Heimischer Autofahrerclub führte einen Test für die kalte Jahreszeit durch.
Wenn man bei winterlichen Verhältnissen im Alpenraum unterwegs ist, kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen Winterreifen
allein nicht ausreichen, um ein Fahrzeug sicher zu bewegen. Der heimische Autofahrerclub ÖAMTC
hat daher verschiedene Traktionshilfen in den Kategorien Handhabung, Verschleiß und Grip auf Schnee bzw. Eis getestet. "So bunt wie heuer war die Vielfalt an Materialien und Substanzen noch nie. Getestet wurden acht klassische Schneeketten, drei textile Traktionshilfen und zwei Anfahrhilfen in Form von Reifensprays", fasst der Techniker des Clubs Steffan Kerbl zusammen.
Schneeketten dominieren
Bestes Produkt im aktuellen Test war die Pewag Servo, die sich knapp vor der Weissenfels Clack & Go Attiwa platzieren konnte. An der Spitze liegen damit zwei herkömmliche Schneeketten. "Interessant ist, dass die beiden Modelle auch in den Bereichen Montage und Demontage der RUD matic Hybrid und der Pewag Snox überlegen sind. Diese Produkte wurden ja konstruiert, um speziell in diesem Punkt zu überzeugen", zeigt sich der Techniker überrascht. Auch die anderen Ketten-Modelle wurden mit "gut" bewertet, einzige Ausnahme war die Thule K-Summit, die nur ein "befriedigend" erreichte.
Gutes Ergebnis für eine textile Traktionshilfe
Mit der Michelin Easy Grip wurde erstmals eine textile Traktionshilfe mit "gut" bewertet. Sie ist damit das erste derartige Produkt, das es bei den Schneekettentests des ÖAMTC ins Spitzenfeld schafft. "In Bezug auf Haltbarkeit zeigten sich alle getesteten textilen Produkte im Vergleich zu den vergangenen Tests stark verbessert. Bei leistungsstarken Fahrzeugen mit Heckantrieb stoßen die textilen Traktionshilfen aber relativ rasch an ihre Grenzen", erklärt Kerbl.
Unterschiedliche Ergebnisse für Sprays
Die getesteten Reifensprays von Bullock und Snow Grip sind keine Schneeketten-ähnlichen Zubehörteile im engeren Sinn, ihre Wirkung kann aber dennoch mit den gleichen Methoden überprüft werden. Der Snow Grip erzeugt zwar auf Eis und Schnee spürbare Traktion, aber nur für wenige hundert Meter. Danach ist das Produkt völlig von der Wirkfläche des Reifens verschwunden. "Das ist nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich. Fahrzeuglenker könnten dadurch verleitet werden, ein Auto in Betrieb zu nehmen, das nach kurzer Strecke nicht mehr sicher zu bewegen ist", kritisiert Kerbl. Erstaunlich gut am Reifen hält hingegen der Reifenspray von Bullock. Sogar auf trockener Fahrbahn blieb der klebrige Belag am Reifen haften. "Laut Hersteller darf der Spray aber nur auf Sommerreifen verwendet werden. Im Test zeigte sich, dass bei einer Anwendung auf Winterreifen die Lamellen völlig verkleben. Auch das kann unter Umständen gefährlich werden", so Kerbl.