Dynamischer Frachter
Neuer Peugeot 508 jetzt auch als Kombi
04.04.2019
Wie bei der Limousine gibt es auch beim "SW" rahmenlose Scheiben.
Als viertürige Coupé-Limousine hat der neue 508 in unserem Test bereits einen guten Eindruck hinterlassen. Für alle, die mehr Platz brauchen, aber dennoch nicht auf ein schickes Design verzichten wollen, schiebt Peugeot nun endlich auch die Kombivariante nach. Diese wurde bereits im Juni 2018 präsentiert. Trotz der dynamischen Form vergisst der neue 508 SW nicht auf die praktischen Tugenden, die ein Mittelklasse-Kombi nun einmal bieten muss. Die Preisspanne reicht vom 130 PS Diesel mit „Active“-Ausstattung und Sechsgangschaltung um 35.750 Euro bis zum Top-Modell mit 180 PS starken Diesel in "GT"-Ausstattung und 8-Gang-Automatik (EAT8) um 51.150 Euro. Damit ist der Selbstzünder sogar etwas teurer als die GT-Variante des 225 PS starken Benziner, der ab 50.300 Euro zu haben ist. Den günstigsten 508 SW mit Ottomotor (180 PS) gibt es übrigens ab 39.250 Euro. Hier ist die EAT8 bereits mit dabei.
Design und Abmessungen
Bis zur B-Säule gleichen sich 508 Limousine und SW wie eineiige Zwillinge. Die Frontpartie mit dem großen Grill, den flachen Voll-LED-Scheinwerfern, den markanten LED-Tagfahrlichtern und dem 508-Logo auf der Motorhaube steht auch der praktischen Variante hervorragend. Hinter der B-Säule setzen die Franzosen beim Kombi auf eine fließende, leicht abfallende Dachlinie. Mit knapp 1,42 Meter Höhe ist der neue 508 SW fast genauso flach wie die Limousine und um sechs Zentimeter flacher als das Vorgängermodell. Trotz der niedrigeren Höhe sollen Passagiere auf den hinteren Plätzen bequem und mit genügend Kopffreiheit sitzen können. Ob dieses Versprechen stimmt, wird eine Sitzprobe klären. Positiv zu erwähnen ist, dass Peugeot auch beim SW auf einen Größenzuwachs verzichtet. Ganz im Gegenteil: Mit einer Länge von 4,78 Metern ist er zwar drei Zentimeter länger als die neue Limousine, aber auch um fünf Zentimeter kürzer als die Vorgängergeneration. Ein optischer Leckerbissen sind die rahmenlosen Türen. Gemeinsam mit den schmalen Glasflächen und der dünnen D-Säule wirkt die Silhouette so besonders schlank. Auf eine Dachantenne haben die Designer ebenfalls verzichtet. Auch der Abschluss wirkt durchaus gelungen. Am Heck gibt es eine horizontale, schwarz-glänzende Blende samt dreidimensionalen LED-Rückleuchten und ein verchromtes Doppelauspuffendrohr. Alles in allem haben die Franzosen einen ziemlich dynamischen Kombi auf die Räder gestellt, der künftig Volvo V60, Audi A4 Avant, BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell das Leben schwerer machen will. Modelle wie VW Passat Variant, Opel Insignia Sportstourer oder Ford Mondeo Traveller zählen laut Peugeot hingegen nicht zur direkten Zielgruppe.
Platzangebot und Variabilität
Auch wenn das Design eine wichtige Kaufentscheidung darstellt, muss ein Kombi für seine Besitzer auch praktisch sein. Peugeot hat beim neuen 508 SW auch diesbezüglich seine Hausaufgaben erledigt. Der Basiskofferraum von 530 Litern setzt zwar keine Maßstäbe, ist aber dennoch ausreichend groß und gut nutzbar. Und über den Kofferraum lässt sich die Rückbank in der Konfiguration 1/3 – 2/3 zusammenklappen. So entsteht eine ebene Ladefläche mit einem maximalen Kofferraumvolumen von stolzen 1.780 Litern. Da kann die erwähnte Nobelkonkurrenz nicht mithalten. Die breite Heckklappe lässt sich auf Wunsch elektrisch, und durch eine Fußbewegung unter den Heckstoßfänger, öffnen. Der Rücken freut sich über die niedrige Ladekante (63,5 cm). Eine Edelstahlleiste schützt zudem beim Ein- und Ausladen vor Kratzern in der Stoßstange. Die GT-Version kommt serienmäßig mit Aluminium-Führungsschienen und einem Gepäckraum Trennnetz. Das Platzangebot unterscheidet sich nur unwesentlich von der Limousine. Im SW profitieren die Fondpassagiere aber von einer besseren Kopffreiheit. Auch mehrere Ablagen sind im Innenraum verteilt: Das belüftete Handschuhfach bietet Platz für zwei 1,5 Liter-Flaschen, die Türablagen für jeweils eine 1 Liter-Flasche und die Ablage unter der Mittelarmlehne für zwei 0,5 Liter-Flaschen.
