"Ampera-e" kommt
Opel bringt Elektroauto zum Kampfpreis
11.02.2016
Zwillingsbruder des Chevrolet Bolt soll mit großer Reichweite punkten.
Bei Opel geht es derzeit Schlag auf Schlag. So feiern auf dem Genfer Autosalon 2016 (ab 3. März) mit dem Mokka X und dem scharfen GT Concept gleich zwei Neuheiten ihre Weltpremiere. Und nun kündigte die deutsche GM-Tochter auch noch den Start eines neuen Elektroautos an. Dabei handelt es sich um den Ampera-e, der einigen auto.oe24.at-Lesern sehr bekannt vorkommen dürfte. Bei dem Fahrzeug handelt es sich nämlich um den Zwillingsbruder des Chevrolet Bolt , den GM-Chefin Mary Barra Anfang des Jahres in Detroit vorgestellt hat. Da Opel den Ampera-e „erst“ 2017 in den Handel bringen wird, zeigt sich der Hersteller in Bezug auf die technischen Daten noch zugeknöpft. Chevrolet bringt den baugleichen Bolt in den USA aber noch in diesem Jahr auf den Markt. Hier gibt es auch schon die wichtigsten Fakten.
Der lange Radstand sorgt beim Ampera-e für kurze Überhänge.
Offizielle Angaben
Laut Opel verfügt der neue Fünftürer über fünf Sitzplätze, wird mit vollgeladenen Batterien über eine größere Reichweite als die meisten anderen Elektroautos verfügen und soll zu einem erschwinglichen Preis angeboten werden. Dabei nutzt der Konzern auch die Erkenntnisse vom ersten Ampera
(E-Motor + Benziner als Reichweitenverlängerer), der 2011 auf den Markt kam. Sein Nachfolger setzt nun auf einen reinen Elektroantrieb und soll zudem eine innovative Batterie-Technologie mit bester digitaler Vernetzung und jeder Menge Fahrspaß verbinden. Die Batterien sind beim Ampera-e flach im Fahrzeugboden installiert. Diese Unterflurbauweise ermöglicht kompakte Proportionen und schafft zudem im Innenraum Platz für fünf Passagiere sowie einen Kofferraum in der Größe eines Kompaktklasse-Fünftürers. Natürlich wird das Modell - wie alle neuen Autos von Opel – auch den Online- und Service-Assistenten Opel OnStar sowie die neueste Generation der IntelliLink-Infotainment-Systeme inklusive Smartphone-Integration an Bord haben.
>>>Nachlesen: Chevrolet Bolt greift den BMW i3 an
Daten des Zwillingsbruders
Wer schon jetzt mehr Infos zur Technik des Ampera-e wissen will, muss nur zu seinem amerikanischen Zwillingsbruder über den großen Teich schauen. Beim 1,6 Tonnen schweren und 4,17 Meter langen Bolt (2,60 m Radstand) befindet sich ein aus 288 Zellen bestehender 60 kWh-Akku im Wagenboden. So gerüstet, soll der Stromer (und somit auch der Ampera-e) eine elektrische Reichweite von bis zu 320 km bieten. Damit stellt er alle vergleichbaren Konkurrenten wie BMW i3, e-Golf oder Nissan Leaf deutlich in den Schatten. An Schnelladestationen ist der Akku nach einer Stunde zu 80 Prozent geladen. Und auch der Fahrspaß kommt nicht zu kurz. Der Elektromotor leistet nämlich stolze 200 PS, stellt ab der ersten Umdrehung ein Drehmoment von 360 Nm zur Verfügung und beschleunigt den kompakten Chevrolet in gerade einmal 7,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit wird zugunsten der Reichweite auf 145 km/h begrenzt.
Der Rückspiegel ist im Bolt ein Display, auf dem Bilder von einer Kamera übertragen werden. Zudem ist der E-Chevy stets online. Die Insassen können via LTE/4G im Internet surfen. Per Smartphone-App lassen sich aus der Ferne einige Funktionen (Licht, Zentralverriegelung, Hupe, etc.) steuern. Die Bedienung erfolgt über ein 10,2-Zoll großes Touch-Display in der Mittelkonsole. Der Kofferraum fasst ordentliche 450 Liter.
Endlich leistbar?
„Elektrofahrzeuge haben das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung der Emissionen zu leisten“, sagt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. „Und die bisherigen Nachteile wie zu hohe Preise und zu geringe Reichweiten sind jetzt endlich passé – der Opel Ampera-e öffnet der Elektromobilität ganz neue Perspektiven.“ Wie viel der Ampera-e letztendlich kosten wird, steht noch nicht fest. In den USA soll es den Bolt dank großzügiger Förderungen schon für rund 30.000 Dollar (26.650 Euro) geben. Sollte der Ampera-e hierzulande für etwas unter 30.000 Euro erhältlich sein, könnte er der Elektromobilität tatsächlich zu einer größeren Durchdringung verhelfen.
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