Liebling der Österreicher

VW Golf VII 1,6 TDi im großen Praxistest

27.11.2012


Neuauflage des ewigen Bestsellers überzeugt auch im Praxistest.

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© auto.oe24.at (set)
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In unserem Fahrbericht hat der neue Golf VII bereits einen guten Eindruck hinterlassen. Doch nun musste die siebte Generation des ewigen VW-Bestsellers - der Golf ist seit über 30 Jahren ununterbrochen das meistverkaufte Auto des Landes - zeigen, wie sie sich im Praxistest schlägt. Eines vorweg: Der Golf dürfte auch in Zukunft die Zulassungszahlen dominieren.

Der Golf bleibt ein Golf, bleibt ein.....
Mit dem Design, den Preisen und technischen Fakten haben wir uns bereits genug beschäftigt. Deshalb standen bei diesem Test vor allem die Alltagsqualitäten im Mittelpunkt. Dazu zählt aber auch der Auftritt. Und hier glänzt der Golf VII mit noblem Understatement. Er sieht nach wie vor aus, wie ein Golf aussehen muss. Dennoch verhelfen ihm die flachere Dachlinie, die kürzeren Überhänge und das dezente Längenwachstum von 5,6 Zentimetern zu einem flotteren Auftritt. Für manche mag das Design langweilig wirken, doch in Wahrheit ist es zeitlos. Und genau darin liegt die große Stärke. In einem Golf ist jeder gut angezogen - egal ob die junge Studentin oder ein gestandener Banker.

Fahreindruck
Unser Testwagen verfügte über die Top-Ausstattung "Sky" und war obendrein mit weiteren Extras ausgestattet. Beim Motor haben wir uns den 105 PS starken 1,6-Liter-TDI ausgesucht. Für die Kraftübertragung war das aufpreispflichtige DSG (Doppelkupplungsgetriebe) mit sieben Gängen verantwortlich. Dieses lässt sich auch via Schaltwippen am Lenkrad bedienen. Doch das gerät schnell in Vergessenheit, denn die aufmerksame Automatik hat stets den passenden Gang bereit. Auf der Autobahn bringt der siebte Gang gleich mehrere Vorteile. So senkt er nicht nur den Verbrauch, sondern sorgt auch für eine beeindruckende Ruhe, die man sonst nur aus Fahrzeugen höherer Klassen kennt. Auch das Fahrwerk weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Es ist zwar eher straff ausgelegt, bietet aber immer genügende Restkomfort. So werden Straßenunebenheiten gut weggefiltert, in Kurven hält sich die Seitenneigung dennoch in Grenzen. Gleiches gilt für Lenkung und Bremsen. Auch hier hat der Golf ein unglaublich hohes Niveau erreicht. Der Mix aus Sportlichkeit und Komfort kann kaum besser gelöst werden. Zusätzlich profitiert der Kompakte vom deutlichen Gewichtsverlust. Dank des neuen modularen Querbaukastens (MQB) hat der Golf bis zu 100 kg abgespeckt. Und das merkt man in allen Lebenslagen. Das Auto wirkt leichtfüßiger und spritziger als sein Vorgänger. Deshalb fühlt sich auch der Motor deutlich kräftiger an. Immer wenn der Fahrer es will, stürmt der Golf nach vorne los. Unser Testwagen fühlte sich eher nach 130 als nach 105 PS an. Auch der Testverbrauch konnte sich sehen lassen. Trotz sportlicher Fahrweise begnügte sich der Golf mit 5,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Bei zurückhaltender Fahrweise ist dieser Wert noch locker zu unterbieten. Daran hat auch das sehr schnell arbeitende Start-Stopp-System einen großen Anteil. Zusätzlich gibt der Golf Spritspar-Tipps. So weist er bei höherem Tempo etwa darauf hin, dass der Verbrauch bei geöffnetem Fenster aufgrund der Luftverwirbelungen steigt.