Cockpit
Das Cockpit wird eins zu eins aus der Limousine übernommen. Auch im 508 SW gibt es also die neueste Version des sogenannten i-Cockpits mit kleinem Lenkrad, darüber angeordnetem Kombiinstrument und großem Touchscreen in der Mittelkonsole. Beim Kombiinstrument handelt es sich um eine 12,3 Zoll hochauflösende Digitalanzeige, die vom Fahrer auf die persönlichen Vorlieben angepasst werden kann. Der ins Armaturenbrett integrierte Touchscreen bietet im Basismodell (Active) eine Diagonale von 8 Zoll, ab Allure spendiert Peugeot einen 10-Zoll-HD-Touchscreen. Direkt darunter sind sieben mechanische Tasten angeordnet. Diese Schaltwippen ermöglichen den direkten Zugang zu folgenden Funktionen: Radio, Klimaanlage, Navigation, Fahrzeugparameter, Telefon und mobile Applikationen. Mirror Screen integriert Smartphones über Apple CarPlay, Android Auto oder MirrorLink ins Bordsystem. Die Funktionen sind auch per Sprache bedienbar. Zudem lassen sich kompatible Handys über eine induktive Ladeschale kabellos laden. Der Schalthebel für das elektrisch gesteuerte Achtgang-Automatikgetriebe ist auf der Mittelkonsole angeordnet. Hinter dem Lenkrad sitzen Schaltpaddels für manuelle Eingriffe. Neben der Hightech-Atmosphäre will das Interieur auch mit besonders edlen und bestens verarbeiteten Materialien punkten. Auch das zeigt, dass Peugeot den 508 SW künftig höher positionieren will. Da passen neu verfügbare Luxus-Extras wie Vordersitze mit pneumatischer Acht-Punkt-Massagefunktion, Nappa-Leder, echtes Holz, Premium-Soundsystem oder Panoramaglasdach bestens ins Konzept.
Antrieb und Fahrwerk
Die PSA-Konzernplattform EMP2 sorgt auch beim Kombi für einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 70 kg. Somit haben die Motoren leichtes Spiel mit dem neuen, nur als Fronttriebler erhältlichen 508 SW. Alle Benzin- wie als Dieselversion erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-TEMP und wurden nach dem neuen WLTP-Verbrauchstest gemessen. Der 1.6L PureTech Vierzylinder-Benzinmotor ist an die neue Achtgang-Automatik (EAT8) gekoppelt und in zwei Leistungsstufen erhältlich: 1.6L PureTech 180 Stop&Start EAT8 sowie 1.6L PureTech 225 Stop&Start EAT8. Zudem werden folgende vier Dieselvarianten (je nach Land) der Vierzylinder-Motoren angeboten: 1.5L BlueHDi 130 Sto&Start mit Sechsgangschaltgetriebe, 1.5L BlueHDi 130 Stop&Start EAT8, 2.0L BlueHDi 160 Stop&Start EAT8 und 2.0L BlueHDi 180 Stop&Start EAT8. Der 225 PS starke Top-Benziner ist der sportlichen GT-Version vorbehalten. Für die im zweiten Halbjahr 2019 kommenden Benzin-Plug-in-Hybrid-Varianten verspricht Peugeot eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern (im WLTP-Zyklus) bei gleichbleibendem Kofferraum im Vergleich zur Variante ohne Hybridantrieb. Denn die Batterien hierfür sind unter der zweiten Sitzreihe angebracht. Sie leisten 225 und 300 PS. Die stärkere Version verfügt zudem über Allradantrieb. Das neu konstruierte Fahrwerk setzt u.a. auf vordere Fahrschemel mit Filterfunktion und eine Mehrlenker-Hinterachse, die an eine variable, gesteuerte Federungsdämpfung gekoppelt ist. Die Lenkung soll nun präziser arbeiten und ein sanftes Ansprechverhalten sowie eine straffe Rückmeldung bieten.
Assistenzsysteme
Damit Peugeots neuer Kombi auch in Zukunft die immer strengeren EuroNCAP-Vorgaben erfüllt, ist er mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet. Zu den Highlights zählen das Nachtsichtgerät mit Infrarotkamera „Night Vision“ (Bild wird im Kombiinstrument eingeblendet), die Active Safety Brake (erkennt Fußgänger und Fahrradfahrer, tags wie nachts, bis 140 km/h) inklusive Kollisionswarnung, Aktiver Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner, Fernlichtassistent, Verkehrsschilderkennung, Automatischer Geschwindigkeitsregler ACC mit Stop&Go-Funktion (in Verbindung mit Automatikgetriebe) und Spurhalteassistent sowie Toter-Winkel-Assistent. Darüber hinaus stehen dem Fahrer weitere nützliche Helfer zur Seite wie eine Rückfahrkamera mit 360-Grad-Umgebungsansicht oder ein vollautomatischer Einparkassistent, der die Lenkung, das Beschleunigen und das Bremsen steuert.
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