Die Japaner bringen ihre neue Generation des Hochdachkombis vom Start weg auch mit Elektroantrieb.
Kurz nachdem Renault die neue Generation des Kangoo in den Handel gebracht hat, zeigt nun der japanische Allianz-Partner Nissan seine Version des Hochdachkombis. Beim Elektroantrieb sticht er sein französisches Pendant sogar aus. Denn während der neue Kangoo Z.E. noch auf sich warten lässt, hat Nissan den neuen Townstar von Anfang an als E-Fahrzeug im Programm. Alternativ gibt es noch einen Benzinmotor. Auf den Dieselantrieb verzichtet Nissan hingegen.
Design und Platzangebot
Der neue Hochdachkombi ist wieder als leichtes Nutzfahrzeug oder als Pkw-Version mit bis zu sieben Sitzen erhältlich. Wir beschränken uns auf die Familienvariante. Wie der Kangoo baut auch der Townstar auf der neuen CMF-CD-Plattform der Allianz auf. Als erstes europäisches Modell trägt der Townstar das neue Nissan Logo , das künftig auch den neuen Elektro-Crossover Ariya zieren wird. Von diesem übernimmt der vollelektrische Townstar einige Designmerkmale: Neben den serienmäßigen LED-Scheinwerfern gehören eine aerodynamischere Frontschürze, das sogenannte "Kumiko"-Muster und ein neues V-Motion-Frontdesign mit integriertem Tagfahrlicht dazu.
Auch die benzinbetriebenen Varianten verfügen über ein dynamisch angehauchte Front. Hierzu trägt der breite Kühlergrill bei, der über sogenannte „Air Curtains“ verfügt. Seitlich ist die Verwandtschaft zum Kangoo deutlich erkennbar. Hier bleibt den Designern bei Hochdachkombis generell wenig Spielraum, weshalb auch Hersteller wie VW, Peugeot, Citroen, Opel, Mercedes oder Fiat auf einen ähnlich kastigen Look setzen (müssen). Dafür dürfen sich die Passagiere über großzügige Platzverhältnisse und ein riesiges Ladeabteil freuen. Wenn fünf Insassen an Bord sind, steht noch immer ein 775 Liter großer Stauraum zur Verfügung. Zahlreiche Ablagen, große Schiebetüren und eine breite Heckklappe erhöhen die Praktikabilität zusätzlich. Am Heck setzt Nissan auf eine eigenständige Grafik bei den Rückleuchten. Ansonsten unterscheidet sich der Townstar hier nur durch das Logo vom Kangoo.
Cockpit
Im Cockpit ist die nahe Verwandtschaft ebenfalls erkennbar. Alles wirkt aufgeräumt und ist um einen Pkw-haften Eindruck bemüht. Der Schalthebel (nur Benziner) ist weit oben und somit perfekt in Griffweite platziert. Neben dem Notrufsystem E-Call verfügt der Townstar in allen Modellreihen über eine Smartphone-Einbindung per Apple CarPlay und Android Auto. Auf Wunsch lässt sich das Handy während der Fahrt kabellos aufladen. Die E-Variante bietet darüber hinaus verbesserte Connected Services. Gesteuert werden die Konnektivitäts- und Infotainmentfunktionen über den zentralen Acht-Zoll-Touchscreen, der zudem mit der zehn Zoll großen digitalen Instrumentenanzeige hinter dem Lenkrad verknüpft ist.
Assistenzsysteme
Das Angebot an Assistenzsystemen umfasst beispielsweise einen Seitenwind-Assistenten, eine Anhängerstabilisierung, ein Notbremssystem mit Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung sowie integriertem Kreuzungsassistenten, einen Spurhalte- und Totwinkel-Assistenten, eine Verkehrszeichenerkennung, einen intelligenten Tempomat und einen Parkassistenten. Der Around View Monitor mit 360-Grad-Rundumsicht zieht erstmals in den Hochdachkombi ein. Wer sich für den elektrischen Townstar entscheidet, bekommt außerdem das aus anderen Nissan-Modellen bekannte Fahrerassistenzsystem ProPILOT, das teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen ermöglicht.
Antriebe
Wie eingangs erwähnt, verfügt der Townstar über zwei Antriebslösungen. Die vollelektrische Variante, die den e-NV200 ersetzt, entwickelt 90 kW (122 PS) sowie 245 Nm Drehmoment und soll in Verbindung mit einer 44-kWh-Batterie bis zu 285 Kilometer Reichweite bieten (finale Homologation noch ausstehend). Nissan war mit dem ersten Leaf ein Pionier der Elektromobilität. Von der jahrelangen Erfahrung soll nun auch der Hochdachkombi profitieren. Laut den Japanern ist sein Antriebsstrang mit einem intelligenten Energiemanagement und einer effektiven Batteriekühlung kombiniert. Positiv: Mit dem neuen Townstar führt Nissan erstmals die in Europa weit verbreitete CCS-Ladetechnik ein. Bei einer Ladeleistung von 75 kW kann das Elektrofahrzeug an Gleichstrom-Schnellladesäulen in 42 Minuten auf 80 Prozent der Batteriekapazität geladen werden. Für das Laden mit Wechselstrom verfügt der Townstar über ein Bordladegerät mit wahlweise 11 oder 22 kW.
Als Alternative zum Elektroantrieb wird der aus dem Kangoo bekannte Turbo-Benziner sowohl für den Kastenwagen als auch für die Pkw-Variante angeboten. Aus 1,3 Litern Hubraum entwickelt der Ottomotor 130 PS und 240 Nm Drehmoment. Auf den schwächeren (Kangoo-)Benziner mit 100 PS und die beiden Diesel (75 und 95 PS) verzichtet Nissan.
Verfügbarkeit und Garantie
Den genauen Starttermin und die Preise haben die Japaner noch nicht verraten. Wir rechnen mit einer Markteinführung gegen Ende des Jahres. Nissan gewährt auf den Townstar eine 5-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung. Für die Elektrovariante gilt darüber hinaus eine 8-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer auf die Batterie.
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