraße zu unterstützen. Beim Ausfahren aus der Waschanlage werden diese Einstellungen selbsttätig wieder zurückgeschaltet, sobald über 20 km/h beschleunigt wird.
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