Hochwertiger Innenraum
Im Innenraum herrscht Wohlfühlatmosphäre. Dafür war aber auch die überkomplette Ausstattung unseres Testwagens verantwortlich. Das hochwertige Multifunktionslenkrad liegt nicht nur gut in der Hand, es steuert auch wichtige Funktionen wie Tempomat, Radio, Bordcomputer oder Radio. Die im Sky verbauten Sportsitze inklusive Alcantara-Polsterung sind ihr Geld auf alle Fälle wert. Sie paaren perfekten Seitenhalt mit absoluter Langstreckentauglichkeit. Die Instrumente sind wie üblich gegliedert und gut abzulesen. Alle Schalter sitzen dort wo, sie hingehören. Das neue Display zwischen den beiden Rundinstrumenten ist nun auch hochauflösend und zeigt auf Wunsch Infos wie Navigationshinweise, Telefonstatus, Radio, etc. an. Ein weiteres Highlight stellt das Navigationssystem mit Festplatte und riesigem 8-Zoll-Touchscreen dar. Die Darstellungsqualität ist beeindruckend, die Menüführung so durchdacht gestaltet, dass sich die Bedienung nach kurzer Eingewöhnungsphase selbst erklärt, und die zusätzlichen Funktionen wie Multimedia-Anwendungen oder Telefonanbindung wurden ebenfalls hervorragend gelöst. Der Monitor verfügt sogar über einen Annäherungssensor. Dadurch werden viele Funktionen, bereits bevor der Finger den Touchscreen berührt, eingeblendet. Mit dem Parklenkassistenten parkt der Golf dann auch wie von Geisterhand ein. Nur Gas und Bremse muss man noch selbst bedienen. Das System kennen wir zwar auch von anderen Modellen bzw. Herstellern, im neuen Golf wirkt es aber sehr ausgereift und findet selbst in enge Parklücken.

>>>Nachlesen: Alle Österreich-Infos und Preise vom neuen Golf VII

Raumangebot
Das Platzangebot wurde ebenfalls verbessert. Im Fond profitieren die Passagiere vom verlängerten Radstand. Das Standard-Kofferraumvolumen stieg auf 380 Liter. Nach dem umlegen der Rücklehnen entfällt nun die lästige Stufe. Eine ganz ebene Ladefläche entsteht aber nicht. Wer mehr Platz im Kofferraum benötigt, wird sich über ein Feature freuen: Die Abdeckplatte lässt sich in einem Extra-Stauraum verstecken - dafür ist trotz Reserverads Platz. Das maximale Ladevolumen war beim Vorgänger aber ein bisschen größer. Ablagen gibt es ebenfalls viele. Zudem fallen sie relativ
groß aus. So passen in die Türfächer auch 2-Liter-Flaschen. Beim Sky zählt auch das riesige Schiebedach zur Serienausstattung. Es bringt viel Licht und Luft in den Innenraum. Ein kleiner Luftabweiser sorgt bei höherem Tempo dafür, dass keine zu starken Luftverwirbelungen nach innen kommen.

Kritik und Kosten
Wo viel Licht ist, gibt es aber auch Schatten. Dieser fällt beim Golf VII aber ziemlich klein aus. So sind die Schalter für die elektrischen Fensterheber auf der Fahrerseite nicht mehr so gut zu erreichen wie beim Vorgänger. Zudem ist der Golf kein Schnäppchen. Er wurde zwar etwas günstiger als sein Vorgänger, wird von vielen Konkurrenten aber dennoch unterboten. Dies gleicht er aber mit gutem Werterhalt und niedrigen Unterhaltskosten wieder aus. Zudem leistet er sich kaum Schwächen. Für das günstigste Modell müssen immerhin 18.290 Euro überwiesen werden. Klima, Radio, elektrische Fensterheber, Radio und eine komplette Sicherheitsmitgift sind aber immer mit an Bord. Doch unser Testwagen kostete - zugegeben mit fast allen Extras - 32.960,28 Euro. Das ist für einen kompakten mit 105 PS starken Diesel doch eine ganze Stange Geld. Man muss aber auch sagen, dass man dafür viel Gegenwert bekommt.

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Technische Daten
1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 105 PS und 250 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 10,7 Sekunden; Spitze: 192 km/h
Abmessungen: 4,26 x 1,80 x 1,45 m (L x B x H)
Leergewicht: 1.295 kg
Preis des Testautos: 32.960,28 Euro

>>>Nachlesen: Der Golf VII im Fahrbericht

Fotos vom Golf VII-Fahrbericht

Video vom Test des Golf VII

Der am Ende des Videos genannte Einstiegspreis bezieht sich auf Deutschland. Video: (c) up24.tv

Goldenes Auto
ÖSTERREICH sucht das beliebteste Auto des Landes. Auch der neue Golf ist ein Kandidat für das Goldene Auto.

 

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