ÖAMTC-Tipps
Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf
06.07.2009Verschrottungsprämie hin, Wirtschaftskrise her: Es spricht auch jetzt einiges für den Kauf eines Gebrauchtwagens. Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten.
In den letzten Jahren hat sich am Gebrauchtwagenmarkt viel verändert. Häufig kommen Leasingfahrzeuge, die nur zwei oder drei Jahre im Einsatz waren, zu den Händlern. Diese jungen Gebrauchten sind meist in einem sehr guten Zustand, wodurch der Markt sein "Rostlauben"-Image endgültig abgelegt hat. Dennoch sollte man bei der Anschaffung eines Gebrauchtwagens einigen Ratschlägen folgen. Der Autofahrerclub ÖAMTC hat nun einige dieser Tipps veröffentlicht. Diese können Sie nun zusammengefasst in Ruhe durchlesen.
Die wichtigsten Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
Gewährleistungspflicht nur beim Händler: Durch den Kauf beim Autohändler hat man als Konsument mehr Rechte. Es gilt eine Gewährleistungspflicht, die auch durch kleingedruckte Klauseln nicht umgangen werden kann. Der Händler darf diese zweijährige Gewährleistungspflicht allerdings auf ein Jahr verkürzen, wenn das Fahrzeug mehr als ein Jahr vor dem Verkauf zugelassen worden ist. Bei schweren Mängeln muss der Kauf sogar rückgängig gemacht werden. "Dieser besondere Schutz kommt bei einem Kaufvertrag zwischen zwei Privatpersonen kaum zum Tragen. Die Gewährleistungspflicht gilt zwar ebenfalls aufgrund des Gesetzes, kann und darf aber zur Gänze vertraglich ausgeschlossen werden", erläutert der ÖAMTC-Technikleiter. Macht man bei einem Privat zu Privat-Kauf einen Missgriff, ist es daher meist schwer möglich, Rechte beim vormaligen Besitzer geltend zu machen.
Vor jedem Gebrauchtwagenkauf sollte man eine Kaufüberprüfung durchführen lassen. Das nützt sowohl Käufern als auch Verkäufern, weil damit klar ist, in welchem Zustand sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen befindet. "Manche Mängel sind für den Laien oft nicht sichtbar, beispielsweise ein Vorschaden aus einem Unfall", betont der ÖAMTC-Experte. Der wirkt sich vor allem bei jungen Fahrzeugen wertmindernd aus. Ebenfalls ratsam ist eine Probefahrt.
Virtueller ÖAMTC-Gebrauchtwagen-Check: Einen ersten Check, ob ein Gebrauchtwagen für den Kauf überhaupt in Frage kommt, kann man noch vor der Kaufüberprüfung machen. Anhand eines "virtuellen" Autos werden im ÖAMTC-Gebrauchtwagen-Check alle Dinge dargestellt, die man bei einem Gebrauchtwagenkauf beachten sollte, z.B. Vorschäden, Geräusche, Dokumente etc. Es gibt auch die Möglichkeit, eine kurze Checkliste für die Auot-Besichtigung auszudrucken.
Musterverträge einholen: Wer hinsichtlich der Vertragsbedingungen auf Nummer sicher gehen will, ersucht um Verwendung der speziell von dem für Konsumentenschutz zuständigen Ministerium empfohlenen "Kaufverträge für Gebrauchtfahrzeuge". Für den Verkauf von Privat an Privat hat der ÖAMTC ein spezielles Formular entwickelt, das bei allen Dienstellen des Clubs kostenlos erhältlich ist. Die Interessen beider Vertragspartner werden berücksichtigt und die Vertragsbestimmungen in leicht verständlichen Anmerkungen erläutert. "Als Käufer sollte man alle zusätzlichen mündlichen Zusagen, die nicht im Vertrag stehen, schriftlich festhalten", empfiehlt der ÖAMTC-Technikleiter.
Überprüfen der Fahrzeugdokumente: Wurden an dem Fahrzeug wesentliche Veränderungen vorgenommen (Anhängerkupplung, breitere Felgen etc.), müssen diese in den Fahrzeugpapieren vermerkt sein. Neben dem Genehmigungsnachweis (Typenschein, COC-Dokument, Datenauszug aus der Genehmigungsdatenbank) sollte dem Käufer auch das letzte "Pickerlgutachten" übergeben werden. Auch diverse Änderungen, die nicht im Typenschein vermerkt sind, sind in Form von Genehmigungsbescheiden an den Käufer zu übergeben. Ganz wichtig beim Gebrauchtwagenkauf ist auch ein Blick auf die Prüfplakette.
