Offener Benz
So edel ist das neue E-Klasse Cabrio
04.03.2017
Mercedes vollendet das Modellprogramm der aktuellen E-Klasse.
Jetzt ist Mercedes mit dem Ausbau der Modellpalette seiner aktuellen E-Klasse fertig. Nach dem Überflieger E 63 AMG 4Matic+ , dem neuen Coupé , dem offroadtauglichen All Terrain, dem T-Modell (Kombi) und der Limousine kommt nun das Cabrio hinzu. Weltpremiere feiert der offene Viersitzer auf dem Genfer Autosalon 2017 (Publikumstage: 9. bis 19. März). Künftige Kunden dürfen sich schon einmal freuen. Denn während sich der Vorgänger die Technik noch mit der (alten) C-Klasse teilen musste, basiert der neue Zweitürer auf der aktuellen E-Klasse-Plattform. Wie wir mittlerweile wissen, ist diese in Sachen Optik, Technik, Komfort, Multimedia und Sicherheit auf dem neuesten Stand. Davon profitiert nun auch das neue E-Klasse Cabrio. Mit einer Länge von 4,82 m (+12,3 cm), einer Breite von 1,86 m (+7,4 cm), einer Höhe von 1,43 m (+3,0 cm) und einem Radstand von 2,87 m (+11,3 cm) überragt es seinen Vorgänger auch in allen Dimensionen deutlich. Die Spurweite legt vorne und hinten um rund 6,7 Zentimeter zu. Damit steht das Cabrio nun auch deutlich satter auf der Straße.
Design und Verdeck
Als Technikspender fungiert natürlich das Coupé. Von dem übernimmt das Cabrio nicht nur die etwas sportlicher gezeichnete Front, sondern auch die auffälligen Lüftungsdüsen im Cockpit. Bis zur A-Säule gleichen sich die beiden Zweitürer wie eineiige Zwillinge. Und auch die Heckleuchten und –schürze sind nahezu identisch. Bei der Silhouette und dem Verlauf des Stoffverdecks gelten hingegen das S-Klasse Cabrio und das C-Klasse Cabrio als Vorbilder. Wie bei all diesen Autos steht für Käufer natürlich auch bei der offenen E-Klasse das Verdeck im Mittelpunkt. Und hier haben sich die Mercedes-Ingenieure wieder einige Finessen ausgedacht. Das Stoffverdeck ist in den Farben Dunkelbraun, Dunkelblau, Dunkelrot oder Schwarz zu haben, serienmäßig als vollautomatisches Akustikverdeck ausgeführt und lässt sich in 20 Sekunden, bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h, komplett öffnen und schließen. Im offenen Zustand trennt ein Rollo das Verdeck und das verbleibende Kofferraumvolumen. Der Kofferraum mit einem Volumen von 385 Litern (310 Liter bei geöffnetem Dach) ist halbwegs alltagstauglich. Praktisch: die im Verhältnis 50:50 umklappbaren Fondsitzlehnen bieten eine Durchlademöglichkeit.
Wer sich für ein Cabrio entscheidet, möchte natürlich so oft wie möglich offen fahren. Im E-Klasse Cabrio funktioniert das auf Wunsch deutlich besser, als bei vielen Konkurrenten. Wie in C- und S-Klasse gibt es nämlich auch hier das automatische Windschottsystem Aircap und die Kopfraumheizung Airscarf. Aircap besteht aus einem in den Dachrahmen integrierten elektrisch, ausfahrbaren Lamellenmodul und einem hinter den Fondsitzen platzierten elektrischen Windschott. Dieses System sieht zwar nicht gerade edel aus, reduziert dafür aber die Verwirbelungen im Innenraum auch für die Fondpassagiere auf Knopfdruck. Das System ist Bestandteil des optionalen Cabriolet Komfort-Pakets, das auch die Kopfraumheizung Airscarf enthält, die Hals und Nacken von Fahrer und Beifahrer bei niedrigen Temperaturen mit warmer Luft umströmt.
Innenraum
Von den gewachsenen Dimensionen sollen natürlich vor allem die Insassen profitieren. Mercedes verspricht, dass vier Erwachsene im E-Cabrio ausreichend Platz finden. Das Cockpit wird fast eins zu eins aus Limousine und Kombi Brüdern übernommen. Lediglich die an Turbinentriebwerke erinnernden Luftdüsen bilden – wie im Coupé - einen sportlichen Akzent. Alles in allem stellen aber auch im Cabrio die zwei auf Wunsch erhältlichen hochauflösenden 12,3 Zoll Displays (Widescreen-Cockpit) das absolute Highlight dar. Das Kombiinstrument hinter dem Lenkrad zeigt dabei virtuelle Instrumente an, die der Fahrer in drei verschiedenen Stilen („Classic“, „Sport“ und „ Progressive“) selbst wählen kann. Am großen Display daneben werden alle möglichen Einstellungen und Informationen (Sitzverstellung, Navigation, Fahrmodi, etc.) grafisch hübsch aufbereitet dargestellt. Das Einstiegsmodell kombiniert hingegen zwei Rundinstrumente und ein 17,8 Zentimeter Kombi-Farbdisplay mit einem Zentraldisplay mit 21,3 Zentimeter Bilddiagonale. Die Rundinstrumente, das Kombiinstrument sowie das Zentraldisplay sind dabei in einem gemeinsamen Rahmen installiert. Bei der Bedienung haben die Fahrer die Qual der Wahl: Mit berührungssensitiven Touch Control Buttons im Lenkrad lassen sich beispielsweise das Kombiinstrument und das Multimediasystem per Finger-Wischbewegungen steuern. Weitere Bedienmöglichkeiten bieten ein Touchpad mit Controller in der Mittelkonsole, das auch Handschriften erkennt, und die Sprachsteuerung. Außerdem stehen Direkttasten zur Verfügung, zum Beispiel für die Bedienung der Klimaanlage und für das Aus- und Einschalten bestimmter Fahrassistenzsysteme.
