Künftig günstigere Produkte eines südkoreanischen Anbieters geplant.
Die schleppende Nachfrage nach Elektroautos treibt Nissan womöglich zu einschneidenden Konsequenzen. Nach Reuters-Informationen will Konzernchef Carlos Ghosn die eigene Batterieproduktion deutlich eindampfen. An den beiden Standorten in den USA und Großbritannien soll die Fertigung auslaufen und die im Heimwerk reduziert werden, heißt es aus der Allianz des japanischen Autobauers mit Renault .
Günstigere Akkus von Zulieferer
Künftige E-Modelle sollten mit günstigeren Batterien des südkoreanischen Anbieters LG Chem bestückt werden. Auf diesen greift zwar bereits Partner Renault zurück. Aber in Japan wäre ein Wechsel zur Konkurrenz in Südkorea politisch heikel. Daher dürfte es bei Nissan erheblichen Widerstand gegen den Plan geben, sagten Insider.
"Die Abschreibungskosten könnten hoch ausfallen", ergänzte ein Insider. Hinzu kommt, dass die Batteriewerke in den USA und Großbritannien mithilfe staatlicher Subventionen gebaut wurden. Hier müsste Nissan gegebenenfalls Rückzahlungen leisten.
Elektro-Pionier
Eine Konzernsprecherin sagte, es gebe keine Entscheidungen über Änderungen beim Bezug der Batterien. Bisher stellt Nissan diese für die eigenen Wagen selbst her. Ghosn, der auch auf dem Chefsessel von Renault sitzt, hat den Bau von Elektrofahrzeugen massiv vorangetrieben. Von den großen Autobauern gibt es keinen, der auf dem Gebiet so ehrgeizige Ziele verfolgt wie die französisch-japanische Herstellerallianz. Doch trotz massiver Kaufanreize halten sich die Kunden bisher zurück.
Expertenschätzungen für den branchenweiten Elektroauto-Absatz im Jahr 2020 liegen deutlich unter früheren Vorhersagen Ghosns. "Renault-Nissan sind ihrer Zeit definitiv voraus - in einem negativen Sinne", sagte Analyst Stuart Pearson vom Investmenthaus Exane BNP. Bei derart hohen Investitionen gebe es eben immer auch Risiken.