Beliebtesten Marken
Der Gebrauchtwagenkauf ist in Österreich äußerst beliebt. Mehr als 740.000 gebrauchte Autos wechseln pro Jahr ihren Besitzer. Die Beliebtheit der Fahrzeuge, die sich in den Neuzulassungen ausdrückt, spiegelt sich großteils auch am Gebrauchtwagenmarkt wider. Besonders deutsche Autos sind in Österreich beliebt, sowohl neu, als auch aus zweiter Hand. "Österreichische Autokäufer sind in der Regel sehr markentreu. Das liegt wohl daran, dass sie, wenn sie mit etwas gute Erfahrungen gemacht haben, gerne zu Gewohnheitstieren werden", sagt der ÖAMTC-Technikleiter. "Man bleibt bei seinem Händler, kennt seine Werkstätten und außerdem die Stärken und Schwächen der Marke." Nach einer beim ÖAMTC geführten Statistik ist die mit Abstand beliebteste Automarke in Österreich Volkswagen und hier - trotz steigender Konkurrenz - der VW Golf das beliebteste Gebraucht-Kfz. An zweiter Stelle liegt bei den Marken Audi, an dritter Opel. (OTS)
Die wichtigsten Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
Gewährleistungspflicht nur beim Händler: Durch den Kauf beim Autohändler hat man als Konsument mehr Rechte. Es gilt eine Gewährleistungspflicht, die auch durch kleingedruckte Klauseln nicht umgangen werden kann. Der Händler darf diese zweijährige Gewährleistungspflicht allerdings auf ein Jahr verkürzen, wenn das Fahrzeug mehr als ein Jahr vor dem Verkauf zugelassen worden ist. Bei schweren Mängeln muss der Kauf sogar rückgängig gemacht werden. "Dieser besondere Schutz kommt bei einem Kaufvertrag zwischen zwei Privatpersonen kaum zum Tragen. Die Gewährleistungspflicht gilt zwar ebenfalls aufgrund des Gesetzes, kann und darf aber zur Gänze vertraglich ausgeschlossen werden", erläutert der ÖAMTC-Technikleiter. Macht man bei einem Privat zu Privat-Kauf einen Missgriff, ist es daher meist schwer möglich, Rechte beim vormaligen Besitzer geltend zu machen.
Vor jedem Gebrauchtwagenkauf sollte man eine Kaufüberprüfung durchführen lassen. Das nützt sowohl Käufern als auch Verkäufern, weil damit klar ist, in welchem Zustand sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen befindet. "Manche Mängel sind für den Laien oft nicht sichtbar, beispielsweise ein Vorschaden aus einem Unfall", betont der ÖAMTC-Experte. Der wirkt sich vor allem bei jungen Fahrzeugen wertmindernd aus. Ebenfalls ratsam ist eine Probefahrt.
Virtueller ÖAMTC-Gebrauchtwagen-Check: Einen ersten Check, ob ein Gebrauchtwagen für den Kauf überhaupt in Frage kommt, kann man noch vor der Kaufüberprüfung machen. Anhand eines "virtuellen" Autos werden im ÖAMTC-Gebrauchtwagen-Check alle Dinge dargestellt, die man bei einem Gebrauchtwagenkauf beachten sollte, z.B. Vorschäden, Geräusche, Dokumente etc. Es gibt auch die Möglichkeit, eine kurze Checkliste für die Auot-Besichtigung auszudrucken.
Musterverträge einholen: Wer hinsichtlich der Vertragsbedingungen auf Nummer sicher gehen will, ersucht um Verwendung der speziell von dem für Konsumentenschutz zuständigen Ministerium empfohlenen "Kaufverträge für Gebrauchtfahrzeuge". Für den Verkauf von Privat an Privat hat der ÖAMTC ein spezielles Formular entwickelt, das bei allen Dienstellen des Clubs kostenlos erhältlich ist. Die Interessen beider Vertragspartner werden berücksichtigt und die Vertragsbestimmungen in leicht verständlichen Anmerkungen erläutert. "Als Käufer sollte man alle zusätzlichen mündlichen Zusagen, die nicht im Vertrag stehen, schriftlich festhalten", empfiehlt der ÖAMTC-Technikleiter.
Überprüfen der Fahrzeugdokumente: Wurden an dem Fahrzeug wesentliche Veränderungen vorgenommen (Anhängerkupplung, breitere Felgen etc.), müssen diese in den Fahrzeugpapieren vermerkt sein. Neben dem Genehmigungsnachweis (Typenschein, COC-Dokument, Datenauszug aus der Genehmigungsdatenbank) sollte dem Käufer auch das letzte "Pickerlgutachten" übergeben werden. Auch diverse Änderungen, die nicht im Typenschein vermerkt sind, sind in Form von Genehmigungsbescheiden an den Käufer zu übergeben. Ganz wichtig beim Gebrauchtwagenkauf ist auch ein Blick auf die Prüfplakette.
Beliebtesten Marken
Der Gebrauchtwagenkauf ist in Österreich äußerst beliebt. Mehr als 740.000 gebrauchte Autos wechseln pro Jahr ihren Besitzer. Die Beliebtheit der Fahrzeuge, die sich in den Neuzulassungen ausdrückt, spiegelt sich großteils auch am Gebrauchtwagenmarkt wider. Besonders deutsche Autos sind in Österreich beliebt, sowohl neu, als auch aus zweiter Hand. "Österreichische Autokäufer sind in der Regel sehr markentreu. Das liegt wohl daran, dass sie, wenn sie mit etwas gute Erfahrungen gemacht haben, gerne zu Gewohnheitstieren werden", sagt der ÖAMTC-Technikleiter. "Man bleibt bei seinem Händler, kennt seine Werkstätten und außerdem die Stärken und Schwächen der Marke." Nach einer beim ÖAMTC geführten Statistik ist die mit Abstand beliebteste Automarke in Österreich Volkswagen und hier - trotz steigender Konkurrenz - der VW Golf das beliebteste Gebraucht-Kfz. An zweiter Stelle liegt bei den Marken Audi, an dritter Opel. (OTS)