Bei dem Sportwagen treffen 650 PS auf ein Leergewicht von 1.200 Kilogramm.
In der britischen Sportwagenlandschaft tut sich was. In den letzten Jahren war eigentlich nur noch Lotus als reine Sportwagenschmiede bekannt. Zwar bietet auch Jaguar diverse sportliche Modelle (siehe XKR-S ) an, hier steht aber immer auch der Luxus und Komfort im Vordergrund. Anders sieht das bei Noble aus. Denn der M600, der nun endlich in Serie gehen soll, ist als reine Fahrmaschine ausgelegt, bei der ein möglichst geringes Leergewicht mehr zählt als irgendwelche Luxus-Features.
Technik
Dank dem gezielten Einsatz von diversen Leichtbau-Materialien (Alu, Carbon) wurde ein Leergewicht von läppischen 1.200 kg realisiert. Zum Vergleich: Ein ordentlich ausgestatteter Opel Corsa bringt mehr auf die Waage. Als Motor kommt der 4,4-Liter-V8 aus dem Volvo XC90 zum Einsatz. Dieser wurde von Yamaha entwickelt und leistet im schwedischen SUV 385 PS. Im Noble wurde die Leistung dank Biturbo-Aufladung auf beeindruckende 650 PS erhöht, das maximale Drehmoment steht bei 818 Nm an. Somit liegt das Leistungsgewicht bei 1,84 Kilo pro PS. Beim 1.001 PS starken Bugatti Veyron
muss jedes PS 1,89 Kilo schleppen.
Fahrleistungen
Diese Daten versprechen natürlich beeindruckende Fahrleistungen. So soll sich der M600 in unter drei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 katapultieren, die 200 km/h-Marke soll bereits nach neun Sekunden fallen. Als Spitzengeschwindigkeit werden über 360 km/h angegeben. Damit die Fuhre auch wieder zum Stehen kommt, verbaut Noble Sechskolben-Rennbremsen von Alcon. Des Weiteren versprechen auch die Renngummis von Michelin (19 Zoll vorne, 20 Zoll hinten) beste Traktion und Bodenhaftung - zumindest bei trockenem Untergrund. Die Fahrer sollten dennoch höllisch aufpassen, denn elektronische Fahrhilfen wie ABS oder ESP sucht man vergebens. Lediglich eine verstellbare Traktionskontrolle ist an Bord.
Design
Optisch entspricht der 4,36 Meter kurze und extrem flache Bolide dem aktuellen Design moderner Sportwagen
. Eine ausgeklügelte Aerodynamik sorgt dafür, dass der M600 fast ohne Spoiler auskommt. Große Lufteinlässe und ein brachialer Heck-Diffusor sind aber Pflicht.
Kein Luxus
Im Innenraum geht es in der Basisversion spartanisch zu. Zwar versprechen die für jeden Käufer speziell angefertigten Carbon-Sitzschalen hervorragenden Seitenhalt und eine perfekte Passform, ansonsten erinnert das Cockpit jedoch eher an ein Rennauto. Als Option ist ein Navi erhältlich - mit diesem steigt aber das Leergewicht.
Interessenten sollten sich schon einmal mindestens 260.000 Euro zur Seite legen. Sollte die Serienproduktion (natürlich in Handarbeit) tatsächlich noch in diesem Jahr starten, könnten die ersten Noble M600 noch Ende des Jahres zu den Kunden rollen.