Umfrage in Österreich
Was Autolenker im Straßenverkehr nervt
10.08.2011
Blinkmuffel, Schneiden nach dem Überholen und Co. sorgen für Aggressionen.
Jeder zweite heimische Autofahrer erlebt wöchentlich Aggressionen beim Auto fahren, so das Ergebnis einer Erhebung des heimischen Autofahrerclubs ÖAMTC. Der Ursprung des Ärgers ist durchaus vielfältig. "Am schlimmsten wird die Rücksichtslosigkeit der anderen Autolenker empfunden", erzählt die Verkehrspsychologin de Clubs, Marion Seidenberger. Denn drängelnde bzw. zu geringen Abstand haltende Fahrer werden am häufigsten erlebt und deshalb besonders negativ wahrgenommen. Ein Drängler im Rückspiegel verärgert viele Autolenker aber nicht nur, sondern macht sie auch nervös und verleitet zu Fahrfehlern. "Konzentriert sich ein Fahrer verstärkt auf den Rückspiegel, lenkt ihn das vom restlichen Verkehrsgeschehen ab", so Seidenberger. Das birgt letztendlich für beide Lenker größeres Gefahrenpotenzial. Deswegen empfiehlt die Clubexpertin, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen und stattdessen sachlich und gelassen zu bleiben.
Weitere Ärgernisse
Auch ständiges Überholen, Abbiegen ohne zeitgerecht zu blinken, das Hineinzwängen nach dem Überholvorgang, nicht Abblenden sowie Dauerlinks- oder Mittelspurfahrer werden als besonders störend empfunden. Außerdem 'bedanken' oder 'entschuldigen' sich Verkehrsteilnehmer auch viel zu selten.
Konflikte zwischen Fahrzeuggattungen
Dieselben Ärgernisse im Straßenverkehr traten auch bei einer kürzlich durchgeführten Umfrage des ADAC
, deutscher Partnerclub des ÖAMTC, zu Tage. Darüber hinaus ging hervor, dass das Konfliktpotenzial zwischen Lenkern verschiedener Fahrzeuggattungen besonders hoch ist. Das bestätigt auch Seidenberger: "Besonders Radfahrer, Moped- oder Microcarlenker werden von herannahenden Auto- und Motorradlenkern gerne als 'Hindernis' gesehen."
Freundliche Gesten wirken besonders positiv
Die Clubexpertin ruft zu mehr Souveränität und gegenseitigem Respekt auf. Denn eines zeigte die Umfrage auch ganz deutlich: Besonders positiv erlebt wird kooperatives Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Dazu zählen beispielsweise Hilfsbereitschaft im Fall einer Panne oder eines Unfalls, Handzeichen um Fehler zu entschuldigen oder sich zu bedanken, Platz zum Einreihen zu lassen, rechtzeitiges Abblenden bei Gegenverkehr, genügend Abstand zu halten oder auch einmal den Vorrang zu überlassen.