Motoren und Fahrwerk
Welche Motoren für adäquate Fahrleistungen und Fahrspaß sorgen sollen, hat Mercedes noch nicht verraten. Es dürften aber die Triebwerke des Coupés zum Einsatz kommen. Hier stehen zunächst ein Diesel- und drei Benzinmotoren mit einer Leistungsbandbreite von 184 PS bis 333 PS zur Wahl. Weitere Motorisierungen und 4Matic Versionen (Allrad) werden folgen. Das Neungang-Automatikgetriebe 9G-Tronic zählt in jedem Fall zur Serienausstattung. Das Serienfahrwerk des neuen E-Klasse Cabiros ist gegenüber der Limousine um 15 Millimeter tiefer gelegt. Auf Wunsch steht das Dynamic Body Control Fahrwerk mit Verstelldämpfung zur Wahl. Darüber hinaus bietet Mercedes auch die Mehrkammer-Luftfederung Air Body Control inklusive Wank-/Nick-/Hubstabilisierung ringsum an. Über den Dynamic Select Schalter im Cockpit kann der Fahrer in Verbindung mit der Luftfederung oder der Dynamic Body Control unterschiedliche Fahrcharakteristiken wählen: „Comfort“, ECO, „Sport“, „Sport +“ und Individual. Das System bietet aber nicht nur die Möglichkeit, die Fahrwerkscharakteristik zu wählen, sondern erlaubt es zudem, weitere Fahrzeugeinstellung zu beeinflussen – etwa die Charakteristik der Gasannahme, die Start-Stopp-Funktion oder die Schaltpunkte des Automatikgetriebes.
Vernetzung
Käufer von großen Mercedes-Cabrios zählen ob der geschmalzenen Tarife zwar meistens nicht gerade zu den jüngeren Semestern, dennoch wollen auch sie nicht auf neueste Technologien verzichten. Bei den mit Comand Online ausgerüsteten E-Klasse Cabrios gehört deshalb die volle Integration des Smartphones (Android Auto und Apple CarPlay) in das Infotainmentsystem des Fahrzeugs durch kapazitive Antennenkopplung und Wireless Charging zur Serienausstattung. Das bedeutet: geeignete Mobiltelefone können kabellos geladen und gleichzeitig mit der Außenantenne des Fahrzeugs verbunden werden. Damit entfällt das Steckersuchen und Verkabeln. Über Near Field Communication (NFC) wird das eigene Smartphone zum digitalen Fahrzeugschlüssel, mit dem sich das Auto ver- und entriegeln sowie starten lässt. Außer Comand Online stehen die kleineren Infotainmentsysteme Audio 20 USB/GPS zur Verfügung. Wie Comand Online sind sie mit einer Bluetooth Freisprecheinrichtung ausgerüstet und überdies mit einem Bluetooth-fähigen Mobiltelefon (mit Mobilfunkkarte und Datenoption) auch internetfähig. Comand Online bietet zudem integrierte Hotspotfunktionalität. Positiv: Während die bekannte Echtzeit-Verkehrsdaten-Übermittlung Live Traffic Information bisher Comand Online vorbehalten war, bietet das neue E-Klasse Cabrio diese Funktion in Verbindung mit Mercedes me connect auch mit dem Audio 20 GPS mit integriertem Garmin-Navi an.
Assistenzsysteme
In Sachen Sicherheit lässt Mercedes ebenfalls nichts anbrennen. Denn das Cabrio hat neben einem blitzschnell ausfahrbaren Überrollschutz natürlich auch alle Assistenzsysteme der E-Klasse an Bord. Serienmäßig ist etwa der Aktive Brems-Assistent mit an Bord, der vor Kollisionen warnt, das Auto im Bedarfsfall automatisch zum Stillstand bringt und über eine Fußgängererkennung verfügt. Zu den weiteren Highlights zählt beispielsweise der Drive Pilot, der eine Zwischenstufe zum autonomen Fahren darstellt: Das System kann als Abstands-Pilot Distronic auf allen Straßentypen nicht nur den korrekten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten, sondern ihnen auch erstmals im Geschwindigkeitsbereich bis 210 km/h automatisch folgen. Ebenfalls neu ist der Remote Park-Pilot, der es erstmals erlaubt, das Fahrzeug von außen via Smartphone-App in Garagen und Parklücken ein- und auszuparken und ermöglicht damit selbst bei sehr engen Parklücken ein Aus- und Einsteigen.
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Verfügbarkeit
Das neue E-Klasse Cabrio feiert in Genf seine Weltpremiere und wird im Oktober zu den Händlern rollen. Dann werden die ersten Kunden noch einige warme Tage genießen können. Mit Airscarf und Aircap lässt sich die Cabrio-Saison dann noch weiter in die Länge ziehen. Bestellungen sind ab Anfang Juli möglich. Den offenen 220 d gibt es ab 63.200 Euro, für das E 300 Cabrio sind 73.980 Euro fällig. Das vorläufige Spitzenmodell E 400 mit Allrad und 333 PS starkem Sechszylinder schlägt mit 88.250 Euro zu Buche.