Kleiner Phaeton

So kommt der neue VW Passat

04.07.2014


Achte Generation des Bestsellers hat in allen Belangen ordentlich zugelegt.

Zur Vollversion des Artikels
© Volkswagen
Zur Vollversion des Artikels

Seine eigentliche Weltpremiere feiert der brandneue Passat zwar erst auf dem Pariser Autosalon Anfang Oktober, dennoch wurde die achte Generation (interne Bezeichnung "B8"), wie an dieser Stelle angekündigt , von VW -Chef Martin Winterkorn bereits am Donnerstagabend (3. Juli) vor einem ausgewählten Kreis enthüllt. Bei dieser Vor-Premiere wurden neben offiziellen Fotos auch zahlreiche Daten über die beliebte Mittelklasse verraten. Bei der mittlerweile achten Generation handelt es sich um eine völlige Neuentwicklung – Generation Nr. 7 war ja nur ein massives Facelift. Der neue Passat nutzt den modularen Querbaukasten, auf dem auch Golf und Co. aufbauen. Die flexible Plattform macht den Wagen nicht nur um bis zu 85 kg leichter und 20 Prozent sparsamer, sondern verhilft ihm auch zu einer besseren Raumausnutzung trotz deutlich dynamischer gezeichnetem Blechkleid.

Design und Abmessungen
Die neue Formensprache macht den Passat zwar nicht zum Sportwagen, ein solcher will und darf er aber auch gar nicht sein. Dennoch wirkt das Auto deutlich dynamischer als die aktuelle Generation. Das liegt vor allem an der schärfer geschnittenen Front und an den stimmigeren Proportionen. Der neue Passat ist exakt 4.767 Millimeter lang und damit sogar um zwei Millimeter kürzer als der Vorgänger. Außerdem ist er 14 Millimeter niedriger (1.456 mm) und zwölf Millimeter breiter (1.832 mm) als Generation Nummer 7. In Kombination mit dem um 7,9 cm längeren Radstand sorgt das für deutlich kürzere Überhänge. Da auch die Fahrgastzelle um 33 Millimeter verlängert wurde, haben die Passagiere deutlich mehr Raum zur Verfügung. Gleiches gilt auch fürs Gepäckabteil. Dieses wächst bei der Limousine auf  586 Liter (plus 21 Liter) und beim Variant (Kombi) auf 650 bis 1.780 Liter. Am Heck fallen die neuen Leuchten auf. Diese sind wieder zweigeteilt, mit LED-Technik ausgestattet und schmäler als bisher. Vorne passen die horizontalen Linien ins aktuelle Markendesign. Je nach Modell gibt es einmal viel einmal weniger Chrom. Auf Wunsch gibt es die Scheinwerfer mit aufwendiger Voll-LED-Technik. Insgesamt wirkt der neue Passat wie ein kleiner Phaeton. Auch die Kombiversion wirkt gelungen. Hier steht aber eindeutig der  Nutzwert im Vordergrund. Deshalb verzichtet VW auch auf eine schräg stehende Heckscheibe. Praktisch denkende Kunden werden es zu schätzen wissen. Die sportlichere und edlere Optik kommt nicht überraschend. Schließlich will das Auto nicht nur mit Mondeo, Insignia und Co., sondern auch mit 3er BMW und C-Klasse um die Gunst der Kunden rittern.

Innenraum und Ausstattung
VW hat auch das Interieur ordentlich herausgeputzt. Der schlanker gestaltete Armaturenträger zieht sich bis in die Türverkleidungen. Ein Design-Hingucker sind die neuen Luftausströmer, die sich wie ein Band durch die gesamte Breite des Cockpits ziehen. Alle Schalter sind dort angebracht wo sie auch hingehören. Nur das Multifunktionslenkrad wirkt etwas überfrachtet. Absolutes Highlight sind aber die neuen Instrumente - zumindest dann, wenn sich die Kunden für das optionale volldigitale Kombiinstrument entscheiden. Bei diesem sogenannten Active Info Display werden die Instrumente rein virtuell dargestellt und lassen sich vom Fahrer in vielen Bereichen individuell anpassen. Das kennen wir bereits aus dem neuen Audi TT und dem Lamborghini Huracan. Standardmäßig ist eine herkömmliche Anzeige mit klassischen Rundinstrumenten inklusive Chromumrandung verbaut. Auf Wunsch bietet VW erstmals auch ein farbiges Head-up-Display an, das viele fahrrelevante Informationen direkt vor dem Fahrer auf die Frontscheibe spiegelt.

