Systeme meist zuverlässig

Notbremsassistenten im Test

20.06.2017

Autofahrerclubs haben sich angesehen, wie gut die Helfer wirklich sind.

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© ÖAMTC
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Automatische Notbremsassistenten können Auffahrunfälle oftmals verhindern oder zumindest deren Folgen mildern. Sie sind damit eine der wichtigsten sicherheitstechnischen Errungenschaften in modernen Fahrzeugen. Der ÖAMTC und seine europäischen Partnerclubs haben nun einen genaueren Blick auf die Zuverlässigkeit geworfen - zuletzt wurden diese Systeme im August 2016 geprüft . Drei unterschiedliche Systeme wurden getestet: Der Seat Ateca verwendet Radar, der Subaru Outback verfügt über eine optische Stereo-Kamera und der VW up! ist mit LiDAR-Sensor (Light Detection And Ranging) ausgestattet.

"Keine Probleme gab es bei einer Notbremsung auf ein stehendes Hindernis. Alle drei Systeme konnten eine Kollision vollständig verhindern", erklärt ÖAMTC-Techniker Friedrich Eppel. Auch durch Fahrzeuge in der Nebenspur ließ sich keiner der automatischen Notbremsassistenten von seiner Aufgabe ablenken.

Wie sieht es bei Verschmutzung aus?

Das Verhalten der Sensoren hinter verschmutzten oder völlig abgedeckten Windschutzscheibenbereichen konnte nur bei zwei der drei Fahrzeuge getestet werden. Der Radarsensor des Seat sitzt im Kühlergrill, eine mögliche Störung durch Eis oder Schnee konnte zum Testzeitpunkt nicht untersucht werden. Während die Systeme des Subaru und des VW auch mit einer stark verschmutzten Scheibe noch funktionierten, ergab eine vollständige Sensor-Abdeckung ein ambivalentes Bild. Beim Subaru bemerkte der Assistent immerhin, dass die Kamera nicht mehr genug "sah" und warnte den Fahrer. Beim VW erhielt der Fahrer hingegen keinerlei Information, dass das System nicht betriebsbereit war. Das sei das problematischste Ergebnis im Test, stellte Eppel klar. "Bei allen Sicherheitssystemen, also auch bei den automatischen Notbremsassistenten, sollte im Falle einer Fehlfunktion eine Warnung selbstverständlich sein."

Serienmäßige Ausstattung mit Notbremsassistenten gefordert

Die insgesamt positiven Testergebnisse dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Notbremsassistent nur die letzte Hilfe bei Unaufmerksamkeit ist. "Man darf sich keinesfalls blind darauf verlassen, dass man so vor jedem Auffahrunfall sicher ist", stellt Eppel klar. Das zeigte sich im aktuellen Test speziell bei Nässe: Durch die rutschige Oberfläche erfolgte die Bremsung bei einem der drei Testfahrzeuge zu spät, eine Kollision war die Folge.

Für den ÖAMTC-Experten sind zuverlässige automatische Notbremssysteme dennoch empfehlenswert. Oftmals sind sie allerdings nur gegen Aufpreis erhältlich. "Da Sicherheit aber keine Frage der Kaufkraft sein darf, wäre es wünschenswert, wenn Notbremsassistenten künftig in allen Fahrzeugen zur Serienausstattung gehören", sagt Eppel abschließend.
 

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