E-Auto mit 500 km Reichweite
Polestar 2: Günstiger Model-3-Gegner von Volvo
27.02.2019
Der "Polestar 2" kommt mit 2 Elektromotoren und großer Batterie.
Polestar, die elektrische Tochter-Marke von Volvo, hat am Mittwoch im Rahmen einer Online-Premiere ihr zweites Modell enthüllt. Während es sich beim Polestar 1 um ein sündteures Sportcoupé mit potentem Plug-in-Hybridantrieb handelt, ist der Polestar 2 das erste rein elektrische Modell des schwedischen Autobauers. Laut Volvo tritt es gegen das Model 3 von Tesla an. Und der Einstiegspreis ist eine echte Kampfansage: Beim Polestar 2 geht es in Deutschland (Österreich-Preis steht noch nicht fest) ab 39.900 Euro los. Seine offizielle Weltpremiere feiert der Newcomer auf dem Genfer Autosalon 2019 (Publikumstage: 7. bis 17. März).
Beim Marktstart nur als „Launch Edition“
Mit seinem Einstiegspreis liegt das Auto sogar unter Kia e-Niro oder Hyundai Kona Electric . Und auch der e-Golf , der Nissan Leaf und der BMW i3 sind trotz deutlich kleinerer Batterie nicht günstiger. Zunächst startet der Polestar 2 aber nur in einer vollausgestatteten Launch Edition. Diese schlägt mit 59.900 Euro zu Buche und liegt damit etwas über dem günstigsten Model 3 mit Allrad, das hierzulande ab 58.300 Euro verkauft wird.
Design
Beim Polestar 2 handelt es sich um ein fünftüriges Fließheckmodell auf Basis der kompakten Modular-Architektur (CMA) von Volvo. Auf dieser basiert u.a. auch der XC40 . Die Karosserie ist aerodynamisch gestaltet. Zu den Hinguckern zählen schmale Pixel-LED-Scheinwerfer, ein flacher und breiter Grill, rahmenlose Außenspiegel, bis zu 20 Zoll große Räder, die flach auslaufende C-Säule, die markanten, per Leuchtenband miteinander verbundenen Rückleuchten sowie das beleuchtete Polestar Emblem, das sich auf dem Panorama-Glasdach spiegelt.
500 Kilometer Reichweite
Der Polestar 2 verfügt über zwei Elektromotoren sowie eine 78-kWh-Batterie, die eine Reichweite von bis zu 500 km pro Ladung (WLTP) ermöglichen sollen. Das aus 27 Modulen bestehende Batteriepaket ist im Unterboden des Fahrzeugs untergebracht und sorgt damit für einen tiefen Schwerpunkt. Wie lange eine Vollladung dauert, hat Polestar noch nicht verraten. Schnellladen wird aber mit bis zu 150kW Leistung unterstützt. Insgesamt soll es laut der Ankündigung einen cleveren und umfassenden Ansatz mit einer vernetzten digitalen Lösung geben. Mit Hilfe von strategischen Kooperationen soll den Nutzern ein einfacher und problemloser Zugang zu den größten öffentlichen Ladenetzen der Welt ermöglicht werden.
Performance
Bei der Leistung ordnet sich der Polestar 2 ebenfalls in etwa auf Model-3-Niveau ein. Die beiden E-Maschinen sorgen für einen elektrischem Allradantrieb und produzieren eine Leistung von 300 kW (408 PS) sowie ein maximales Drehmoment von 660 Nm. Damit beschleunigt der Stromer in unter fünf Sekunden von null auf 100 km/h. Zur Höchstgeschwindigkeit gibt es keine Angaben. Dafür versprechen die Schweden ein agiles Handling. Die Sportlichkeit des serienmäßigen Dynamik-Fahrwerks lasse sich mit dem optionalen Performance Pack weiter erhöhen. Es umfasst Stoßdämpfer von Öhlins, Brembo-Bremsen und geschmiedete Räder im 20-Zoll-Format. Optische Akzente setzen die markentypischen goldenen Sitzgurte, Bremssättel und Ventilkappen.
Infotainment-System auf Android Basis
Laut Volvo ist der Polestar 2 als eines der ersten Fahrzeuge weltweit mit einem Infotainment-System auf Basis des Betriebssystems Android ausgerüstet. Das soll eine anpassungsfähige digitale Umgebung für Apps und Fahrzeugfunktionen ermöglichen. Zudem halten damit erstmals eingebettete Google-Dienste wie Assistant oder Maps mit Elektroauto-Unterstützung und der Play Store (zum Download von Apps, Filmen, Musik, etc.) Einzug in ein Fahrzeug. Weitere Bestandteile des Systems sind eine lernfähige Sprachsteuerung und ein neuer, elf Zoll großer Touchscreen. Das digitale Kombiinstrument bietet ebenfalls einige spezifische Elektro-Funktionen wie vergrößerte Grafiken, die dem Fahrer bereits vor dem Einsteigen den Ladestand und die Restreichweite anzeigen.
Smartphone als Autoschlüssel
Beim Polestar 2 kann das eigene Smartphones als Fahrzeugschlüssel genutzt werden. Zudem erlaubt das Handy diverse Car-Sharing-Funktionen und unterstützt vernetzte Services wie das Abholen und Liefern von Waren ins Fahrzeug. Darüber hinaus erkennt das Elektroauto den Fahrer schon, wenn er sich dem Fahrzeug nähert. Dabei entsperrt es sich automatisch und stellt die passende Sitzposition, Temperatur, Musik, Ambientebeleuchtung, etc. ein.
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Verfügbarkeit
Obwohl die Vorbestellung der knapp 60.000 Euro teuren Launch Edition in den Einführungsmärkten ab sofort möglich ist (unter www.polestar.com), muss sich Tesla (noch) nicht vor dem Polestar 2 fürchten. Die Produktion für die globalen Märkte beginnt nämlich erst im Frühjahr 2020. Wie der Polestar 1 wird auch das zweite Modell von Volvos Tochtermarke in China gebaut. Zu den Einführungsmärkten zählen China, die USA, Kanada, Belgien, Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und Großbritannien. Die Ausweitung auf weitere Märkte sei bereits in Planung. Bleibt zu hoffen, dass dabei auch Österreich berücksichtigt wird.
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