Renault hat nun auch die verfügbare Antriebspalette vorgestellt.
Wie berichtet, feiert der völlig neue Clio auf dem Genfer Autosalon 2019 (bis 17. März) gerade seine Weltpremiere. Im Rahmen dieser hat Renault nun die zum Start verfügbare Motorenpalette nachgereicht. Alle anderen Infos waren bereits bekannt – mit Ausnahme des Preises. Dieser steht aber nach wie vor nicht fest. Bis zum Marktstart im Herbst 2019 haben die Franzosen aber auch noch etwas Zeit, um sich konkurrenzfähige Tarife zu überlegen. Schließlich soll der Clio auch in der mittlerweile fünften Generation der meistverkaufte Kleinwagen Europas bleiben.
Drei Benzin- und zwei Dieselmotoren
Für den neuen Clio stehen zum Marktstart drei Benzin- und zwei Dieselmotoren zur Wahl, die alle die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen und ein Leistungsspektrum zwischen 75 und 130 PS abdecken. Die Basis der Benzinmotoren bildet der 75 PS und 95 Newtonmeter starke 1,0-Liter-Dreizylinder SCe 75 mit Fünfgang-Schaltgetriebe. Hinzu kommt das 1,0-Liter-Dreizylinder-Turboaggregat TCe 100 mit 100 PS und 160 Newtonmeter Drehmoment, das zum Marktstart mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe, und zu einem späteren Zeitpunkt auch mit dem CVT-Getriebe X-Tronic kombiniert werden kann. Kräftigster Benziner ist der 130 PS und 240 Newtonmeter leistende 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbo TCe 130 PF mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe EDC. Dieser Motor ist seit kurzem auch für den Captur erhältlich (hier sogar mit bis zu 150 PS).
Ergänzt werden die drei Benzinmotoren von zwei Turbodiesel-Aggregaten. Die 1,5-Liter-Vierzylinder verfügen über ein SCR-Abgasreinigungsverfahren zur Senkung der Stickoxid-Emissionen (NOx) und ein lang übersetztes Sechsgang-Schaltgetriebe, das speziell bei Geschwindigkeiten über 110 km/h geringe Drehzahlen und damit kraftstoffsparendes Fahren ermöglichen soll. Die beiden zur Verfügung stehenden Varianten Blue dCi 85 und Blue dCi 115 entwickeln 85 PS und 220 Newtonmeter beziehungsweise 115 PS und 260 Newtonmeter.
Eine Elektroversion, wie sie etwa Peugeot ab Herbst beim ebenfalls brandneuen 208 anbietet, sucht man hingegen vergeblich. Aber Renault hat in dieser Fahrzeugklasse mit dem ZOE ohnehin einen erfolgreichem Stromer im Angebot.
Design und Abmessungen
Obwohl der völlig neu entwickelt Clio 14 Millimeter kürzer (jetzt 4,02 Meter) und 30 Millimeter flacher (jetzt 1,40 Meter) wurde, soll er innen deutlich mehr Raum bieten. Mit einer Länge von über vier Metern zählt er nach wie vor zu den Großen unter den Kleinen. Der Kofferraum bietet mit 391 Litern laut Renault sogar das größte Volumen der Fahrzeugklasse. Beim Vorgänger waren es „nur“ 288 Liter. Ob es neben dem Fünftürer auch wieder einen Kombi (Grandtour) geben wird, hat Renault noch nicht verraten. Optisch geht die fünfte Generation fast als geschrumpfte Ausgabe des aktuellen Mégane durch. An der neu gestalteten Front wird der prominent platzierte Renault Rhombus von der gepfeilten Motorhaube betont. Eine Chromleiste fasst das Markenemblem ein und verbindet es mit den neu gezeichneten LED-Scheinwerfern und den Tagfahrlichtern in der markentypischen C-Form. Dynamische Akzente setzen der größere und weiter nach unten gezogene Kühlergrill sowie die Windabweiser im Frontmodul auf Höhe der Radkästen.
