Retter der Limousinen?

Neuer Peugeot 508 im Fahrbericht

26.07.2018

Das Flaggschiff der Franzosen besinnt sich auf alte Tugenden.

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Welch Wohltat: eine Limousine! Kein Crossover, kein SUV, kein auf robust getrimmtes Irgendwas, sondern eine Limousine. Das zum Ersten. Zum Zweiten: und was für eine! Peugeot hat sich seiner großartigen Tradition in diesem Metier – man erinnere sich nur an den 504, gefolgt vom 604 – entsonnen und sich dabei ordentlich ins Zeug gelegt. Man kann unumwunden konstatieren, dass der neue 508 dem siechenden Segment der Mittelklasse-Limos ab Herbst einen Schub verleiht. Notiz am Rande: Anfang 2019 startet der nicht minder schicke neue 08 SW (Kombi).

© PSA

Ergreifende Interpretation einer Mittelklasse-Limo

Es sind feine Details, wie die auf der Motorhaube angebrachte Typen-Bezeichnung "508" oder die eleganten rahmenlosen Türen, die klar ersichtliche Anknüpfungspunkte zur Modellhistorie liefern. Auch das klare, elegante Formenspiel erinnert an das, womit Pininfarina als einstiger Haus- und Hofzeichner der Marke ab Ende der 70er bis Mitte der 80er eine große Ära verschaffte. Die bei den Franzosen erwartbare Extravaganz liefern die draculaartigen Tagfahrlichter vorne und das zweifellos als Schokoladenseite des Fahrzeugs zu bezeichnende markante Heck. Totz der schnittigen Linie bleibt der 508 auch praktisch. Der knapp 500 Liter große Kofferraum wird – wie bei VW Arteon , Opel Insignia Gran Sport  oder Audi A5 Sportback  - über eine weit aufschwingende Heckklappe beladen.

i-Cockpit passt auch in die große Limousine

Das Cockpit geht absolut als Neuinterpretation durch. Am, nach einer Gewöhnungsphase, überzeugenden Konzept des hoch angesetzten volldigitalen Instrumententrägers und kleinen Lenkrads (i-Cockpit) hält Peugeot weiterhin fest. Im Zentrum steht ein 10-Zoll-Touchscreen mit hübsch inszenierten Direktwahltasten darunter. Über sie lassen sich blitzschnell Funktionen wie Navi, Klima, Multimedia, etc. aufrufen. Materialien und Verarbeitungsqualität können in den höheren Ausstattungslinien mit der (deutschen) Konkurrenz ganz klar mithalten. Das Platzangebot ist ordentlich, beim Einstieg in den Fond muss man jedoch designbedingt den Kopf etwas einziehen. Bis zu einer Körpergröße von 1,80 Metern sitzt man auch hinten (zu zweit) sehr bequem.

© PSA

Antrieb und Fahrwerk

Dem kann auch das adaptive Fahrwerk entsprechen: Per se reisefein weich abgestimmt, verhärtet sich das Gestell nach Aktivierung des Sportmodus. Das gereicht der scharfen Optik fahrcharakterlich dann zwar nicht ganz zu Ehren, lässt im flotten Kurvengeläuf aber doch einen gewissen Funfaktor aufkommen – vor allem in Paarung mit dem 1,6-l-4-Zyl.-Beziner mit 180 respektive 225 PS und gut abgestimmter 8-Gang-Automatik. Eindeutig das Aggregat unserer Wahl. Wer partout auf Diesel nicht verzichten will, dem sei der 2-l-BlueHDi mit 160 oder 180 PS angedient. Der kleinere 1,5-l-Selbstzünder (130 PS), der als einziges Triebwerk auch mit einem manuellem 6-Gang-Getriebe verfügbar ist, wird dem Gestus dieses Autos nicht wirklich gerecht. Positiv: Alle Motoren erfüllen bereits die strenge Abgasnorm Euro 6d-temp. (Christian Zacharnik)

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Technische Daten

Motoren: 2 Benziner, 3 Diesel (1,5 und 2,0 Liter)
Leistung: Benziner: 180, 225 PS; Diesel: 130, 160, 180 PS
Abmessungen: 4,75/1,84/1,40 Meter (L/B/H)
Kofferraum: 487 Liter
Preise: ab 34.250 Euro (130 PS Diesel) bzw. ab 37.650 Euro (180 PS Benziner)

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