Bisher entschieden sich in Europa dreiviertel der Käufer des SUVs für einen Dieselantrieb.
Porsche macht bei der Neuausrichtung im Rahmen des Dieselskandals offenbar so richtig ernst. Nachdem zuletzt bekannt wurde, dass der deutsche Autobauer einen Dieselausstieg prüfe und den nächsten Macan nur mehr als reines Elektroauto anbieten könnte, erwägt Porsche zudem einem aktuellen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zufolge den Verzicht auf ein bisher erfolgreiches Dieselmodell. Bei dem deutschen Autobauer werde offenbar darüber diskutiert, bei der Vorstellung der dritten Generation des "Geländewagens" Cayenne Ende August auf die Dieselvariante zu verzichten, berichtete die FAZ am Dienstag. Dies werde für "wahrscheinlich befunden".
Neue Plattform und drei Benziner zum Start
Offiziell laute der Plan bisher, eine solche Ausführung im kommenden Jahr auf den Markt zu bringen. Ein Porsche-Sprecher sagte der FAZ: "Im Bezug auf den Diesel spielen wir verschiedene Szenarien durch". Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Seine Publikumsprämiere feiert der neue Cayenne im Rahmen der IAA in Frankfurt (14. bis 17. September). Derzeit finden die allerletzten Abstimmungsfahrten mit nur mehr leicht getarnten Prototypen (siehe Foto) statt. Die dritte Generation steht auf der völlig neu entwickelten Konzern-Plattform (MLB), die bereits der Audi Q7 und der Bentlay Bentayga nutzen. Deshalb wird auch der neue Cayenne ordentlich abspecken und technisch auf dem neuesten Stand sein. Das Cockpit und die Motoren werden – bis auf die Diesel - vom Panamera Sport Turismo übernommen.
Beim Marktstart im Spätherbst wird es drei aufgeladene Benziner geben. Den Einstieg markiert der 3,0-Liter-V6-Turbo mit 340 PS im Cayenne. Darüber rangieren der 2,9-Liter-V6-Biturbo mit 440 PS im Cayenne S und der 4,0-Liter-V8-Biturbo mit 550 PS im Cayenne Turbo. Später wird es Plug-In-Hybride geben – zunächst auf Basis des V6-Biturbo, später auch in Verbindung mit dem V8. Bei Letzterem wird die Systemleistung bei satten 680 PS liegen .
Verkaufsstopp
Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte Ende Juli ein Cayenne-Modell wegen illegaler Abschalt-Software zur Senkung der Abgaswerte zurückgerufen und Neuwagen die Zulassung entzogen. Betroffen sind europaweit 22.000 Wagen des Modells Cayenne Drei-Liter TDI Euro 6. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit Anfang Juli wegen des Anfangsverdachts auf Betrug.
Beim Cayenne ist der Anteil der Modelle mit Dieselantrieb hoch: Im ersten Halbjahr wurden 73 Prozent der Cayenne in Europa mit Dieselmotor verkauft, in Deutschland sogar 82 Prozent, wie die "FAZ" berichtete. In den USA dagegen bietet die VW-Tochter den Cayenne mit Dieselantrieb nicht an.
Selbstzünder kommen von Audi
Insgesamt ist der Dieselanteil bei Porsche gering, er betrug im ersten Halbjahr laut Bericht nur 14 Prozent. Die Dieselmotoren baut das Unternehmen nicht selbst, sondern bezieht sie von der Schwester Audi.
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