In der Seitenansicht sticht zunächst die scharf gezeichnete Sicke im unteren Drittel der vorderen und hinteren Tür ins Auge. In den ausgestellten Radhäusern sitzen bis zu 17 Zoll große Räder. Eine breite Chromleiste am unteren Rand der Türen mit eingelassenem Modellnamen und die chromfarbene Fenstereinfassung hinterlassen einen hochwertigen Eindruck. Den Gag mit dem in der C-Säule versteckten hinteren Türgriff kennen wir bereits. Das Heck wird vom neu gestalteten Heckscheibenausschnitt und der neuen Lichtsignatur der LED-Rückleuchten, die jetzt ebenfalls die typische C-Form der Frontscheinwerfer aufgreift, geprägt.
Renault bietet den neuen Clio in zehn Karosseriefarben an. Zusätzlich sind drei Personalisierungspakete in Rot, Orange und Schwarz erhältlich.
Innenraum
Einen Blick ins Cockpit gewährt Renault ebenfalls bereits. Hier sind die Unterschiede zum Vorgänger am größten. Hinter dem Lenkrad sitzt nun ein sieben oder zehn Zoll großes digitales Kombiinstrument. Analoge Instrumente gibt es nicht mehr. Bei den höheren Ausstattungslinien werden hier auch Navigationsdaten eingeblendet. Das kennt man in dieser Klasse bisher nur aus dem VW-Konzern. Das dreispeichige Multifunktionslenkrad wirkt etwas kompakter als bisher. Ein weiteres Highlight stellt das neue Infotainmentsystem "Easy Link" dar, das auch beim überarbeiteten Twingo (Premiere ebenfalls in Genf) zum Einsatz kommt. Im Clio ist es jedoch deutlich aufwendiger. Hier erfolgt die Bedienung vieler Fahrzeugfunktionen über einen 9,3 Zoll großen Touchscreen, der im Hochformat positioniert und dem Fahrer zugeneigt ist. Der Handbremshebel weicht einer elektronischen Feststellbremse, die per Knopfdruck betätigt wird. Das schafft Platz für Ablagen. Laut Renault wurde im neuen Clio auch großer Wert auf die Qualitätsanmutung gelegt. Das soll sich am großflächigem Einsatz von weichen Kunststoffen, hinterschäumten Oberflächen und hochwertigen Sitzbezügen bemerkbar machen. Auf Wunsch gibt es sogar ein Ambientelicht. Der Personalisierungswunsch der Kunden wird über acht verschiedene Farbpakete erfüllt.
Neu: Clio R.S. Line
Mit dem Start des neuen Clio stellt Renault erstmals auch die neue Ausstattungsvariante R.S. Line vor. Diese löst die GT-Line ab, die seit 2010 für sportlichen Look bei verschiedenen Modellen der Marke stand. Der neue Name sowie die Optik verweisen zudem auf die extrem sportlichen Renault Sport (R.S.) Topmodelle, die jedoch auch in Zukunft noch etwas brachialer rüberkommen.
Äußerlich ist der neue Clio R.S. Line u.a. am vorderen Luftleitblech zwischen den Kühlluftöffnungen, dem Kühlergrill im Wabenmuster, speziellen Rädern im 17-Zoll-Format sowie der Heckschürze mit Diffusoreinsatz und integriertem Auspuffrohr erkennbar.
Im Interieur sorgen Sportsitze mit verstärktem Seitenhalt, Elemente in Carbonoptik, das Sportlenkrad in Leder mit R.S.-Signatur und Aluminium-Pedalerie für das passende Ambiente. Dazu kommen rote Kontrastelemente und Ziernähte an Sitzen und Lenkrad.
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Fazit
Alles in allem scheint der neue Clio das Zeug zu haben, Europas meistverkaufter Kleinwagen zu bleiben. Auch wenn die zahlreichen Konkurrenzmodelle, zu denen auch Kia Rio, Hyundai i30, Seat Ibiza, Peugeot 208, Citroen C3, etc. zählen, extrem stark ist. Bei den Preisen dürfen die Franzosen also nicht übers Ziel hinausschießen.