Erlkönige unterwegs
So gut wird der neue Opel Astra
06.05.2015
Völlig neue Generation will Golf & Co. ordentlich einheizen.
Obwohl der aktuelle Astra nach wie vor zu den beliebtesten Autos seiner Klasse zählt, musste er zuletzt gegen Golf, Focus & Co. doch ordentlich Federn lassen. Kein Wunder, schließlich ist die aktuelle Generation („J“) schon etwas in die Jahre gekommen und deshalb optisch wie technisch nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Doch das wird sich in wenigen Monaten ändern. Denn auf der IAA in Frankfurt (17. bis 27. September 2015) feiert die elfte Kompaktklasse-Generation von Opel ihre Weltpremiere. Und der Astra K wurde von Grund auf neu entwickelt. Ähnlich wie der VW Golf und seine Brüder (A3, Leon, Octavia, etc.) mit ihrem MQB (modularer Querbaukasten) steht er auf einer völlig neuen, modularen Plattform von GM, die auf den Namen „D2XX“ hört. Diese soll den Astra wieder ordentlich nach vorne bringen.
Opel-Chef verrät erste Details
Einige Monate vor der Weltpremiere hat nun Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann in einem Video erste offizielle Details zu seinem kommenden Bestseller verraten. Darin ist der neue Astra auch bereits in Fahrt zu sehen. Zwar noch als stark getarnter Prototyp (Erlkönig) aber immerhin:
Leichter und kürzer
Während derzeit vollständig getarnte Entwicklungs-Prototypen die Runde machen, gibt Neumann bekannt, dass den neuen Astra ein „fantastisches Design“ auszeichnet. Darüber hinaus werden höchste Effizienz und jede Menge Innovationen für das Volumenmodell versprochen. Optisch wirkt der neue Astra tatsächlich deutlich schlanker als sein etwas übergewichtiger Vorgänger. Und die Bilder täuschen nicht. Der Golf-Gegner wurde auf Diät gesetzt und bekam eine Schrumpfkur verpasst. In der Länge schrumpft er um knapp fünf Zentimeter (49 mm). Auch die Höhe wurde um 26 Millimeter verringert. Darüber hinaus fällt der Radstand 23 Millimeter kürzer aus. Trotz der geschrumpften Maße verspricht Opel einen geräumigeren Innenraum mit 34 Millimeter mehr Beinfreiheit für die Fondpassagiere. Das Gewicht soll je nach Modell zwischen 120 und 200 Kilogramm geringer ausfallen. Dies dürfte sich nicht nur auf das Fahrverhalten, sondern auch auf den Verbrauch äußerst positiv auswirken.
Neue Motoren
Als Ergebnis der größten Motorenoffensive der Unternehmensgeschichte kommen ausschließlich modernste Antriebe zum Einsatz, verspricht der Opel Group-Chef. Offizielle Informationen hierzu gibt es zwar noch nicht, es ist aber bereits durchgesickert, dass es hier vor allem um die neuentwickelten und aufgeladenen 3- und 4-Zylindertribwerke geht. Das vorläufige Einstiegsaggregat bei den Benzinern wird der 1.0l-Dreizylinder mit 105 PS und manuellem Fünfganggetriebe. Darüber rangieren der 1,4l-Vierzylinder mit 145 PS und der 1,6l-Vierzylinder mit 200 PS. Bei den stärkeren Ottomotoren ist serienmäßig eine 6-Gang-Schaltbox verbaut. Optional stehen für fast alle Motoren auch Automatik-Getriebe zur Wahl. Die drei Diesel verfügen alle über einen Hubraum von 1,6 Liter und sind in drei Leistungsstufen erhältlich: 95, 140 und 170 PS. Alle Motoren verfügen über ein Start-/Stopp-System und erfüllen die Euro 6 Norm. Einen Allradantrieb wird es aber leider nicht geben. Darüber hinaus ist derzeit auch keine Elektro- oder Hybrid-Variante geplant. Bei den Antrieben ist der Golf also nach wie vor deutlich breiter aufgestellt.
Hightech-Features
Natürlich wird der neue Astra auch in Sachen Konnektivität und Assistenzsysteme auf dem neuesten Stand sein. So wahrt etwa die radargesteuerte Abstandskontrolle ACC automatisch Abstand zum Vordermann, der Parkassistent kann längs und quer einparken und die Verkehrszeichenerkennung blendet Überholverbote und Tempolimits ein. Die Bedienung erfolgt über einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole oder per Spracheingabe. Zwischen den beiden Rundinstrumenten hinterm Lenkrad befindet sich ein weiteres großes Display, dass den Fahrer mit allen relevanten Informationen versorgt. Konnektivität wird es via Smartphone-Integration und fix verbauter SIM-Karte geben. Zudem stehen die Fahrprogramme Sport und ECO zur Wahl. Das ESP wird auf Wunsch komplett deaktivierbar sein.
Aus Kadett wurde Astra
Seit der erste kompakte Opel vom Band rollte, bildeten erst der Kadett und bis heute der Astra den Kern im breiten Produktspektrum von Opel. Bis dato verließen mehr als 24 Millionen Kompaktmodelle die Opel-Hallen. „Die Kadett-Generationen haben Millionen von Menschen zu individueller Mobilität verholfen. Und mit den unterschiedlichen Astra-Generationen hat Opel immer wieder innovative Technologien aus höheren Fahrzeugklassen ins erschwingliche Kompaktsegment geholt“, sagt Neumann. „Jede Weiterentwicklung hat die Messlatte in Sachen Sicherheit, Komfort und Effizienz weiter angehoben. Der neue Astra wird einmal mehr Standards in diesem Volumensegment setzen und er wird das erste Modell mit Opel OnStar zur Markteinführung sein – der einzigartige Mobilitäts- und Service-Assistent leistet 24 Stunden lang an 365 Tagen im Jahr wertvolle Dienste.“
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Verfügbarkeit
Kurz nach der Weltpremiere im September rollt der neue Astra zu den heimischen Händlern. Details zu Ausstattung und Preisen gibt es noch nicht. Diese werden wohl im Sommer nachgereicht. Dann werden auch die ersten offiziellen und ungetarnten Fotos veröffentlicht. Nach und nach wird die Astra-Palette erweitert. So gelten der Kombi und die OPC-Version
als gesetzt. Letztere soll aber nur noch als Fünftürer erhältlich sein. Aus Kostengründen wird Opel nämlich die dreitürige GTC-Variante
wohl aus dem Programm nehmen.
Hier geht es zu den besten gebrauchten Opel-Modellen >>>
Fotos vom Test des Opel Astra (J)