Wie bisher wird der Passat in den drei Ausstattungsversionen Trendline, Comfortline und Highline angeboten. Beim Top-Modell gehören die, oben erwähnten, LED-Scheinwerfer zur Serienausstattung. Die starken R-Versionen setzen sich innen und außen von den herkömmlichen Modellen mit sportlichen Akzenten ab. Gegen Aufpreis ist fast alles zu haben, was es in dieser Klasse derzeit gibt. Sei es volle Smartphone-Integration via Mirror-Link-Technologie (dabei wird das Smartphone-Display auf dem großen Monitor in der Mittelkonsole angezeigt), feinstes Leder, Navigationssystem mit 3D-Anschluss und Online-Anbindung oder ein Entertainment-System für die Rücksitze, bei dem Tablets oder Smartphones via WLAN mit den in den vorderen Kopfstützen integrierten Monitoren verbunden werden können. Im Basismodell sind Features wie die Müdigkeitserkennung, die Multikollisionsbremse, eine Reifenkontrollanzeige, Radio mit 5-Zoll-Touchscreen, die Multifunktionsanzeige „Plus“, ein Lederlenkrad, Tagfahrlicht, Berganfahrassistent, eine elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion, eine Freilauffunktion (bei DSG) und eine Klimaanlage serienmäßig mit an Bord.

Motoren
VW verspricht für seinen Newcomer auch hervorragende Effizienzwerte. Das sparsamste Triebwerk der acht zur Verfügung stehenden direkteinspritzenden Turbomotoren begnügt sich im Normverbrauch mit 4,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Die Triebwerke decken ein Leistungsspektrum von 120 PS bis 280 PS ab (TDI: 120, 150, 190 und 240 PS; TSI: 125, 150, 180 und 280 PS). Darüber hinaus wird die achte Generation erstmals auch als Plug-in-Hybrid erhältlich sein. Hier können die Akkus auch an der Steckdose geladen werden. So soll das 211 PS starke Modell (Systemleistung aus 156 PS Benziner und 80kW E-Motor) bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren können. Bei den Diesel-Modellen markiert, wie berichtet , der völlig neue 2.0-Liter-Vierzylinder mit 240 PS und 500 Nm die Spitze, der nur 5,3l/100km verbrauchen soll. Die stärksten Varianten kommen serienmäßig mit Allrad und Doppelkupplungsgetriebe. Letzteres ist auf Wunsch übrigens für alle Motoren (außer TSI mit 125 PS) erhältlich. Den Allradantrieb bietet VW ebenfalls in diversen Versionen an. Alle Passat B8 sind zudem mit einem Start-Stopp-System plus Rekuperationsmodus ausgestattet.

Neue Assistenzsysteme
Natürlich schöpft VW beim neuen Passat auch bei den Assistenzsystemen aus dem Vollen. Für die Mittelklasse werden alle im Konzern aktuell verfügbaren Helferlein angeboten. Zu den Highlights zählen der Park Assist, der den Passat allein in Parklücken steuert, der Side Assist, der dem Fahrer beim Ausparken hilft und andere Fahrzeuge hinter dem Auto erkennt, der Trailer Assist, der beim Rangieren mit Anhänger unterstützend eingreift oder der sogenannte 3D-Birdview, der dem Fahrer den Passat aus der Vogelperspektive anzeigt. Darüber hinaus gibt es einen praktischen Stauassistent inklusive Spurhaltesystem (Lane Assist) und automatischer Distanzregelung sowie einen Front Assist mit City-Notbremsfunktion der sogar Fußgänger erkennt. Den Vogel schießt jedoch der Emergency Assist ab. Hier leitet das System in verschiedenen Eskalationsstufen (Wachrütteln des Fahrers, etc.) einen automatischen Notstopp ein, sobald die Sensoren erkennen, dass der Fahrer weder Lenk-, Brems- noch Beschleunigungsaktivitäten zeigt – er also bewusstlos ist.

Hier geht es zu den besten gebrauchten VW-Modellen >>>

Verfügbarkeit
Weltpremiere feiert der neue Passat (Limousine und Kombi) auf dem Pariser Autosalon. In den Handel kommt er dann Ende des Jahres. Preise hat VW noch nicht verraten. Diese sollen dem Vernehmen nach aber nicht ansteigen. Und das trotz dem Mehr an Technik, Raum und Komfort.

Noch mehr Infos über Volkswagen finden Sie in unserem Marken-Channel .

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel